Blutspenden rettet Menschenleben und hat gleichzeitig Vorteile für die eigene Gesundheit. Aber was bedeutet die Blutspende für Körper und Sport? Darf man direkt danach wieder in die Laufschuhe steigen? Muss man mit Leistungseinbußen beim Wettkampf rechnen oder macht sie sogar schneller? Alle wichtigen Infos für Läuferinnen und Läufer, die zum ersten Mal oder regelmäßig Blut spenden möchten, haben wir hier zusammengefasst.
Welche Art von Blutspende gibt es?
Man unterscheidet die Vollblutspende von der Plasmaspende, der Erythrozytenspende und der Thrombozytenspende. Bei der Vollblutspende wird das Blut mit allen Bestandteilen abgenommen und weiterverarbeitet. Je nach Bedarf können mit einer Vollblutspende innerhalb von 42 Tagen drei verschiedene Patienten, jeweils mit Blutplasma, Thrombozyten oder Erythrozyten, versorgt und gerettet werden.
Im Gegensatz dazu werden bei einer Plasma-, Erythrozyten- und Thrombozytenspende nur die Einzelbestandteile des Blutes gespendet. Der Vorteil dabei ist, dass durch die gezielte Abnahme eines bestimmten Blutbestandteils beispielsweise mehr Thrombozyten gewonnen werden können als bei der Vollblutspende. Im Vergleich zur Vollblutspende ist die Spende einzelner Blutbestandteile schonender für den Körper und darf deshalb öfter durchgeführt werden.
Wie wird eine Blutspende durchgeführt?
Vor jeder Blutspende muss ein Arzt oder eine Ärztin Ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit überprüfen und bestätigen. Während der Blutspende liegen Sie auf einer Behandlungsliege bequem in Rückenlage.
Vollblutspende: Bei der Vollblutspende wird innerhalb von etwa zehn Minuten gut ein halber Liter Blut entnommen. Die Blutabnahme erfolgt in der Armbeuge. Das Gesamtprozedere mit ärztlicher Untersuchung und Nachruhe benötigt 45 bis 60 Minuten.
Plasmaspende: Bei einer Plasmaspende wird Vollblut aus der Armbeuge abgenommen und läuft anschließend durch ein geschlossenes Schlauchsystem. Per Zentrifugation wird eine bestimmte Menge Blutplasma (650 bis 850 Milliliter), die sich nach dem Körpergewicht des Spenders richtet, von anderen Blutbestandteilen separiert. Das Blutplasma wird zurückbehalten, während das restliche Blut durch die Armkanüle zurück zum Spender fließt. Die Plasmaspende dauert etwa 75 Minuten inklusive Voruntersuchung und Nachruhe.
Erythrozyten-Spende oder Thrombozyten-Spende: Das Vorgehen findet analog zur Plasmaspende statt, allerdings werden entweder Erythrozyten oder Thrombozyten gesammelt und gespendet. Dies dauert bei der Erythrozyten-Spende etwa 30 Minuten und bei der Thrombozyten-Spende etwa zwei Stunden, dazu kommen jeweils noch 30 bis 45 Minuten für das ärztliche Vorgespräch und die nachfolgende Ruhezeit.
Was passiert nach der Blutspende im Körper?
Gesunde Erwachsene haben ein Gesamtblutvolumen von etwa fünf Litern. Das Blut setzt sich aus etwa 55 Prozent Blutplasma (flüssig) und 45 Prozent Blutzellen (fest) zusammen. Der Blutzellen-Anteil wird als Hämatokrit bezeichnet und besteht zu 95 Prozent aus roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Erythrozyten bestehen zu einem großen Anteil aus Hämoglobin (umgangssprachlich: roter Blutfarbstoff). Hämoglobin wiederum ist ein Protein (Eiweiß), enthält viel Eisen und ist für den Transport von Sauerstoff zuständig. Je höher die Anzahl der Erythrozyten im Blut, desto größer die Sauerstoffaufnahme- und Sauerstofftransportfähigkeit und desto höher die potenzielle aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit beim Sport.
