Die Kulisse ist einzigartig und hat es so noch nie gegeben. Auf der Schnellstraße S7 in der Nähe von Fürstenfeld (Österreich) haben die eingeladenen Athleten am 23. Mai 2021 ab 9 Uhr die Chance auf eines der heißbegehrten Olympiatickets. Das Teilnehmerfeld ist dementsprechend hochkarätig besetzt. Es ist die wohl letzte Möglichkeit, die Qualifikation für den Marathon der Sommerspiele von Tokio zu schaffen, denn für Marathonläufer endet der Qualifikationszeitraum am 31. Mai 2021. Daher werden Sportler aus über 30 Ländern beim S7-Marathon an den Start gehen.
Österreichs Marathon-Olympia-Tickets: Wutti und Pfeil wollen es schaffen
2:11:30 Stunden lautet die Hürde für die Männer, 2:29:30 Stunden für die Frauen. Die Bestzeit der Österreicherin Eva Wutti liegt bei 2:30:43 Stunden, Valentin Pfeil (siehe Bild oben) lief bereits 2:12:55 Stunden – beide scheiterten zuletzt aber mehrmals bei Versuchen, sich für Tokio zu qualifizieren.
Auch Anja Scherl und Laura Hottenrott starten überraschend

Nicht nur Wutti und Pfeil sind optimistisch, es beim S7-Marathon zu schaffen. Unterstützt von zehn kenianischen Pacemakern wollen Athleten aller fünf Kontinente „last minute“ den Sprung nach Tokio schaffen. Aus Deutschland wird dabei speziell bei den Frauen noch ein Wettkampf um die Olympiatickets entbrennen. Anja Scherl und Laura Hottenrott haben kurzfristig ihren Start beim S7-Marathon angekündigt.
Ebenso am Start werden zwei Paraathleten aus Deutschland (Johannes Bessell, Marian Bunte) stehen, die bisher keine Chance auf einen Marathonstart vor Ablauf der Frist hatten und nun mehr als dankbar für diese Möglichkeit sind, ihren Olympiatraum vielleicht wahr werden zu lassen.
Perfekte Bedingungen und Corona-konformer Ablauf beim S7-Marathon 2021
Das flache Profil, der schnell belaufbare Asphalt, wenige Kurven, die in Covid-Zeiten notwendige Abgeschiedenheit der Strecke von Ballungszentren und Siedlungen, strenge Corona-Testbedingungen: Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Limitjagd scheinen perfekt. Um die Sicherheit der Sportler und Helfer zu gewährleisten, gibt es eine Corona-Blase. Alle Athleten werden täglich getestet, tragen eine FFP2-Maske bis zum Start und unmittelbar nach dem Zieldurchlauf und haben keinen Kontakt zu nicht getesteten Personen außerhalb der Blase.
Nach Corona-bedingter Absage aller Citymarathons, bei denen Spitzenläufer normalerweise versuchen, die Limits für Großveranstaltungen zu schaffen, entstand das Konzept des „run2gether S7-Marathons“. „Wir wollen damit in erster Linie Sportlern eine letzte Qualifikationschance für die Spiele in Tokio bieten“, sagt Thomas Krejci, Gründer und Manager des run2gether-Laufprojekts und Organisator des S7-Marathons. Durch die Erlaubnis der Asfinag zur Streckenbenutzung wurde dieses Projekt möglich.