Strava ist mehr als nur eine App, um seine Aktivitäten aufzuzeichnen. Strava ist vielmehr eine Plattform, mit der Sportlerinnen und Sportler ihre Einheiten verwalten, auswerten und planen können. Als soziales Netzwerk steht zudem der Austausch zwischen den Sporttreibenden im Fokus.
Die Strava-App bietet eine zuverlässige Aufzeichnung von Strecke, Zeit, Distanz und Geschwindigkeit, ein klares und verständliches Audio-Feedback und eine sehr gut ansprechende Auto-Stopp Funktion. Letzteres ist gerade für das Tracking in der Stadt mit regelmäßigen Ampel-Stopps sehr hilfreich.
Strava bietet die Möglichkeit Outdoor-Aktivitäten in kleinere Abschnitte zu unterteilen – sogenannte Segmente. Ein Segment beschreibt ein spezielles Feature einer Strecke, wie zum Beispiel einen Anstieg oder ein anspruchsvolles Teilstück. Jedes mal, wenn man ein Segment „durchläuft“, wird die Zeit gestoppt. So kann man seine eigenen Segment-Zeiten und auch die anderer Sportler der Community, die dieselben Segmente durchlaufen, vergleichen. Weil die Segmente von jedem Strava-Mitglied angelegt werden können, sind beinahe überall welche zu finden – manche sind lang, manche kurz, manche führen bergauf, manche bergab. Führt man die Bestenliste eines Segments an, hält man die jeweilige Krone. Besonders das Sammeln von Kronen kann einen zusätzlichen Reiz darstellen. Detaillierte Segment-Bestenlisten sind jedoch ein Premium-Feature.
Wer Herausforderungen sucht, ist bei Strava auch unabhängig von den Segmenten gut aufgehoben. Es gibt zahlreiche Challenges, denen man mit einem Klick stellen kann. Wie bei einem sozialen Netzwerk kann man anderen Strava-Nutzerinnen und -Nutzern folgen, sich Kudos (das Äquivalent zu einem Herz bei Instagram) geben und Kommentare hinterlassen. Bei Strava gibt es zudem zahlreiche Clubs (hier geht es zum RUNNER'S-WORLD-Club), in denen sich die Strava-User austauschen können.
Strava im Praxistest
Die App zeigt in der Aufzeichnung die Zeit, die Distanz, das durchschnittliche Tempo und die Rundenzeiten an. Verglichen mit den anderen Apps zeigt Strava die Karte relativ groß und bietet auch eine Ansicht, die nur die Karte beinhaltet. Das ist hilfreich, wenn man die Routen-Funktion zur Navigation beim Laufen oder Radfahren nutzt.
Auch in puncto Stabilität konnte Strava mit einer hohen Fehlertoleranz, geringem Akkuverbrauch und sehr verträglichem Umgang mit dem Telefonspeicher überzeugen.
Strava bietet gute Trainingsplanung mit Belastungszonen und Zieldefinitionen. Diese Pläne können nicht in der App ausgeführt werden, sind also nicht dynamisch, sondern dienen der generellen Planung von Trainingseinheiten. Nutzer der Premium-Version haben die Möglichkeit, sich Trainingspläne von 5 Kilometer bis Marathon geben zu lassen. Diese können Athleten auf der Strava-Webseite einsehen.
Zudem gibt ein nützliches Sicherheitsfeature: Beacon, so der Name der Funktion, ermöglicht es, den eigenen Standort während einer Aktivität live mit bis zu drei Personen zu teilen. Dafür wählt man vor dem Start eines Laufs oder einer Radtour Kontakte aus seinem Adressbuch aus. Die erhalten daraufhin eine SMS mit einem Link, der sich in jedem Browser öffnen lässt – ein Strava-Account ist also nicht nötig, um einem Athleten zu folgen. Guter Handyempfang und voller Akku vorausgesetzt, weiß so immer jemand, wo man gerade unterwegs ist beziehungsweise wo man war, falls etwas passieren sollte.
Sehr gelungen ist zudem Stravas Routen-Funktionalität, die verschiedene Möglichkeiten bietet, tolle Strecken zum Laufen oder Radfahren zu kreieren. Einerseits kann man selbst aktiv werden und eigene Routen erstellen oder sich von Strava, basierend auf einigen anpassbaren Variablen (Sportart, Streckenlänge, Höhenprofil, Untergrund) Routen vorschlagen zu lassen. Bei der Auswahl einer Route zeigt Strava außerdem Bilder an, die von anderen Nutzern auf der gleichen Strecke aufgenommen wurden. So bekommt man vor dem Start schon einen kleinen Eindruck der gewählten Route. Die Tools zur Routenerstellung stehen Nutzern mit Premium-Abo zur Verfügung.
Eine weitere Funktionalität, die ausschließlich bezahlenden Mitgliedern vorenthalten ist, bietet tiefere Einsicht in Trainingsdaten. Hier können Athleten nach dem Training die eigene Trainingsbelastung überprüfen und die monatliche Fitness abrufen. Für die persönliche Heatmap – eine Karte, die anzeigt, auf welchen Straßen man oft gelaufen ist – muss auch ein Abo her.
Wer auf die Premium-Funktionen der Strava-App zugreifen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Eine monatliche Mitgliedschaft kostet 10,99 Euro, wer sich für ein Jahr verpflichtet, zahlt 74,99 Euro. Studierende erhalten 50 Prozent Rabatt.
Wer Strava als Trainingstagebuch nutzen, seine Einheiten analysieren, das Training planen oder die vollständige Segment-Funktionalität nutzen möchte, sollte sich für die Bezahlversion entscheiden. Ob sich die Premium-Variante lohnt, kann man 30 Tage kostenlos testen. Dazu muss man aber bereits seine Kreditkarten-Daten angeben, da sich die Testphase automatisch verlängert, sollte man sie nicht rechtzeitig beenden.
Strava im Detail
Fazit: Strava ist ein soziales Netzwerk, das viele Daten verarbeiten und auswerten kann
Strava bietet eine umfassende App mit integriertem sozialen Netzwerk von Gleichgesinnten. Wer Motivation und Challenges sucht, seine Läufe gerne selbst plant und keine geführte Anleitung benötigt, der liegt hier richtig. Da die allermeisten Funktionen inzwischen nicht mehr in der kostenlosen Variante enthalten sind, kommt man, möchte man Strava wirklich nutzen, nicht an einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft (10,99 Euro pro Monat) vorbei.
Neben dieser haben wir vier weitere beliebte Tracking-Apps für Läufer getestet. Hier finden Sie die anderen Testberichte.