Die Spende von Vollblut vermindert das Blutvolumen um 450 bis 500 Milliliter, reduziert den Eisenwert um etwa 1 g/dl und führt zu einer veränderten Blutzusammensetzung. Da der Flüssigkeitsverlust sehr schnell ausgeglichen wird, ist nach der Spende zunächst mehr (flüssiges) Blutplasma vorhanden, bis nach 20 bis 50 Tagen die Neubildung der (festen) Blutzellen abgeschlossen ist. Die Regeneration des Eisenhaushaltes benötigt bis zu sechs Monate. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Dauer der Erholung des Eisenspeichers maßgeblich davon abhängt, ob vor der Blutspende eine Eisenprophylaxe und/oder nach der Blutspende eine Eisensupplementation erfolgt.
Die veränderte Blutzusammensetzung in Kombination mit dem geringeren Hb-Wert (Hämoglobin-Wert) führt bei trainierten Sportlerinnen und Sportlern vorübergehend zu einer Reduzierung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max), der maximalen Leistungsfähigkeit und der möglichen Belastungsdauer beim Sport. Die anaerobe Schwelle bei intensiver sportlicher Belastung verschiebt sich nach vorn und tritt schneller ein.
Direkt nach der Blutspende beginnt die Neubildung des Blutes. Erythrozyten haben normalerweise eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen. Danach werden sie sozusagen recycelt und neugebildet. Junge Erythrozyten transportieren durchschnittlich mehr Sauerstoff als ältere. Bei der Blutspende verlieren Sie junge wie alte rote Blutkörperchen. Die Neubildung verjüngt demnach in den ersten Wochen nach der Blutspende das Blut und erhöht so die Sauerstofftransportkapazität.
Wenn Sie die Blutspende als „Leistungsbooster“ nutzen wollen, sollte Ihr Ziel als Läufer oder Läuferin daher sein, den Eisenhaushalt so schnell wieder aufzufüllen, dass die Mehrzahl der neuen Erythrozyten noch so jung wie möglich ist. Die Folgen einer Blutspende sind somit in etwa vergleichbar mit der Veränderung des Blutes beim Höhentraining.
Was bringt Blutspenden für den Körper?
Blutspenden hat für Ihre Gesundheit mehrere positive Folgen. Neben einem Überblick über wichtige Vital- und Blutwerte können Sie mit einer regelmäßigen Blutspende Ihren Blutdruck normalisieren und die Blutbildung anregen. Ob Sie dadurch auch schneller laufen können? Möglich. Ihre Vorteile im Überblick:
Regelmäßige Blutkontrolle: Im Rahmen der Blutspende bekommen Sie eine Übersicht über Ihre Cholesterin-Werte und Nierenfunktionswerte wie Harnsäure- und Kreatiningehalt. Der Hb-Wert gibt Hinweise auf einen möglichen Eisenmangel.
Kontrolle des Blutes auf Krankheiten: Bei jeder Blutspende wird das Blut mithilfe eines PCR-Tests auf die Leberentzündungserkrankungen Hepatitis A, B, C und E, die Immunschwäche AIDS (HIV-1 und HIV-2) sowie die Geschlechtskrankheit Syphilis untersucht. Teilweise wird Ihr Blut auch auf das Parvovirus B19 (Ringelröteln) getestet.
Check der Vitalwerte: Nach der Blutspende kennen Sie Ihren Blutdruck, Ihre Körpertemperatur und Ihren Puls.
Blutgruppe erfahren: Wer seine Blutgruppe nicht kennt, erfährt Blutgruppe, Rhesusfaktor und Kellfaktor durch die erste Blutspende. Sie werden auch im Blutspendeausweis vermerkt. Die eigene Blutgruppe zu kennen, kann bei Unfällen hilfreich sein oder wenn man seine Ernährung blutgruppenspezifisch gestalten möchte.
Blutneubildung: Für Sportlerinnen und Sportler kann sich Blutspenden positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Durch die vorzeitige Neubildung von roten Blutkörperchen befindet sich vorübergehend ein größerer Anteil junger und leistungsfähiger Blutzellen, die mehr Sauerstoff aufnehmen und transportieren können, im Blut. Spenden Sie regelmäßig Blut, gewöhnt sich Ihr Körper außerdem an den Veränderungsprozess nach der Blutabnahme und kann Blut schneller neubilden.
Positive Wirkung auf Blutdruck und Herz: Durch die Blutabnahme während der Blutspende kommt es für die Dauer von etwa einer halben Stunde zu einer Blutdrucksenkung. Regelmäßiges Blutspenden kann dazu beitragen, den Blutdruck von Menschen mit Hypertonie (Bluthochdruck) langfristig zu senken. Das entlastet nicht nur die Blutgefäße, sondern auch das Herz.
