Running-Apps im Praxis-Check
Strava-App im Test

Mit Strava können Läufer ihr Training aufzeichnen, analysieren und vergleichen. Wir haben die App getestet und verraten, was sie kann.
Strava-App im Test
Foto: Screenshot

Strava ist mehr als nur eine App, um seine Aktivitäten aufzuzeichnen. Strava ist vielmehr eine Plattform, bei dem Sportler ihre Einheiten verwalten, auswerten und planen können. Als soziales Netzwerk für Sportlerinnen und Sportler steht zudem der Austausch zwischen den Sporttreibenden im Fokus.

Die Strava-App bietet eine zuverlässige Aufzeichnung von Strecke, Zeit, Distanz und Geschwindigkeit, ein klares und verständliches Audio-Feedback und eine sehr gut ansprechende Auto-Stopp Funktion. Letzteres ist gerade für das Tracking in der Stadt mit regelmäßigen Ampel-Stopps sehr hilfreich.

Lauf-Apps im Test

Strava bietet die Möglichkeit GPS-Aktivitäten in kleinere Abschnitte zu unterteilen – sogenannte Segmente. Ein Segment beschreibt ein spezielles Feature einer Strecke, wie zum Beispiel einen Anstieg oder ein anspruchsvolles Teilstück. Jedes mal, wenn man ein Segment „durchläuft“, wird die Zeit gestoppt. So kann man seine eigenen Segment-Zeiten vergleichen und auch die anderer Sportler der Community, die dieselben Segmente durchlaufen. Viele Strecken erhalten bereits automatisierte, vorgefertigte Segmente, man kann sich aber auch jederzeit eigene Segmente über das Webinterface anlegen und diese teilen. Führt man die Bestenliste eines Segments an, hält man die jeweilige Krone. Besonders das Sammeln von Kronen kann einen extra Reiz darstellen, weil diese im Profil angezeigt werden. Detaillierte Bestenlisten sind jedoch ein Premium-Feature.

Wer auf der Suche nach Herausforderungen ist, ist bei Strava auch unabhängig von den Segmenten gut aufgehoben. Es gibt zahlreiche Clubs und Challenges, denen man mit einem Klick beitreten kann. Community-Mitglieder mit ähnlichen Interessen und Strecken finden ist äußerst einfach und natürlich kann man diese anfeuern und sich anfeuern und motivieren lassen. Strava ist nicht nur ein Tracker, sondern ein soziales Netzwerk für Sportler mit dem Fokus auf Laufen, Radfahren, Schwimmen.

Strava im Praxistest

Die App zeigt in der Aufzeichnung die Zeit, die Distanz, das durchschnittliche Tempo und Rundenzeiten gut ablesbar. Verglichen mit den anderen Apps zeigt Strava die Karte relativ groß und bietet auch eine Ansicht, die nur die Karte beinhaltet. Das ist hilfreich, wenn man die Routen-Funktion beim Lauf nutzt oder auch generell beim Radfahren.

Auch in puncto Stabilität konnte Strava mit einer hohen Fehlertoleranz, geringen Akkuverbrauch und sehr verträglicher Umgang mit dem Telefonspeicher überzeugen.

Strava bietet gute Trainingsplanung mit Belastungszonen und Zieldefinitionen innerhalb. Diese Pläne können nicht in der App ausgeführt werden, sind also nicht dynamisch, sondern dienen der generellen Planung von Trainingseinheiten. Nutzer der Premium-Version haben die Möglichkeit, sich Trainingspläne von 5 Kilometer bis Marathon geben zu lassen. Diese können Athleten auf der Strava-Website einsehen.

Zudem gibt ein durchaus nützliches Sicherheitsfeature: Beacon, so der Name der Funktion, ermöglicht es, seinen Standort während einer Aktivität live an bis zu drei Personen zu teilen. Dafür wählt man vor dem Start eines Laufs oder einer Radtour Kontakte aus seinem Adressbuch aus. Die erhalten daraufhin eine SMS mit einem Link, der sich in jedem Browser öffnen lässt – ein Strava-Account ist also nicht nötig, um einem Athleten zu folgen. Guter Handyempfang und voller Akku vorausgesetzt, weiß so immer jemand, wo man gerade unterwegs ist beziehungsweise wo man war, falls etwas passieren sollte. Beacons können direkt von der Apple Watch, einem Garmin-Gerät oder der mobilen Strava-App versendet werden.

Sehr gelungen ist zudem Stravas Routen-Funktionalität, die verschiedene Möglichkeiten bietet, tolle Strecken zum Laufen oder Radfahren zu kreieren. Einerseits kann man selbst aktiv werden und eigene Routen erstellen oder sich von Strava, basierend auf einigen anpassbaren Variablen (Sportart, Streckenlänge, Höhenprofil, Untergrund) Routen vorschlagen zu lassen. Bei der Auswahl einer Route zeigt Strava außerdem Bilder an, die von anderen Nutzern auf der gleichen Strecke aufgenommen wurden. So bekommt man vor dem Start schon einen kleinen Eindruck der gewählten Route. Die Tools zur Routenerstellung stehen Nutzern mit Premium-Abo zur Verfügung.

Eine weitere Funktionalität, die ausschließlich bezahlenden Mitgliedern vorenthalten ist, bietet tiefere Einsicht in Trainingsdaten. Hier können Athleten nach dem Training die Intensität checken und die monatliche Fitness abrufen. Für die persönliche Heatmap – eine Karte, die anzeigt, auf welchen Straßen man oft gelaufen ist – muss auch ein Abo her.

Wer auf die Premium-Funktionen der Strava-App zugreifen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Eine monatliche Mitgliedschaft kostet 11 Euro, wer sich für ein Jahr verpflichtet, zahlt 75 Euro. Studierende erhalten 50 Prozent Rabatt.


