Unsere Buchtipps für Läuferinnen und Läufer
Die besten Laufbücher

Mit unseren Lesetipps für Läuferinnen und Läufer wird es Ihnen bestimmt nicht langweilig. Die Buch-Empfehlungen der Redaktion.
Ein Mann sitzt auf dem Sofa und liest in einem Buch.
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Sie wollen auch nach der Trainingseinheit nicht von Ihrem liebsten Hobby lassen? Mit diesen spannenden, lustigen, bewegenden oder lehrreichen Büchern können Sie der Faszination Laufen auch auf dem Sofa frönen. Das Laufbuch, das sie am meisten fasziniert hat, fehlt noch? Schreiben Sie uns gern den Titel mit einer kurzen Begründung an webmaster@runnersworld.de.

Unsere Lieblingsbücher zum Laufen

Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede - Haruki Murakami

Regeneration

Zwei Leidenschaften bestimmen das Leben des Schriftstellers Haruki Murakami: Schreiben und Laufen. Eines verbindet beide Tätigkeiten – ihre Intensität mit der er sie betreibt. Für Haruki Murakami bedeutet das Laufen ein zweites Leben, in dem er sich Kraft, Inspiration, vor allem aber die Zähigkeit zum Schreiben holt. Der Einfall und Entschluss, Romanautor zu werden, kam ihm beim Sport. Das Sitzen am Schreibtisch gleicht er mit dem Laufen aus. Nach langsamen ersten Schritten hat er sich in den vergangenen dreißig Jahren professionalisiert: Längst sind zu den jährlichen Marathons auch Triathlonwettbewerbe und Ultraläufe von 100 Kilometern hinzugekommen.
Haruki Murakami erzählt eindringlich und komisch von seinen Frustrationen und vom Kampf gegen das stets lauernde Versagen und wie er es überwindet. Denn für ihn bleibt das Laufen ein großes, wortloses Glück. Für seinen Grabstein wünscht er sich angeblich die Inschrift: „Haruki Murakami 1949-20**, Schriftsteller (und Läufer) – Wenigstens ist er nie gegangen".

Brot und Spiele - Siegfried Lenz

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Siegfried Lenz Klassiker ist ein Muss für Literatur interessierte Läufer, die Geschichte geht so: Noch einmal ist der erfolgreiche Langstreckenläufer Bert Buchner für die Europameisterschaft aufgestellt worden, noch einmal ist er vom Start weg an die Spitze gegangen, wie er es immer tat. Aber wird er noch einmal siegen? Auf der Tribüne verfolgt ein Reporter, einst Entdecker, Freund und Warner Buchners, den schweren Lauf über fünfundzwanzig quälende Runden. Und dabei werden Erinnerungen wach: an die erste Begegnung im Gefangenenlager, Buchners Flucht, ihr zufälliges Wiedersehen, die ersten Starts, verbissenes Training, Siege und Rekorde - verknüpft und erkauft mit Enttäuschungen im privaten Leben und mit dem Verlust der menschlichen Integrität.
Lenz beschreibt eindrucksvoll das große Dilemma des Leistungssportlers: Buchner begreift nicht, daß er nur auf der Aschenbahn König ist, daß man ihm nur zujubelt, solange er siegt, und keinen Augenblick länger. Sein Lauf um die Europameisterschaft: ein Sinnbild seiner Hoffnungen und zuletzt ein grandioser Lauf gegen sich selbst.

Trans Amerika - Tom McNab

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Tom McNabs Roman "Trans Amerika" orientiert sich an einem Rennen, das 1931 tatsächlich Läufer von Los Angeles nach New York führte. Dabei hielten allerdings nicht einige hundert durch, wie im Roman, sondern nur einige dutzend. Aber die schier unglaubliche Strecke durch Nevada, Utah, Colorado, Kansas, Missouri, Illinois, Indiana, Ohio und Pennsylvania bis nach New York ist absolvierbar. Jeden Tag ein Stück. 91 Tage lang dauert das im Buch, rund 520 Stunden reine Laufzeit wird der Sieger brauchen. Und natürlich reicht die reine Verzweiflung nicht, diese Anstrengung zu überstehen. Was man dazu außerdem braucht, davon erzählt dieses Buch extrem nachdrücklich und authentisch.
Tom McNab, schottischer Journalist und Leichtathlet, mutet seinen Figuren zwar Einiges zu auf ihrem Weg durch die Vereinigten Staaten, aber wirklich scheitern lässt er keine seiner Figuren, das tut beim Lesen gut. Es ist eine Wir-gegen-den-Rest-Geschichte, die "Trans-Amerika" erzählt. Die Gutwilligen gewinnen.

