- Was bedeutet Mineralwasser überhaupt?
- Wie wird natürliches Mineralwasser hergestellt?
- Was ist besser – Mineralwasser oder Leitungswasser?
- Worauf kann ich bei Mineralwasser achten?
- Ist Mineralwasser ungesund?
- Wie gesund ist Kohlensäure im Mineralwasser?
- Wie lange ist Mineralwasser haltbar?
- Womit kann man Mineralwasser aufpeppen?
- Der richtige Zeitpunkt zum Trinken vor einem Wettkampf
- Gewichtsverlust dank Mineralwasser?
- Fazit: Welches ist das beste Wasser für Sportler?
Ohne Wasser könnte der Mensch nicht überleben, weswegen es zu den wichtigsten Lebensmitteln überhaupt gehört. Insbesondere aus Sportlersicht spielt Wasser aber neben der Flüssigkeitsaufnahme auch für die Mineralstoffversorgung eine Rolle. Worauf Läufer bei der Wahl ihres Wassers achten sollten und worin der Unterschied zwischen Mineralwasser und Leitungswasser liegt, erklären wir in diesem Artikel.
Was bedeutet Mineralwasser überhaupt?
Die Bezeichnung „Mineralwasser“ ist geschützt in Abgrenzung zum „Tafelwasser“, das nicht direkt aus einer Mineralquelle, sondern aus den Leitungen abgefüllt wird. Wasser, das als natürliches Mineralwasser bezeichnet wird, kommt aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen und ist von ursprünglicher Reinheit. Mineralwasser entsteht also natürlich und ist Teil des Wasserkreislaufes. Es ist in Deutschland übrigens das einzige Lebensmittel, das amtlich anerkannt werden muss.
Wie wird natürliches Mineralwasser hergestellt?
Der erste Entstehungs-Schritt ist, wenn Niederschlag fällt und dieser im Boden versickert. Dabei durchdringt es die verschiedenen Erd- und Gesteinsschichten wodurch es gefiltert, gereinigt und mit gelösten Mineralien angereichert wird. Welche Mineralstoffe das sind, hängt unter anderem von der Art und Anzahl der Gesteinsschichten, der Temperatur im Untergrund sowie der Fließgeschwindigkeit des Wassers ab. Durchfließt das Wasser Vulkangestein, reichert es sich auf natürliche Weise mit Kohlensäure an. Gesammelt wird das Mineralwasser in unterirdischen Depots, wo es vor Verunreinigung geschützt wird.
Damit das Wasser in die Flasche gelangt, muss durch Erdbohrungen eine Quelle erschlossen werden. Zudem müssen Pumpen installiert werden, die das Wasser aus dem Erdboden pumpen und über Rohre in die Abfüllanlage weiterleiten. Um die Qualität eines natürlichen Mineralwassers zu erhalten, wird es noch am Quellort abgepackt. Das funktioniert vollautomatisch. Einzig Eisen und Schwefel dürfen aus optischen und geschmacklichen Gründen einem natürlichen Mineralwasser entnommen werden. Kohlensäure kann entweder hinzugefügt oder für die stille Variante entzogen werden. Weitere Eingriffe sind nicht erlaubt. Andernfalls dürfte es nicht als "natürliches Mineralwasser" bezeichnet werden. Um diese Bezeichnung zu erhalten werden Mineralwasser-Proben in rund 200 Laborversuchen geprüft. Durch regelmäßige und zum Teil auch mehrmals täglich durchgeführte Kontrollen wird die Qualität eines Mineralwassers sichergestellt.
Was ist besser – Mineralwasser oder Leitungswasser?
Während natürliches Mineralwasser aus tiefliegenden Wasservorkommen stammt, wird das Leitungswasser zum Teil aus Oberflächenwasser gewonnen. Dadurch enthält Mineralwasser von Natur aus – je nach Quelle unterschiedlich hohe – Mineralstoff-Konzentrationen. Aber auch im Leitungswasser, das hierzulange als Trinkwasser gilt, stecken Mineralstoffe. In Deutschland unterliegt das Leitungswasser sogar zum Teil strengeren Kontrollen als Mineralwasser, weshalb es bedenkenlos getrunken werden kann.