Erhöhter Kalorienverbrauch: Wer auf seinen Kalorienverbrauch achtet, wird sich darüber freuen, dass mit dem halben Liter (Voll-)Blut bei der Blutspende gleichzeitig bis zu 800 Kalorien verlorengehen. Als Folge verbrennt der Körper bei der Neubildung des Blutes zudem nochmals 1.000 bis 2.000 Kalorien. Dieser Fakt qualifiziert eine Blutspende jedoch ausdrücklich nicht als unterstützende Maßnahme beim Abnehmen.
Wie oft darf ich Blut spenden?
Männer dürfen innerhalb eines Jahres maximal sechsmal Vollblut spenden, Frauen viermal. Der Abstand zwischen den Terminen sollte bei Männern mindestens 56 Tage, besser acht Wochen, und bei Frauen etwa zwölf Wochen betragen. So lange braucht der Körper, um das gespendete (Voll-)Blut nachzubilden und die Eisenspeicher aufzufüllen.
Plasma dürfen sowohl Frauen als auch Männer bis zu 60-mal im Jahr spenden. Zwischen den Terminen müssen Sie mindestens drei Tage, besser sieben Tage, Pause machen. Wenn Sie zuletzt Vollblut gespendet haben, müssen bis zur Plasmaspende mindestens zehn Tage vergehen. Eine Erythrozyten-Spende ist maximal dreimal pro Jahr möglich, Thrombozyten dürfen Sie sich 26-mal im Jahr mit 14 Tagen Zeitabstand abnehmen lassen.
Wann darf ich kein Blut spenden?
Alter und Körpergewicht: Von der Blutspende ausgeschlossen sind Personen unter 18 Jahren und Menschen mit einem Körpergewicht von weniger als 50 Kilogramm. Für eine Erythrozyten-Spende sind mindestens 70 Kilogramm Körpergewicht vorgeschrieben. Wer über 65 oder bei der Erstspende älter als 60 Jahre ist, benötigt eine ärztliche Ausnahmegenehmigung.
(Grippale) Infekte und Influenza: Nach einem grippalen Infekt mit Fieber, nach Grippe (Influenza) oder nach einem Magen-Darm-Infekt dürfen Sie erst vier Wochen nach Abklingen der Symptome wieder Blut spenden. Nach einem leichten Infekt müssen Sie eine Woche warten.
Niedriger Eisenwert: Weil der Hämoglobinwert (Hb-Wert) bei einer Blutspende um etwa 1 g/dl sinkt, müssen Grenzwerte eingehalten werden. Der Hb-Wert muss bei Frauen mindestens 12,5 g/dl betragen, bei Männern 13,5 g/dl.
Chronische Erkrankungen: Wer unter bestimmten Autoimmunkrankheiten leidet oder einen bösartigen Tumor hat, ist von der Blutspende ausgeschlossen.
Zahnarzttermine: Legen Sie Zahnarzttermine, auch eine geplante professionelle Zahnreinigung, nicht auf den gleichen Tag mit der Blutspende. Aufgrund einer möglichen Übertragung von Bakterien sollten zwischen Zahnarzttermin und Blutspende mindestens 24 Stunden, bestenfalls eine Woche liegen.
Medikamente und Schmerzmittel: Nach der Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Aspirin oder Diclofenac sind Sie zwei Wochen lang von der Blutspende ausgeschlossen. Erlaubt ist Paracetamol bis zum Tag vor der Blutspende. Antibiotika erfordern eine Pause von vier Wochen bis zur Blutspende. Wer Schilddrüsenmedikamente einnimmt oder einen medikamentös eingestellten Bluthochdruck (Hypertonie) hat, darf kein Blut spenden.
Krankschreibung: Sie sind aktuell krankgeschrieben? Wer offiziell krank und nicht arbeitsfähig ist, darf kein Blut spenden.
Operationen (OP): Nach Operationen kann eine Wartezeit von bis zu vier Monaten erforderlich sein, bis Sie wieder Blut spenden dürfen.
Schwangerschaft: Frauen dürfen während und bis zu sechs Monate nach der Schwangerschaft kein Blut spenden. Für Mütter gilt ein Spendeverbot für die gesamte Stillzeit.
