Was hilft bei Plantarfasziitis?

Frag Debbie: Profi-Tipps für Freizeitläufer
Was hilft bei Plantarfasziitis?

Frage an Debbie
Veröffentlicht am 07.07.2025
Schmerzende Fußsohle
Foto: Getty Images

Lieber Stephan, die Plantarfasziitis ist eine unangenehme Überlastungsverletzung. Ich hatte selbst vor Jahren schon einmal damit zu tun. Bei der Plantarfaszie handelt es sich um ein festes Bindegewebe, das die Fußsohle von der Ferse bis zu den Enden der Mittelfußknochen überspannt. Sie wirkt wie ein Stoßdämpfer, der das Fußgewölbe bei Belastung abfedert.

Charakteristisch für die Plantarfasziitis ist ein scharfer Schmerz in der Fußsohle, meist auf Höhe der Ferse, der oft am frühen Morgen am schlimmsten ist. Bei fortgeschrittener Entzündung kann auch ein Ruheschmerz vorliegen. Wenn das Fußgewölbe überlastet ist und nach unten absinkt, kann es zur Überlastung und Entzündung der Faszie kommen. Wer eine Fußfehlstellung hat, zum Beispiel eine Hyperpronation (übermäßiges Einsinken des Fußgewölbes nach innen), einen Senkfuß oder Plattfuß, eine verhärtete Wadenmuskulatur oder eine Historie von Achillessehnenschmerzen, der hat ein erhöhtes Risiko, eine Plantarfasziitis zu entwickeln. Zur Akuttherapie solltest du eine Laufpause einlegen und den Fuß entlasten. Vermeide harte Untergründe und langes Gehen oder Stehen. Weiche Einlagen oder weiche Fersenkeile können die Fußsohle abpolstern. Ebenso können eine leichte Dehnung der Fußsohle, etwa der Wall-Calf-Stretch, Massagen, Kühlung und Taping helfen. Bei starken Schmerzen und Alltagseinschränkung kannst du für kurze Zeit Schmerzmittel wie zum Beispiel Diclofenac einnehmen.

Bei lang anhaltenden Beschwerden kann eine ACP- oder PRP-Therapie sinnvoll sein. Dabei wird ein aus Eigenblut gewonnenes Serum in die Entzündung injiziert, um die körpereigene Immunabwehr zu aktivieren. Gute Evidenz hat mittlerweile auch die Stoßwellentherapie, von der in der Regel mindestens drei bis fünf Sitzungen durchgeführt werden sollten. Sobald die akute Entzündung abgeklungen ist und die Schmerzen abnehmen, solltest du mit Übungen beginnen. Ich persönlich finde das Ausrollen der Faszie mit einem einfachen Golfball sehr hilfreich. Zudem solltest du deine Waden-, Schienbein- und Fußmuskulatur kräftigen. Dies sowie das Training der passiven Strukturen, etwa durch Sprünge, sollte man aber erst durchführen, wenn die Schmerzen deutlich rückläufig sind. Kräftigungs- und Mobilitätsübungen sind auch das beste Training zur Prävention einer erneuten Entzündung. Hast du öfter mit Überlastungsverletzungen zu tun, empfiehlt sich eine Laufanalyse beim Spezialisten.

Deborah „Debbie“ Schöneborn
Deborah „Debbie“ Schöneborn
Profiläuferin, Medizinerin, Kolumnistin