Ob Leitungswasser weniger Mineralstoffe liefert als Mineralwasser, lässt sich nicht eindeutig sagen. Der Mineralstoffgehalt im Leitungswasser variiert je nach Wohnort und den zuständigen Trinkwasserversorgern und ist unter anderem abhängig von der Wasserhärte. Härteres Wasser enthält in der Regel mehr Calcium und Magnesium. Beim Mineralwasser gibt es große Unterschiede je nach Quelle.
Da die Angaben zu den Inhaltstoffen bei abgefülltem Wasser auf der Flasche stehen, sind Sie mit dem Kauf von Mineralwasser zumindest was den Gehalt an Mineralstoffen angeht auf der sicheren Seite. Für Sportler sind Natrium, Calcium und Magnesium besonders wichtig. Daher lohnt sich auch für das Getränk vor, während oder nach dem Sport ein Blick auf das Etikett der Flasche. Über die Qualität des Leitungswassers, kann man sich beim zuständigen Wasserversorger oder beim örtlichen Gesundheitsamt informieren.
Worauf kann ich bei Mineralwasser achten?
Die Mineralstoff-Konzentrationen sind abhängig von der Quelle. Ein Blick auf das Flaschen-Etikett kann wichtige Informationen zu den Inhaltsstoffen des Wassers geben. Folgende Inhaltsstoffe sind in den meisten Mineralwässern vorhanden.
Wichtig bei der Zusammensetzung der Mineralstoffe ist, dass das Verhältnis von Calcium zu Magnesium mindestens zwei zu eins ist. Das liegt daran, dass beide Stoffe den gleichen Weg vom Darm ins Blut zurücklegen. Mit einem deutlich höheren Magnesium- als Calciumgehalt wird das Calcium verdrängt und der Körper bekommt Mangelerscheinungen. Um mit der Bezeichnung "calciumhaltiges Mineralwasser" werben zu dürfen, müssen die Mineralwässer mehr als 150 mg Calcium pro Liter aufweisen. Magnesiumhaltig gilt ein Wasser schon mit mehr als 50 mg Magnesium pro Liter.
Da die Wirkung des Spurenelements Fluorid etwas umstritten ist, bevorzugen einige Menschen Mineralwasser ohne Fluorid. Prinzipiell ist das Spurenelement wichtig für die Knochenbildung und hilft bei der Vorbeugung von Karies. Ein Mangel könnte Stoffwechselstörungen und Zahnerkrankungen begünstigen. Eine Überdosierung kann aber ebenfalls gesundheitliche Beschwerden begünstigen. Die Flourid-Werte in deutschem Trinkwasser sind in der Regel aber verhältnismäßig niedrig, die Angst vor einer übermäßigen Aufnahme durch das Wassertrinken ist daher eher unbegründet.
Als weiterer Inhaltstoff ist das sogenannte Hydrogencarbonat zu nennen. Es handelt sich dabei nicht um einen Mineralstoff, sondern um das Salz der Kohlensäure. Es sorgt nicht nur für einen angenehmen, frischen Geschmack, sondern bringt einen weiteren positiven Effekt mit sich. Als basischer Stoff wirkt es säureneutralisierend und kann so zu einem gesunden Säure-Basen-Haushalt beitragen. Es kann selbst vom Körper hergestellt werden kann. Allerdings reicht das eigens produzierte Hydrogencarbonat oft nicht aus und muss zusätzlich über das Essen oder Trinken aufgenommen werden.
Allerdings sind in keinem Mineralwasser richtige Mineralstoffe enthalten, da wir sonst starke Schluckbeschwerden hätten. Wenn wir von Mineralstoffen im Wasser sprechen, meinen wir die gelöste Form der Mineralien. Diese werden während des Fließens vom Gestein abgelöst und ein Teil davon vom Wasser aufgenommen. Es handelt sich dabei um Metall-Ionen (z. B. Na+, Ca2+, Mg2+, Fe2+) und bestimmte Anionen (HCO3-, F-, Cl-) die unerlässlich für den Menschen sind.
Mineralstoffreiches Wasser
Es gibt Personengruppen, die auf einen besonders hohen oder niedrigen Mineralstoffgehalt angewiesen sind. Aber was ist nun das beste Wasser für Sportler? Ein hoher Mineralstoffgehalt von 1500 mg/Liter ist vor allem für Ausdauersportler, die viel schwitzen, empfehlenswert. Aber ebenso ältere Menschen und Discogänger sollten auf ein mineralstoffreiches Wasser zurückgreifen. Hierzu eignet sich zum Beispiel Ensinger Sport, das einen Gesamtmineralstoffgehalt von etwa 2.600 mg/l hat.