Zeckenbiss: Wer von einer Zecke gestochen wurde, aber keine Symptome hat, sollte acht Wochen bis zur Blutspende warten. Treten Symptome auf, ist in dieser Zeit keine Spende möglich. Danach entscheidet ein Arzt oder eine Ärztin je nach Schwere des Krankheitsverlaufs, ab wann wieder gespendet werden darf.
Neues Tattoo, Permanent-Make-up, Ohrlöcher oder Piercing: Wer gerade frisch tätowiert ist, neues Permanent-Make-up hat auftragen oder ein Ohrloch oder Piercing hat stechen lassen, darf erst vier Wochen später wieder an die Nadel.
Impfung: Impfungen mit Lebendimpfstoffen (z. B. Masern-Impfung) oder eine Hepatitis-B-Impfung führen zu einem Ausschluss für vier Wochen. Totimpfstoff-Impfungen hingegen sind kein Ausschlussgrund. Nach Influenza- oder Grippe-Impfung, COVID-19- oder Corona-Impfung und Hepatitis-A-Impfung dürfen Sie also spenden.
Auslandsreise: Rückkehrer aus dem europäischen Ausland dürfen in den folgenden vier Wochen kein Blut spenden. Wer Urlaub außerhalb von Europa, beispielsweise in Afrika (Malaria-Risikogebiet) gemacht hat, ist für sechs Monate von der Blutspende ausgeschlossen. Lange Auslandsaufenthalte (länger als ein halbes Jahr), egal ob als Work and Travel, beruflich oder im Rahmen eines Urlaubs, erfordern eine längere Wartezeit als sechs Monate, bevor Sie wieder Blut spenden dürfen.
Blut spenden, ohne Blut zu spenden: Jede Person ab 18 Jahren mit 50 Kilogramm Mindestgewicht darf Blut spenden – auch, wenn Sie es danach nicht zur Spende freigeben. Alle Vorabinformationen und Untersuchungen waren in Ordnung, Sie haben aber Gründe (beispielsweise aufgrund von heimlichem Drogenkonsum, Medikamentenmissbrauch oder Sexualkontakten), weshalb Ihre Blutspende für andere Menschen ungeeignet sein könnte? Dann können Sie Ihre Spende mit dem „Vertraulichen Selbstausschluss“ von der Verwendung ausschließen. Dies schützt Empfängerinnen und Empfänger des Blutes, falls Menschen aus Gruppendruck mit zum Blutspenden gehen, etwa mit den Kollegen oder der Laufgruppe. Einige Krankheitserreger sind nämlich eine gewisse Zeit nach einer Ansteckung noch nicht nachweisbar.
Hat Blutspenden Nachteile?
Wie jeder Eingriff am menschlichen Körper birgt auch eine Blutspende Risiken und kann Nebenwirkungen haben. Besonders, wenn Sie vor der Blutspende zu wenig gegessen oder getrunken haben, können Kreislaufprobleme, eventuell mit Übelkeit und Erbrechen, auftreten. An der Einstichstelle kann sich am Tag nach der Blutspende ein Hämatom mit einer leichten Schwellung bilden. Schmerzen, Hämatom und Schwellung klingen nach etwa drei Tagen wieder ab. Werden Hautnerven verletzt, können vorübergehend Beschwerden wie Schmerzen, ein Kribbeln oder Ziehen an der Einstichstelle entstehen. In seltenen Fällen kann es zu einer Verletzung der Vene kommen, die danach etwas länger als drei Tage braucht, um wieder vollständig zu verheilen.
Bei einer Plasmaspende wird ein gerinnungshemmendes Mittel während der Blutspende eingesetzt. Das kann zu vorübergehenden Missempfindungen wie Kribbelgefühlen im Mund, an den Händen und Armen führen.
Ein Nachteil für Läuferinnen und Läufer ist die möglicherweise eingeschränkte Leistungsfähigkeit in den ersten ein bis zwei Tagen nach der Blutspende. Ob und wie stark Sie die vorübergehend verminderte Anzahl an Erythrozyten beim Laufen merken, hängt davon ab, wie gut Sie die Blutabnahme vertragen. Die größte Herausforderung ist für den Körper die Regeneration des Eisenhaushaltes. Dieser ist für alle, die schnell und ausdauernd laufen wollen, von immenser Bedeutung. Das Wiederauffüllen der Eisenspeicher neben regelmäßigem Lauftraining und Krafttraining setzt eine ausgewogene und gezielt eisenhaltige Ernährung, möglicherweise sogar die Einnahme von Nahrungsergänzung, voraus. Wer ambitioniert Wettkämpfe läuft, einem festen Wettkampfkalender und einem darauf zugeschnittenen Ernährungsplan folgt, sollte daher direkt vor und in der Wettkampfsaison besser auf eine Blutspende verzichten.
