Infrarotlicht zur Regeneration: Nach dem Laufen optimal erholen

Vorteile, Anwendung und Tipps
Infrarotlicht zur Regeneration nach dem Laufen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.12.2025
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Infrarotlicht zur Regeneration
Foto: Getty Images

Nach einem anstrengenden Training oder Wettkampf ist Erholung angesagt, damit du schnell wieder fit bist. Mit verschiedenen Maßnahmen lassen sich die Regenerationsprozesse im Körper ankurbeln. Eine davon ist Infrarotlicht – die unsichtbare Strahlung hat viele Vorteile, die gut erforscht und belegt sind. Wie du Infrarotlicht für deine Erholung am besten nutzen kannst, erfährst du im Folgenden.

Was ist Infrarotlicht überhaupt?

Infrarotlicht gehört zur elektromagnetischen Strahlung, die von der Sonne abgegeben wird. Im Gegensatz zum sichtbaren Lichtspektrum umfasst Infrarot Wellenlängen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Wahrnehmbar ist allerdings die Wärme, die verschiedene positive Effekte auf uns hat. Mit Geräten wie einer Infrarotlichtlampe lässt sich die Wirkung von Infrarotlicht künstlich nutzen, was in der medizinischen und physiotherapeutischen Lichttherapie sowie im Wellnessbereich auch schon lange der Fall ist. Dabei wird je nach Anwendungsbereich ein anderer Wellenlängenbereich des Infrarotlichts eingesetzt, die Wellenlänge wird in Nanometern (nm) gemessen:

Nahinfrarot (IR-A)

Dieser Bereich liegt knapp außerhalb des sichtbaren Spektrums bei etwa 700 bis 1400 nm. Die kurzwellige Strahlung dringt durch die Haut am tiefsten ins Gewebe ein und wirkt sich bis in die Zellen aus. Geräte für die Infrarottherapie arbeiten deshalb oft mit Tiefenwärme.

Mittleres Infrarot (IR-B)

Mittelwellige Strahlung von 1400 bis 3000 nm erwärmt das Gewebe deutlich wahrnehmbar, hat aber eine geringere Eindringtiefe als Nahinfrarot. IR-B kommt vorwiegend als Ergänzung zum Einsatz, etwa in Infrarotstrahlern.

Ferninfrarot (IR-C)

Die Wellenlänge beträgt hier 3000 nm und mehr, sie wirkt sich nur auf die obersten Hautschichten aus und fördert dort die Durchblutung. In Infrarotkabinen ist oft eine Kombination aus langwelliger IR-C- und mittelwelliger IR-B-Strahlung zu finden oder das Vollspektrum mit allen Infrarotarten.

Merksatz: Je länger die Wellen des Infrarotlichts sind, desto stärker wird die Strahlung von der Hautoberfläche absorbiert und desto geringer ist die Eindringtiefe ins Gewebe – und umgekehrt. Am interessantesten für die medizinische Anwendung oder auch im Biohacking ist der Bereich von 600 bis 1200 nm, das therapeutische Fenster. Es umfasst auch einen kleinen Teil des sichtbaren Rotlichts (600 bis 700 nm), das vor allem für die oberflächliche Behandlung der Haut (Wundheilung, Hauterkrankungen etc.) zum Einsatz kommt. Die Nahinfrarotwellen beeinflussen die Zellen durch Photobiomodulation. Sie stimulieren u. a. die Mitochondrien in den Zellen zur Energieproduktion und fördern Heilungsprozesse auf zellulärer Ebene.

Infrarotlicht vs. RotlichtAufgrund der Namensähnlichkeit kommt es oft zu Verwechslungen zwischen Infrarotlicht und Rotlicht. Die beiden Lichtarten liegen im Spektrum zwar nebeneinander, haben aber unterschiedliche Wirkungen. Rotlicht ist außerdem sichtbar für uns, Infrarotlicht nicht. Deshalb ist Rotlicht in vielen Infrarotlichtgeräten und -kabinen zusätzlich verbaut – um anzuzeigen, dass das Gerät in Betrieb ist.

Wie wirkt Infrarotlicht auf die Muskulatur?

Je nach Wellenlänge hat Infrarotlicht unterschiedliche Effekte auf die Muskulatur. Die längeren IR-Wellen erhöhen durch die direkte Erwärmung die Durchblutung, lösen Verspannungen und machen die Muskeln geschmeidiger. Kurzwelliges Infrarotlicht verbessert durch die Stimulation der Mitochondrien deine Leistungsfähigkeit während des Trainings und die anschließende Regeneration.

Durch Photobiomodulation – also nicht-thermische Einflüsse – hemmt Nahinfrarotstrahlung Entzündungen, fördert Reparaturprozesse und lindert Schmerzen. Außerdem regt die Strahlung die Durchblutung und die Stickoxidproduktion an, was die Blutgefäße erweitert und die Sauerstoffversorgung der Muskeln verbessert. Das alles führt dazu, dass du nach einem harten Lauf weniger Muskelkater hast.

Neben diesen in diversen Studien und Metastudien gut belegten Effekten trägt Infrarotlicht wie auch ein Gang in die Sauna nach Ausdauersport zu Entspannung und Stressabbau bei. Es fühlt sich einfach angenehm an und kostet im Gegensatz zu einem ebenfalls entzündungshemmenden Eisbad keine Überwindung.