Im Land des Laufens – Adharanand Finn

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Der Brite Adharanand Finn wollte wissen, warum die kenianischen Läufer so verdammt gut sind. Also zog er mit Frau und Kindern nach Iten, einem Dorf gelegen auf rund 2.400 Meter Höhe. Dort trainierte er für mehrere Monate und kam dem Mythos auf die Schliche. Ohne zu viel zu verraten, gefällt mir besonders gut, dass Adharanand nicht nur beobachtet, sondern selbst Teil der Geschichte ist. Seine Beschreibungen sind so gelungen und tiefgehend, dass ich, als ich selbst nach Iten reiste, das Gefühl hatte, bereits dort gewesen zu sein.

Marathon Woman – Katherine Switzer

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1967 war es Frauen nicht gestattet Marathon zu laufen. Dennoch lief Katherine Switzer mit einer offiziellen Startnummer beim legendären Boston-Marathon mit. Gemeldet hatte sie sich mit ihren Initialen und nicht mit ihrem vollen Namen. Während des Rennens versuchte der Renndirektor sie von der Strecke zu drängen – das Foto dieser Szene ging um die Welt und machte Katherine Switzer zur Vorreiterin des Frauenlaufsports. Das Buch porträtiert eine inspirierende Läuferin und Person, die über Jahrzehnte hinweg viel im Laufsport für Frauen bewegt hat und immer noch bewegt.

Die Einsamkeit des Langstreckenläufers – Alan Sillitoe

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„Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“ war 1959 Alan Sillitoes erste große Erzählung (Originaltitel: The Loneliness of the Long-Distance runner). Sie wurde durch eine Filmversion von Tony Richardson mit Tom Courtenay in der Hauptrolle 1962 weltbekannt. Das Buch erschien 1967 zum ersten Mal auf Deutsch und wurde auch hierzulande zum Klassiker. „Laufen ist bei uns zu Hause immer großgeschrieben worden, besonders das Weglaufen vor der Polizei“ sagt der junge Colin Smith, der der Protagonist des Buches ist, und der für einen Diebstahl in eine Jugendstrafanstalt geschickt worden ist. In der Ich-Form lässt Sillitoe Cloin erzählen, wie der Direktor der Anstalt sein Lauftalent entdeckt, und will, dass er das Rennen um die Landesmeisterschaft gewinnt. Doch für Colin heißt gewinnen etwas anderes. Er will zwar in der Lage sein, das Rennen als Erster zu beenden, aber er will sich kurz vor dem Ziel von den Gegnern einholen lassen, um dem Direktor zu zeigen, dass er seinen freien Willen nichts und niemandem opfert.

Lebenslauf – Dieter Baumann

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Olympiasieger Dieter Baumann habe ich vor knapp fünf Jahren zum erstem Mal getroffen. Ich wusste, dass er irgendwie mal mit Doping in die Schlagzeilen geraten war – Sie erinnern sich an die Zahnpasta-Affäre –, fand ihn aber dennoch durch und durch sympathisch. Nun fielen mir vor wenigen Monaten seine Bücher "Ich laufe keinem hinterher" und eben "Lebenslauf" in die Hände. In Letzterem verarbeitet er seinen positiven Dopingbefund und die anschließende Sperre. Wie ein Krimi seziert Dieter die unglaublichen Geschehnisse und gibt einen Einblick in sein Seelenleben. Wirklich: Ich konnte es nicht mehr weglegen – und bin seitdem ein Baumann-Fan.