Die Annahme, das Immunsystem könne durch die Blutspende geschwächt werden, hat sich bisher wissenschaftlich übrigens nicht bestätigt.
Was muss ich beim ersten Mal Blutspende beachten?
Termin reservieren: Bei vielen Anbietern ist es notwendig, sich für die Blutspende einen Termin zu reservieren.
Pilleneinnahme berücksichtigen: Wenn Sie eine Verhütungspille einnehmen, sollten Sie Ihren Termin so legen, dass die Einnahme der (Mini-)Pille mindestens drei Stunden in der Vergangenheit liegt.
Vor der Blutspende essen und trinken: Um Ihren Körper optimal auf die Blutspende vorzubereiten, sollten Sie vorher gut essen und mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit trinken. Wer schon vor der Blutspende zu wenig Flüssigkeit im Körper hat oder dehydriert ist, erschwert damit die Blutabnahme und riskiert, während oder nach der Blutabnahme zu kollabieren. Hinsichtlich der Ernährung sollten Sie fettige und eiweißhaltige (proteinreiche) Lebensmittel meiden.
Lichtbildausweis mitnehmen: Bei jeder Blutspende müssen Sie an der Anmeldung Ihren (gültigen!) Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Etwa einen Monat nach der ersten Blutspende erhalten Sie per Post Ihren persönlichen Blutspendeausweis, in dem Ihre Spendernummer vermerkt ist.
Wichtige medizinische Daten und Erkrankungen notieren: Vor der Blutspende erhalten Sie einen medizinischen Blut- und Plasmaspenderfragebogen zum Ausfüllen. Dieser fragt Ihren aktuellen Gesundheitszustand, Vorerkrankungen und chronische Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Daten zu Reisen, Schwangerschaften und Transplantaten sowie Medikamente bis zu drei Jahre in die Vergangenheit ab. Auch nach der Einnahme von Muskelaufbaupräparaten und frei verkäuflichen Schmerzmitteln kann hier gefragt werden. Notieren Sie sich am besten vorab wichtige Eckdaten Ihrer Gesundheit.
Vorab Körpertemperatur messen: Bevor Sie Blut spenden dürfen, wird Fieber gemessen. Durch grippale Infekte oder eine echte Grippe kann die Körpertemperatur erhöht sein, bevor erste Symptome auftreten. Blut spenden dürfen Sie nur, wenn Ihre Körpertemperatur unterhalb von 37,5 °C liegt. Messen Sie vorab zu Hause Fieber, um sich unnötige Wege zu ersparen.
Blutdruck: Damit Sie für eine Blutspende zugelassen werden, muss Ihr Blutdruck innerhalb bestimmter Grenzwerte liegen. Der obere (systolische) Wert muss zwischen 100 und 180 mmHg liegen, während der untere (diastolische) Wert maximal 100 mmHg sein darf. Ein Blutdruckwert von 130/80 mmHg beispielsweise wäre somit in Ordnung. Vor allem Frauen haben in der ersten Zyklushälfte immer wieder mit niedrigem Blutdruck zu kämpfen. Mit dem Rad oder zu Fuß zur Blutspende zu kommen, kann in dieser Situation hilfreich sein.
Herzfrequenz: Beim Blutspenden sollte Ihr Puls zwischen 50 und 110 Schlägen pro Minute liegen. Versuchen Sie daher nicht, auf dem Weg dorthin sportliche Rekorde zu brechen, sondern halten Sie Ihr Tempo gemütlich, falls Sie das Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen.
Was darf man vor einer Blutspende nicht machen?
Alkoholkonsum: Mindestens zwölf Stunden vor der Blutspende sollten Sie keine alkoholischen Getränke trinken. Wer auf einer Feier zu tief ins Glas geschaut hat und am Folgetag mit Kater aufwacht, muss mindestens 24 Stunden warten.