Mineralstoffarmes Wasser
Ein Mineralwasser mit 500 mg Mineralstoffen pro Liter oder weniger bezeichnet man als mineralstoffarm. Diese Mineralwasser sind vor allem für Kleinkinder und Babys geeignet. Besonders der Natriumgehalt ist hier ausschlaggebend, der die Grenze von maximal 20 mg/l nicht überschreiten darf. Ein Beispiel für ein mineralstoffarmes Wasser ist das Black Forest Mineralwasser, das mit 1,1 mg/l Natrium deutlich unter dem Grenzwert liegt. Mit insgesamt rund 50 mg Mineralstoffen pro Liter hat es einen sehr geringen Mineralstoffgehalt.
Ist Mineralwasser ungesund?
Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Mineralwasser ungesund wäre, und man doch besser zum Leitungswasser greifen solle. Wie schon gesagt: Sowohl beim Mineralwasser als auch beim Leitungswasser muss man immer individuell schauen. Es kommt selten vor, aber es gibt Mineralwässer, bei denen geringe Belastungen durch Schwermetalle und Pestizide festgestellt wurden. Was das betrifft, sollte man auf die Testergebnisse bekannter offizieller Testzentren vertrauen. Die allermeisten Mineralwässer schneiden bei den jährlichen Tests allerdings sehr gut ab und sind sehr wohl gesund.
Wie gesund ist Kohlensäure im Mineralwasser?
Kohlensäure im Wasser kann eine erfrischende Wirkung erzeugen und die Verdauung anregen. Mineralwasser mit Kohlensäure ist in Deutschland sehr beliebt, fürs Laufen jedoch weniger geeignet. Durch ständiges Gerüttel schäumt nicht nur die Flasche beim Öffnen über – sondern beim Laufen mit Mineralwasser im Bauch muss man häufig aufstoßen. Für Läufer, die nicht komplett auf das kribbelige Gefühl der Kohlensäure verzichten möchten, gibt es die Möglichkeit auf "Medium" zurückzugreifen. Hier ist der Kohlensäuregehalt deutlich geringer. Aus gesundheitlicher Sicht spielt die Frage nach Mineral- und anderen Inhaltstoffen im Wasser eine bedeutsamere Rolle als die nach der Frage, ob still oder sprudelnd.
Wie lange ist Mineralwasser haltbar?
Wasser an sich ist unbegrenzt haltbar. Die Hersteller sind jedoch dazu verpflichtet, ein Haltbarkeitsdatum auf die Flasche zu drucken. Unterschiede gibt es da bei Plastik- und Glasflaschen. Mineralwasser in einer Glasflasche kann in der Regel bis zu zwei Jahre unbedenklich getrunken werden. Das Haltbarkeitsdatum für Wasser in Plastikflaschen ist meistens ein Jahr. Solange das Wasser luftdicht verschlossen ist, ist es auch bei Überschreitung des MHD nicht schlecht. Sobald das Wasser Kontakt zur Luft bekommt – das Öffnen der Flasche reicht hier schon aus – reichert es sich mit CO2 und Bakterien aus der Luft an. Dadurch wird der pH-Wert gesenkt und das Mineralwasser bekommt einen säuerlichen Geschmack. Durch die Bakterien können Krankheiten entstehen.
Mineralwasser in Plastikflaschen ist im Vergleich zu Glasflaschen bedenklicher. Zum einen kann in Plastikflaschen mit der Zeit Luft eindringen, die für einen unangenehmen Geschmack des Wassers sorgt. Zum anderen können sich hormonähnliche Stoffe aus dem PET lösen und vom Wasser aufgenommen werden. Sobald Ihr Wasser nach Plastik schmeckt, unbedingt wegschütten!
Womit kann man Mineralwasser aufpeppen?
Wem das herkömmliche Glas Mineralwasser zu langweilig wird, kann es mit Gurken- oder Zitronenscheiben oder etwas Zitronensaft aufpeppen. Zusammen mit etwas Saft können Sie sich zudem eine erfrischende isotonische Schorle kreieren.