The Story of the Human Body – Dan Lieberman

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Der Harvard-Professor Dan Lieberman erzählt in diesem Buch in gewisser Weise eine (unsere!) Evolutionsgeschichte und skizziert die Reise, die unser menschlicher Körper im Laufe der Zeit durchlaufen hat. Das ist für uns Läufer interessant, weil es auch darum geht, was etwa anatomisch den aufrechten Gang auszeichnet oder welche Ernährungsgewohnheiten eigentlich in unserer Natur liegen und uns gut mit Energie versorgen. Toll, um mal einen Blick über den alltäglichen Tellerrand des modernen (Stadt-)Menschen zu werfen.

Born to Run – Christopher McDougall

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"Mit Born to Run" hat die Barfußlaufbewegung einen echten "Run" erlebt. Der Autor und passionierte Läufer, Christopher McDougall hatte in seiner Läuferkarriere mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Auf einer Reise nach Mexiko stieß er auf ein Volk, den Tarahumara, die in Sandalen und ohne High-Tech-Schuhe ausgestattet lange und weite Strecken liefen. Anders als McDougall litt dieses Volk der Läufer jedoch nicht an laufbedingten Verletzungen. Die Tarahumara portraitiert der Autor in diesem Buch auf inspirierende Art und Weise. Er verbindet hier die natürliche Freude am Laufen der Tarahumara und evolutionsbiologische Erkenntnisse.

Laufen – Isabel Bogdan

Bücher für Läufer Isabel Bogdan
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Mit ihrem Romandebüt „Der Pfau“ landete die Literaturübersetzerin Isabel Bogdan auf Anhieb einen Bestseller. Anstatt das bewährte Konzept der leichten Komödie zu wiederholen versucht sie mit dem Nachfolger etwas ganz Neues: Auf nur 200 Seiten entwirft sie in „Laufen“ das einfühlsame Porträt einer Frau, die durch den unerwarteten Suizid ihres Lebenspartners völlig aus der Bahn geworfen wurde und anschließend mithilfe des Laufens allmählich wieder Halt im Leben findet. In den Selbstgesprächen, die sie bei ihren Trainingsläufen führt, versucht sie ihren Schmerz und ihre Verzweiflung in Worte zu fassen. Dieser wütende innere Monolog, diese zornige Trauerarbeit, ist mit einem solch herrlich bissigen Humor formuliert, dass man ihr Leiden nachvollziehen kann, ohne dass es einen zu sehr runterzieht. Kurz: „Laufen“ ist ein ebenso bewegendes wie unterhaltsames Buch, mit dem Bogdan beweist, dass sie literarisch weit mehr kann als harmlose Urlaubslektüre.

Die Philosophie des Laufens

Laufbuch: Die Philosophie des Laufens
www.mairisch.de

Ein langer Lauf macht den Kopf frei und schafft Platz für Gedanken. Von dort ist bei manchen der Weg zur Philosophie nicht weit. Und wer würde ernsthaft bestreiten, dass sie oder er beim Long Run am Sonntagmorgen schon mal das Gefühl hatte, der Erkenntnis nach dem Sinn des Lebens ein Stück näher gekommen zu sein? Unter anderem darum geht es in der Anthologie "Die Philosophie des Laufens", herausgegeben von M. W. Austin und Peter Reichenbach im mairisch Verlag. Wenn etwa Robert Semmler über "42,195 km in eine andere Welt" abtaucht, Chris Kelly über den "Schmerz des Läufers" sinniert oder Florian Blaschke von den Vorzügen und Unannehmlichkeiten des Laufens mit App schreibt, ist das gleichermaßen unterhaltsam wie bereichernd – auch teilweise anspruchsvoll, aber immer jede Menge Faszination für das Phänomen und die Leidenschaft Laufen vermittelnd. Wer selber läuft, wird sich in vielen Texten wiedererkennen. Bonus: der Boston-Marathon-Sieger und langjährige Chefredakteur der amerikanischen Runner's World Amby Burfoot hat das Vorwort verfasst.

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06 / 2023

Erscheinungsdatum 12.05.2023