Warum Infrarotlicht für Läufer besonders interessant ist

Du kannst Infrarotlicht sowohl vor als auch nach dem Training für dich nutzen, da es Leistung UND Regeneration beeinflusst. Obendrein ist die Lichttherapie bei Sportverletzungen hilfreich. Das sind die wichtigsten Vorteile im Überblick:

1

Mehr Energie beim Laufen

2

Höhere Trainingsdichte

3

Widerstandfähigere Muskeln

4

Mentaler Fokus

5

Weniger Schmerzen und Verletzungen

6

Effektives Aufwärmen

Vor oder nach dem Training: Die optimale Anwendung

Wie du Infrarotlicht idealerweise anwendest, kommt auf deine Ziele an. Geht es dir um die kurzfristige Aktivierung des gesamten Körpers vor einem Lauf, kannst du deine Muskulatur 5 bis 30 Minuten vor dem Warm-up-Programm mit einem IR-Panel aufwärmen – die flachen Geräte strahlen großflächig ab. Möchtest du bestimmte „Problemzonen“ gezielt adressieren, ist ein LED- oder Low-Level-Laser-Handgerät die richtige Wahl. Damit lassen sich zum Beispiel deine zu Verspannungen neigenden Waden behandeln.

Für die allgemeine Regenerationsförderung nach dem Laufen sind Infrarotkabinen ideal. Am besten setzt du dich direkt nach der Trainingseinheit hinein, dann ist der Effekt am größten. Infrarotkabinen bieten zwar häufig keine Photobiomodulation, eignen sich aber gut für eine systemische Erholung, Stressabbau und Durchblutungssteigerung – auch an Ruhetagen. Bei starkem Muskelkater wiederholst du die Behandlung am nächsten und übernächsten Tag. Mit einem Handgerät lassen sich bei Verletzungen die Schmerzen reduzieren und Heilungsprozesse anregen.

Am meisten profitierst du von einer Kombination: einer kurzen Anwendung vor dem Training als Leistungsbooster und einer längeren Behandlung danach für die Regeneration.

So integrierst du Infrarotlicht sinnvoll in deine Regenerationsroutine

Grundsätzlich gilt: Je fordernder dein Training ist, desto mehr sollte die Infrarotlichtbehandlung zu deiner festen Regenerationsroutine gehören. In der Wettkampfsaison baust du die Anwendungen am besten in einem festen Rhythmus ein, da sich zelluläre Anpassungen erst über mehrere Anwendungen einstellen – zum Beispiel direkt nach dem Training an drei Tagen pro Woche. Ansonsten kannst du auch bedarfsweise nach Intervalltrainings, langen Läufen oder wenn du dich erschöpft fühlst, eine IR-Session einlegen. Baue sie dann idealerweise in deine Abendroutine ein. So machst du dir die entspannende Wirkung der Infrarotwärme zunutze und kommst nach einem stressigen Tag insgesamt besser runter.

Beachte außerdem folgende Tipps, damit Infrarotlicht deine Regeneration optimal unterstützt:

  • Mache die Anwendung überprüfbar: Notiere kurz vor und nach der IR-Behandlung Werte wie Schmerzintensität, Erholungsempfinden, Trainingsdaten, HRV und Schlafqualität. So erkennst du schnell, ob die Lichttherapie wirkt.
  • Kombiniere Infrarot mit anderen Regenerationsmaßnahmen und nutze so Synergieeffekte. Mobilitätsübungen vor der Bestrahlung verbessern die Durchblutung der Muskulatur zusätzlich. Danach unterstützen eine eiweißreiche Ernährung und Flüssigkeitszufuhr die Gewebereparatur.
  • Achte aber darauf, dass sich die Maßnahmen ergänzen und nicht gegenseitig behindern. Eine intensive Selbstmassage direkt nach der IR-Anwendung etwa kann Reizungen oder Mikrotraumen verstärken. Auch langes statisches Dehnen ist nicht empfehlenswert, da das Gewebe flexibler ist als sonst und du dich womöglich verletzt.

Wie lange und wie oft soll die Infrarotbehandlung erfolgen?

Die richtige Dauer und das Timing der Infrarotanwendung hängen davon ab, wie hart du trainiert hast und welches Ziel du verfolgst – Aktivierung oder Regeneration bzw. Heilung. In der folgenden Tabelle findest du praxisnahe Richtwerte, die du aber an dein individuelles Empfinden, die Geräteleistung und die konkrete Verletzung anpassen solltest.

Gibt es Risiken bei der Anwendung von Infrarotlicht?

Infrarotlicht ist meist gut verträglich, aber bei falscher Anwendung oder bestimmten Vorerkrankungen können Probleme auftreten. Die wichtigsten Risiken und Sicherheitsregeln als Checkliste:

❗️ Vermeide eine direkte Bestrahlung der Augen. Blicke nicht in das Gerät und nutze ggf. eine Schutzbrille.

❗️ Achte auf Wärme- und Kreislaufprobleme: Zu lange oder zu heiße Sitzungen können vor allem in Kabinen Verbrennungen, Dehydratation oder Schwindel verursachen.

❗️ Bei Hautreaktionen wie Rötungen oder Überempfindlichkeit solltest du die Behandlung abbrechen. Achtung: Einige Medikamente wie beispielsweise Antibiotika oder Schmerzsalben (Diclofenac) erhöhen die Lichtempfindlichkeit. Lies den Beipackzettel!

❗️ Wende Infrarotlicht nie auf offenen Wunden oder Tumorarealen an.

❗️ Halte dich immer an die Herstellervorgaben bezüglich der Geräteeinstellung, des Abstands und der Dauer der Anwendung.

❗️ Starte mit kurzen Behandlungen, um die Verträglichkeit zu testen. Steigere die Anwendungsdauer dann schrittweise.

❗️ Trinke vor einer Sitzung in einer Infrarotkabine ausreichend.

❗️ Bei Schwangerschaft, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme solltest du dir vor der Lichttherapie ärztlichen Rat einholen.

❗️ Treten starke Schmerzen oder ungewöhnliche Symptome auf, solltest du das Gerät besser abschalten.

FAQ zu Infrarotlicht zur Regeneration

Fazit