Für Tempomacher oder Pacemaker gibt es noch viele weitere Ausdrücke - Hasen, Brems- und Zugläufer sind einige mehr hierfür. Pacemaker gibt es inzwischen bei den meisten etwas größeren Laufevents. Diese sind meist mit großen Luftballons, Fahnen oder Schildern ausgerüstet, auf denen groß und deutlich die angestrebte Zielzeit zu sehen ist.
Tempomacher sowohl für Spitzenläufer als auch für Freizeitläufer
Ohne Zusatzgepäck unterwegs sind Pacemaker allerdings bei Spitzenläufern. Bei den meisten großen internationalen Rennen wie etwa dem Berlin-Marathon werden Pacemaker auch an der Spitze des Feldes eingesetzt. Diese sind vom Veranstalter eingekauft, um die schnellsten Läufer etwa in einer bestimmten Zeit bis zur Halbmarathon-Marke oder aber auch beispielsweise bis Kilometer 30 zu führen. Pacemaker für Eliteläufer tragen meist das gleiche Outfit und sind so vom Rest des Feldes zu unterscheiden.
Nicht selten entscheidet sich ein Pacemaker auch, spontan einen Marathon durchzulaufen, und auch Siege gingen so schon an eigentlich nur als Pacemaker eingestellte Läufer. Doch in aller Regel steigen Tempomacher für das Elitefeld nach der zuvor abgemachten Renndistanz aus.
Pacemaker als große Hilfe für viele Freizeitläufer
Für die breite Laufszene von größerer Bedeutung sind Pacemaker für Freizeitläufer. Bei den meisten Marathons oder Halbmarathon werden inzwischen Tempomacher angeboten. Auch bei größeren 10-km-Läufen gibt es oftmals Tempomacher, die einem zur gewünschten Zeit verhelfen sollen. Oftmals sind bestimmte Zielzeiten durch gleich mehrere Tempomacher besetzt, sodass auch im Falle eines Ausstiegs mindestens ein Pacemaker verbleibt.

Dabei haben die Tempomacher im Vergleich zum Elitefeld nicht nur die Aufgabe, ein bestimmtes Tempo möglichst konstant durchzulaufen. Auch die Rolle als Motivator nehmen viele Tempomacher ernst und helfen so ihren Mitläufern beim Erreichen ihrer Ziele. Hierzu sollten Pacemaker das anstrebte Tempo möglichst entspannt laufen können. Daher haben Tempomacher im Freizeitbereich in aller Regel Bestzeiten, die weit unter ihrer Zielzeit als Pacemaker liegen.
Den Fokus voll und ganz auf sich richten
Wenn man das Glück hat, für seine Zielzeit einen Pacemaker zu finden, kann man durchaus davon profitieren. Die Läufer müssen sich nicht mehr auf das Tempo konzentrieren und können das Pacing, also die Tempogestaltung, völlig in die Hand des Pacemakers geben. Somit bleibt mehr Energie, die man voll und ganz auf sich und seinen Rhythmus richten kann. Auch der Faktor des Windschattens spielt gegebenenfalls eine Rolle - je nach eigenem Tempo oder auch Windverhältnissen auf der Strecke. So können bei kräftigem Gegenwind durch das Laufen im Windschatten wichtige Körner gespart werden.
Übliche Zielzeiten von Pacemakern
Je nach Größe des Laufevents werden mehr oder weniger Pacemaker eingesetzt. Bei Marathons sind üblicherweise Zielzeiten von 3:00 Stunden bis 5:00 Stunden oder 5:30 Stunden in Intervallen von 15 Minuten besetzt. Meist werden für jede Zeit zwei oder drei Tempomachen eingesetzt. Bei Halbmarathons sind die Schritte oftmals noch feiner untergliedert - entweder auch im 15-Minuten-Takt von 1:30 Stunden bis 2:30 Stunden oder 3:00 Stunden oder auch manchmal im 10- oder 5-Minuten-Takt. Bei 10-Kilometer-Läufen sind Zielzeiten ab 40 Minuten in Abständen von fünf Minuten die Regel.
Wie wird man selbst zum Pacemaker?
Inzwischen werden Pacemaker bei den meisten deutschen Laufevents über das PacerTeam, dem größten Netzwerk für Pacemaker in Deutschland, organisiert. Wer selbst einmal anderen Läufern zum Erreichen derer Ziele helfen möchte, kann sich auf der Website des PacerTeams als Pacemaker bewerben. Angegeben müssen einfach nur die Zielzeiten werden, die man selbst laufen möchte. Wer etwa einen Marathon in 4:00 Stunden pacen möchte, sollte beispielsweise über eine Bestzeit von rund 3:30 Stunden oder 3:40 Stunden verfügen, um das nötige Tempo locker und zuverlässig laufen zu können und dabei seine Mitläufer auch noch verbal unterstützen zu können.