Mineralwasser mit Zitrone
Mineralwasser mit Zitrone liegt aktuell absolut im Trend – und das zurecht. Auch abgesehen von der erfrischenden Wirkung kann der regelmäßige Konsum der sauren Frucht einige Vorteile mit sich bringen. Der hohe Anteil an Vitamin C stärkt das Immunsystem und verbessert die Eisenaufnahme im Körper. Zitronen wirken trotz ihres sauren Geschmacks dank ihrer basisch wirkenden Mineralstoffe alkalisierend. Zudem entgiften sie den Körper und regen die Verdauung an. Ein regelmäßiges Glas Zitronenwasser kann sich positiv auf das körperliche Wohlbefinden auswirken – einen hydrierenden Frischekick verleiht es ohnehin. Vorsicht ist nur geboten bei Entzündungen im Rachen oder Mund oder bei genereller Empfindlichkeit gegen (Zitronen-)Säure.
Isotonische Schorlen für Sportler
Mineralwasser ist pur ein guter Durstlöscher und verdünnt Fruchtsäfte zu isotonischen Schorlen. Diese werden ebenso wie teurere Sportgetränke im Vergleich zu (Mineral-)Wasser besser aufgenommen. Das liegt am Gehalt von 6 bis 8 Prozent Kohlenhydraten und 400 bis 500 Milligramm Natrium pro Liter, der die Aufnahme der Flüssigkeit verbessert.
Der richtige Zeitpunkt zum Trinken vor einem Wettkampf
Wer läuft, muss ausreichend trinken. Dabei ist regelmäßiges Trinken besser als zu viel auf einmal. Versuchsweise kann man seinen Bedarf selbst ermitteln, indem man sich vor und nach dem Lauf wiegt und die Differenz in Form von Getränken zu sich nimmt.
Wer vor einem Rennen zu viel Wasser trinkt, wird sich unwohl fühlen, denn Wasser senkt die Elektrolytkonzentration im Blut. Mineralien sind dafür zuständig, dass die Muskeln optimal arbeiten können. Wenn der Elektrolyt-Wasser-Haushalt durcheinander gerät, kommt es zu Muskelkrämpfen und Schwächegefühlen. In Extremfällen kann das zu Hyponatriämie (auch „Wasservergiftung“ genannt) führen. Damit ist ein zu niedriger Natriumspiegel im Blut gemeint, der lebensbedrohlich werden kann. Am Wettkampftag empfiehlt es sich, zwei bis drei Stunden vor dem Rennen einen halben Liter Wasser zu trinken. So hat der Körper genug Zeit, den Flüssigkeitshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Direkt vor dem Start noch einmal 0,2 bis 0,4 Liter sind optimal.
Gewichtsverlust dank Mineralwasser?
Mineralwasser ist die Wunderwaffe im Kampf gegen überflüssige Pfunde, denn im Schnitt stammen 20 Prozent der konsumierten Kalorien aus Flüssigkeiten wie Limonade und Fruchtsäften. Saftschorle enthält im Vergleich zu purem Fruchtsaft nur die Hälfte der Kalorien. Wasser pur vor dem Essen füllt außerdem den Magen. Dadurch wird weniger gegessen, wodurch ein Kaloriendefizit entsteht, das wichtig für eine Gewichtsabnahme ist.
Fazit: Welches ist das beste Wasser für Sportler?
Regenwasser nimmt beim Versickern gelöste Mineralien aus den Erd- und Gesteinsschichten auf. Diese sorgen für die Qualität und Kategorisierung eines Mineralwassers. Es gibt mineralstoffarmes Wasser, das maximal 500 mg Mineralstoffe pro Liter enthalten dürfen. Vor allem der Natriumgehalt ist hierbei entscheidend und muss unter 20mg/l liegen. Für Babys und Kleinkinder sollten Sie zu einem solchen Wasser greifen. Für Ausdauersportler, Discogänger und ältere Menschen ist ein mineralstoffreiches Wasser mit einem Mineralstoffgehalt von über 1.500 mg/l besser geeignet, da bei diesen Personen der Bedarf an Mineralstoffen höher ist. Nehmen Sie sich beim Kauf Ihres Wassers Zeit. Schauen Sie sich einmal das Flaschen-Etikett an und vergleichen Sie die Inhaltsstoffe. Der Wert des Calciums sollte mindestens doppelt so hoch wie der des Magnesiums sein. Damit Sie Ihr Mineralwasser bedenkenlos trinken können, empfehlen wir, zu Glasflaschen zu greifen. Als vielmals wiederverwendbare Pfandflaschen sind diese zudem umweltfreundlicher als Einweg-PET-Flaschen.