Rauchen und Tabakkonsum: Rauchen kann acht bis 36 Stunden zu einer höheren Herzfrequenz, Bluthochdruck, erhöhten Entzündungswerten und Hämatokritwerten führen.
Was muss ich nach einer Blutspende beachten?
Gönnen Sie sich zehn bis 30 Minuten Ruhe, bevor Sie den Raum nach der Blutspende wieder verlassen. Bis Sie wieder aktiv mit Auto, Motorrad oder Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen, sollten Sie mindestens 30 Minuten Pause machen. Diese Zeit benötigt Ihr Körper, bis sich Blutdruck und Herz-Kreislauf-System wieder normalisiert haben. Die ersten drei Minuten nach der Blutspende können Sie sinnvoll nutzen, indem Sie mit dem Zeige- und Mittelfinger oder dem Daumen der anderen Hand Druck auf die Einstichstelle geben. Nach drei Minuten ist der wichtigste Teil der Blutgerinnung abgeschlossen.
Trinken, trinken, trinken! Mit der Blutspende verliert Ihr Körper viel Flüssigkeit. Unterstützen Sie Ihren Körper bei der Regeneration, indem Sie ihn mit Mineralwasser, Apfelschorle und/oder Tee rehydrieren. So können Sie den Flüssigkeitsverlust vollständig bis zum Folgetag ausgleichen.
Essen Sie sich satt! Nach der Blutspende sollten Sie das Kaloriendefizit mit einer gesunden, eiweißreichen und eisenhaltigen Ernährung wieder auffüllen.
In den ersten sechs Stunden nach der Blutspende sinkt die Anzahl der roten Blutkörperchen stark ab. Die körperliche Leistungsfähigkeit bleibt bis zu zwölf Stunden merklich eingeschränkt, weil der Sauerstofftransport beeinträchtigt ist. Körperliche Belastung kann in diesem Zeitraum zu Kreislaufbeschwerden führen. Deshalb sollten Sie in diesem Zeitraum keine Aufgaben ausführen, bei denen die Verantwortung für andere Personen bei Ihnen liegt und deren Gesundheit durch Sie gefährdet werden könnten.
Intensives Krafttraining im Fitnessstudio mit dem Ziel, Muskeln aufzubauen, setzt eine gute Eiweißversorgung des Körpers voraus. Diese ist nach einer Blutspende für etwa 48 Stunden reduziert. Verzichten Sie deshalb Ihrem Körper zuliebe am Tag nach der Blutspende auf Krafttraining im hochintensiven oder intensiven Bereich. Das Heben der Trainingsgewichte kann außerdem zu Schmerzen im Spendearm und möglicherweise zu Blutungen in der Armbeuge führen.
Saunabesuche, die zu hohen Flüssigkeitsverlusten führen, sollten Sie erst 48 Stunden nach der Blutabnahme planen.
Verzichten Sie in den ersten zwölf Stunden nach der Blutspende auf Alkohol. Das Nervengift verzögert die Regeneration und entzieht dem Körper zusätzliche Flüssigkeit.
Kann ich nach einer kleinen Blutspende direkt Sport machen?
Grundsätzlich gilt: Dem Körper nach der Blutspende erstmal Erholung gönnen! Sportarten, die Ihren Körper nicht intensiv belasten, sind theoretisch direkt nach der Blutspende erlaubt. Besonders Erstspenderinnen und -spender fühlen sich allerdings im Anschluss an die Blutspende wie beflügelt. Das kann die Selbsteinschätzung beim Sport beeinträchtigen. Verzichten Sie deshalb unmittelbar nach der Blutspende auf Intervalle, Tempoläufe oder Bergaufläufe. Gehen Sie lieber eine Runde spazieren oder walken oder genießen Sie eine Einheit entspanntes Yoga. Nach sechs bis zwölf Stunden steht einem Trainingslauf nichts mehr im Wege, sofern Sie sich fit fühlen.
Kann ich nach einer Plasmaspende Sport machen?
Nach der Plasmaspende gilt wie nach der Vollblutspende: Entspannte sportliche Betätigung ist erlaubt. Verlangen Sie Ihrem Körper am Tag der Blutspende und am Folgetag jedoch keine Höchstleistungen ab.
Warum sollte ich nach der Blutspende keinen Sport machen?
