Salomon Spectur 2 im Test

Dynamischer Trainingsschuh
Salomon Spectur 2 im Test

Veröffentlicht am 27.08.2024
Salomon Spectur 2 im Test
Foto: Hersteller

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Wer sich auf der Website von Salomon umschaut, stellt schnell fest: Schuhe für das schnelle Laufen gibt es im Sortiment so einige. Am bekanntesten ist vielleicht der S/LAB Phantasm, der als expliziter Wettkampfschuh kompromisslos auf Tempo ausgelegt ist. Daneben soll der S/LAB Spectur, der ebenfalls mit Carbonplatte auftritt, eine etwas breitere Zielgruppe bedienen und sich mehr in Richtung "Jedermann-Schuh" bewegen. Welche Rolle der Spectur im Sortiment einnimmt? Am ehesten die eines dynamischen Allrounders, der im Gegensatz zu den spezifischeren Modellen ein breites Einsatzspektrum erfüllt.

Die Zahlen

Kategorie: Lightweight Trainer, Neutralschuh
Gewicht: 250 Gramm (Männer), 214 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 180 Euro

Upper: Dünn, aber komfortabel

Die Ähnlichkeiten des S/LAB Spectur und des Spectur 2 enden übrigens nicht beim Namen. Die beiden Schuhe teilen sich ihre Aufmachung und die Geometrie, sowie teilweise auch den Einsatzzweck.

Zunächst aber zu den Unterschieden zwischen den Modellen: Hier fällt zunächst auf, dass Salomon dem Spectur 2 in der Oberkonstruktion deutlich mehr Material gönnt. Das Upper ist zwar nicht üppig gepolstert, aber doch weniger minimalistisch als bei reinen Wettkampfschuhen. Gerade in der Fersenschale und auf dem Spann reicht das mitteldicke Material vollkommen aus, um den Fuß sicher zu halten. Wirklich ins Gewicht fällt dieses Plus an Material nicht, denn der Schuh bleibt leicht und bringt in der Frauengröße US 7.5 genau die 214 Gramm auf die Waage, die der Hersteller in der Mustergröße angibt. Damit qualifiziert sich das Modell als Lightweight Trainer und fühlt sich am Fuß wunderbar leicht an.

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Wichtig zu wissen: Der Spectur 2 fällt definitiv eher groß und breit aus. Besonders im Vorfußbereich ist viel Platz, was für die einen angenehm sein könnte, für die anderen zu wenig Halt bedeutet. Eine Proberunde lohnt sich also vor dem Kauf.

Dynamik und etwas Stabilität

Dass der Schuh einen Bereich zwischen Training und Wettkampf bedienen soll, merkt man vor allem der Konstruktion der Mittelsohle an. Der Dämpfungsschaum, der hier zum Einsatz kommt, heißt „Energy Foam“ – ein softes EVA-Material. Auch hier unterscheidet sich der Spectur von den S/LAB-Modellen, bei denen die obere Schicht der Mittelsohle aus PEBAX besteht. Entsprechend ist der Spectur 2 nicht ganz so luxuriös und wolkig weich gedämpft, punktet aber dennoch mit sehr weichem Laufgefühl und kann sich vor allem auch einiges an Reaktivität auf die Fahnen schreiben.

Hersteller/ TomKieslichMedia

Eingebettet in den EVA-Schaum liegt die sogenannte "Energy Blade" aus Kunststoff, verstärkt mit Glasfaser. Das Element erstreckt sich von unterhalb des Ballens bis unter die Ferse – hier ist die Platte jeweils etwas zu den Seiten aufgefächert, sodass die Ferse vom Element eingefasst wird. Die "Energy Blade" sorgt für einen leicht versteiften Abrollvorgang und ist gleichzeitig das markanteste Merkmal des Spectur 2. Denn: Im Gegensatz zu einer Carbonplatte, wie S/LAB Spectur und Phantasm sie einsetzen, ist die Glasfaserplatte deutlich flexibler. Die "Energy Blade" versteift das Abrollen zwar noch spürbar, wirkt aber deutlich weniger aggressiv als bei einem Carbonmodell. Und das macht den Spectur 2 schlicht trainings- und alltagstauglicher. Wer also bei Intervallen und anderen Trainingseinheiten nach vorn gepusht werden will, bekommt das im Spectur 2, ohne dass die Platte allzu steif ist. Letztendlich verringert dies auch die Belastung auf Gelenke und Muskeln – besonders interessant für Läuferinnen und Läufer, die sich langsam an Carbonschuhe herantasten wollen, oder für alle, die viele schnelle Trainingskilometer laufen möchten, ohne eine Verletzung zu riskieren.

Einsatzgebiet: Straße

Die Unterseite des Spectur ist mit einer "Contagrip"-Sohle beschichtet, und zwar auf voller Länge und bis unter den Rückfuß. Die Gummierung sorgt auf der Straße für einwandfreien Halt, und das auch bei nassen Bedingungen. Abseits der Straße haben wir den Schuh nicht getestet, insgesamt ist das Modell aber durch und durch ein Straßenschuh; seine Technologie kommt auf hartem Untergrund am besten zum Tragen.

Laufgefühl: Zwischen Tempo und Komfort

Dem Spectur 2 gelingt eine Kombination aus Dynamik und ausreichend Komfort, die ihm ein breites Einsatzgebiet zuspricht. Vor allem resultiert das Zusammenspiel aus EVA-Schaums und „Energy Blade“ insgesamt in einem sehr zügigen und harmonischen Laufgefühl. Auch die Rockerkonstruktion trägt zu einem lebhaften Laufgefühl mit schnellen Übergängen bei: Vorn und hinten ist die Sohle aufgebogen und sorgt für dynamisches Abrollen.

Der Spectur 2 eignet sich besonders gut für leichte bis mittelschwere Läuferinnen und Läufer mit neutralem Laufstil. Erwähnenswert ist sicherlich noch die Fersenpartie, denn hier ist der Spectur 2, wie auch seine Geschwistermodelle, eher breit gebaut und kommt mit einer auffälligen mittigen Aussparung daher. Dadurch eignet sich das Modell auch für Fersenläuferinnen und -läufer, was bei Lightweight-Trainern zwar nicht selten, aber auch nicht selbstverständlich ist.

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Der Schuh ist eine gute Wahl für alle, die ein dynamisches Modell für primär schnelles Training suchen. Dazu sei aber gesagt, dass das Einsatzgebiet des Schuhs durchaus breiter ist, als die Modellbeschreibung zunächst vermuten lässt. Denn der Spectur 2 eignet sich auf jeden Fall auch für kürzere bis mittlere Distanzen bei ruhigerem Tempo, wenn es nicht unbedingt der gemütliche Max Cushion Schuh sein soll. Und auch auf der anderen Seite des Spektrums kann der Schuh so einiges, denn auch, wenn er von Salomon eher als Trainingsschuh vermarktet wird, ist er sich auch für (kürzere) Straßenwettkämpfe geeignet.

Fazit

Der Salomon Spectur 2 ist ein dynamischer Trainingsschuh, der sich für einen bestimmten Platz im Laufschuhregal eignet: Nämlich für die Stelle, wo zwischen agilem Daily Trainer und (Carbon-)Wettkampfschuh noch ein Platz frei ist. Der Schuh bringt nämlich dank der verstärkten Kunststoffplatte noch etwas mehr Pepp mit als so manch anderer Lightweight Trainer, gleichzeitig bewahrt er sich aber mehr Stabilität als ein reines Rennmodell.

Hier bestellen: Frauenmodell oder Männermodell