Wer Strava als Trainingstagebuch nutzen, seine Einheiten analysieren, das Training planen oder die vollständige Segment-Funktionalität nutzen möchte, sollte sich für die Bezahlversion entscheiden. Ob sich die Premium-Variante lohnt, kann man 30 Tage kostenlos testen. Dazu muss man aber bereits seine Kreditkarten-Daten angeben, da sich die Testphase automatisch verlängert, sollte man sie nicht rechtzeitig beenden.

Strava im Detail

Übersicht

Herausgeber der App

Strava

Markenintegration

Account nur für Strava, es gibt keinen Shop.

Newsletter mit Inhalten wie monatliche Statistik, Tipps, Neuigkeiten zu Features und Geschichten aus der Strava-Community.

Daten für die Registrierung

E-Mail , Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Geschlecht 

Datenkrakenfaktor

Welche Daten werden wo nach welchem Recht gespeichert und werden die Daten weitergegeben? 

Verglichen mit den Datenschutzerklärungen der meisten anderen getesteten Apps geht es bei Strava relativ verständlich und konkret zu. Eine Auswertung und Nutzung der gesammelten Daten ist jedoch auch bei Strava ausdrücklich vorgesehen. 

Die Standardeinstellungen für die Privatsphäre sind das glatte Gegenteil von “datenschutzfreundlich”, grundsätzlich können alle Nutzer von Strava sowohl Profil wie auch Aktivitäten aller anderen Nutzer einsehen.

Positiv fällt hier die Möglichkeit auf, sogenannte “Private Zonen” zu definieren. Dabei sind dann Laufstrecken innerhalb der privaten Zone nicht öffentlich sichtbar, so dass zum Beispiel der Wohnort nicht erkennbar wird.

Für wen ist die App geeignet

Install & run

Ambitionierte Sportler

Community Junkies

Inter-Plattform-Operatoren

Basisfunktionen

Laufdetails (Distanz, Geschwindigkeit, Pace, Dauer)

Ja

Qualität der Datenaufzeichnung

4,17

Bestnote: 5

Laufmodi

Standard – Training, Langer Lauf, Wettkampf

Höhenmeter

Ja

Auto-Pause

Ja

Audio-Feedback

Ja

Musikplayer integriert

Nein

Live-Tracking

Nur Premium

Pulsmessung mit Zusatzequipment möglich (Gurt)

Ja

Anbindung von Partner Apps / Geräten

GARMIN, POLAR, TomTom, WAHOO, FITBIT, SUUNTO und Apple WATCH, Daten über Google FIT

Training und Trainingsplanung

Trainings Tipps und andere Übungen für Läufer

Nein

Trainingsvergleiche

Nur Premium

Trainingspläne (vorgefertigt)

Nur Premium

Trainingspläne

5km VO2 Max (in 6 Wochen), 10km VO2 Max/Laktatschwelle (in 8 Wochen), HM Laktatschwelle/Ausdauer (in 10 Wochen), Marathon Langzeitausdauer (in 12 Wochen)

Aufbau der Trainingspläne

Standardpläne ohne Pace / Zielzeiten

Individuelle Trainings in der App erstellbar (z.B. Intervall)

Nein

Manuelle Trainingserfassung (Daten?)

Ja

Motivation und Interaktion

Motivations,- und Erinnerungsfunktion / Benachrichtigungen aus der App

Individualisierbar und einstellbar.

Ja, wenn Freunde einen Lauf absolviert haben. Nicht individualisierbar

Allgemeiner Trainingsvergleich mit Freunden (Bestenlisten)

Ja

Individuelle Challenges mit anderen Usern (Distanz, Geschwindigkeit, Zeit)

Ja

(Social Media) Sharing

Optionen zum Teilen in der App und in Social Media Netzwerke

Sharing: via Mail, Twitter, Facebook, Whatsapp möglich, Like und Kommentieren möglich, sowie Fotoupload. 

Standardeinstellungen für Aktivitäten

Sichtbar für Alle

App  (Stabilität, Verhalten und Verbräuche)

Fehlertoleranz

(Kumulation der Daten, wenn Sensoren verhindert sind - Verhalten bei Akku-Abbruch oder bei Verwendung der App unter Last)

4,33

Bestnote: 5

Akkuverbrauch

4,5Bestnote: 5

Speicherverbrauch

4Bestnote: 5

Weitere Funktionen

Web-App mit Trainingsdetails

Ja

Fitness-Tagebuch (wöchentlich, monatlich)

Nur Premium

Import/Export der Trainings möglich 

Import: GPX, TXC, FIT
Export: GPX, TXC

weitere Sportarten 

Ja

Schuhtracking

Ja

Premium

Premium Features

Analyse (Leistungsanalyse, etc.), Training (Trainingsplan, etc.), Sicherheit (Live-Ortung), Segment-Bestenlisten, Routenplanung

Kosten der Premium-Features

10,99 € pro Monat
74,99 € pro Jahr

50 % Studentenrabatt

Fazit: Strava ist ein soziales Netzwerk, das viele Daten verarbeiten und auswerten kann

Strava bietet eine umfassende App mit integriertem sozialen Netzwerk von Gleichgesinnten. Wer Motivation und Challenges sucht, seine Läufe gerne selber plant und keine geführte Anleitung braucht, der liegt hier richtig. Da die allermeisten Funktionen inzwischen nicht mehr in der kostenlosen Variante enthalten sind, kommt man, möchte man Strava wirklich nutzen, nicht an einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft (11 Euro pro Monat) vorbei.

Neben dieser haben wir vier weitere beliebte Tracking-Apps für Läufer getestet. Hier finden Sie die anderen Testberichte.

Die aktuelle Ausgabe
04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023