Unmittelbar nach einer Vollblutspende sinkt vorübergehend die Leistungsfähigkeit. Das liegt an der verminderten Anzahl roter Blutkörperchen (Erythrozyten). Diese sind für den Sauerstofftransport im Körper zuständig. Weniger Erythrozyten bedeuten weniger Sauerstoff in der Muskulatur und damit weniger Leistung.
Wie lange sollte man nach dem Blutspenden keinen Sport machen?
Die stärkste Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit erfolgt in den ersten sechs Stunden nach der Blutspende durch das Absinken des Hb-Wertes und eine schlechtere Sauerstoffversorgung des Körpers bei körperlicher Belastung. In dieser Zeit sollten Sie aufs Laufen und andere anstrengende Sportarten definitiv verzichten. Empfohlen werden zwölf Stunden Sportpause.
Wichtig für Läuferinnen und Läufer ist auch: Wann bin ich nach der Blutspende wieder fit für einen Wettkampf? Damit am Start nicht nur die Blutneubildung abgeschlossen ist, sondern auch die Eisenspeicher weitgehend gefüllt sind, sollten Sie mindestens drei Monate Zeit zwischen Blutspende und einem wichtigen Wettkampf (z. B. einem Marathon) einplanen.
Was passiert, wenn man Sport nach der Blutspende macht?
Unmittelbar nach der Blutspende sind der Flüssigkeitshaushalt, die Blutversorgung und die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt. Wer seinem Körper in den ersten zwölf Stunden sportliche Höchstleistungen abverlangt, riskiert Folgen wie einen Kreislaufzusammenbruch durch Dehydrierung oder weil der Körper im Notfall nur noch die wichtigsten Organe mit Blut und Sauerstoff versorgt.
Welche Sportarten sind nach einer Blutspende okay?
Sportarten wie Yoga, Pilates, Walken oder entspanntes Radfahren belasten den Körper nicht so stark wie Laufen und sind daher eine gute Alternative für die ersten zwölf Stunden nach der Blutspende.
Welchen Sport sollte ich nach einer Blutspende nicht ausüben?
Sportarten, die den Körper intensiv belasten, sollten Sie direkt nach einer Blutspende nicht ausüben. Dazu gehört auch schnelles Joggen. Schwimmen ist ungeeignet, weil es gefährlich werden kann, falls Ihr Körper anfangs aufgrund des verminderten Sauerstofftransports doch einmal schwächelt. Sportarten mit Belastungsspitzen wie Tennis, Fußball oder Badminton sollten Sie in den ersten zwölf Stunden nach Blutspende vermeiden. Wenn Sie aufs Fahrrad steigen, dann lieber aufs Mountainbike oder Trekkingrad anstatt aufs Rennrad. Legen Sie in jedem Fall eine Pause ein oder brechen Sie das Training ab, falls Sie sich nicht ganz fit fühlen.
Fazit: Mit der richtigen Vor- und Nachbereitung bringt Blutspenden Vorteile für Körper und Sport
Blutspenden ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar und lebensrettend. Auch wir als Läuferinnen und Läufer können unseren Teil dazu beitragen und nebenbei gesundheitlich von der Blutabnahme profitieren. Neben den Vorteilen einer regelmäßigen Blutkontrolle, der Untersuchung auf Infektionskrankheiten und eines Gesundheitschecks mit den wichtigsten Vitalwerten kann die Blutspende auch eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit bringen.
Direkt nach der Blutspende sinkt durch eine Abnahme der Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) die Leistungsfähigkeit für sechs bis 48 Stunden ab. Die reduzierte Aufnahmekapazität für Sauerstoff bemerken im Training vor allem trainierte Sportlerinnen und Sportler. Auf eine Sauerstoffunterversorgung beim Sport reagiert der Körper mit Herz-Kreislauf-Beschwerden. Daher sollten Sie in den ersten zwölf Stunden auf intensive Trainingseinheiten und Krafttraining verzichten und Sportarten wie Yoga, Walking oder entspanntes Radfahren vorziehen. Indem Sie viel Flüssigkeit trinken und Ihren Kalorienverlust durch eine proteinhaltige und eisenreiche Ernährung ausgleichen, sind Sie schnell wieder fit. Bis die Neubildung der Blutzellen abgeschlossen ist, dauert es etwa acht Wochen. Das Wiederauffüllen der Eisenspeicher kann bis zu sechs Monate dauern.