Was macht die Lendenwirbelsäule und warum ist sie so wichtig?
Die Lendenwirbelsäule ist der Abschnitt der Wirbelsäule, der die Brustwirbelsäule mit dem Kreuzbein verbindet. Sie besteht aus fünf Wirbelkörpern. Wie die Halswirbelsäule hat die Lendenwirbelsäule eine physiologische Krümmung nach vorne. Sie sorgt dafür, dass der Schwerpunkt der Körpers über den Füßen liegt und ermöglicht so den aufrechten Gang. Weil das komplette Körpergewicht beim Laufen auf die Lendenwirbelsäule einwirkt, ist dieser Bereich der Wirbelsäule besonders stark belastet und sollte regelmäßig in alle Bewegungsrichtungen mobilisiert und stabilisiert werden. Stabilisiert wird die Lendenwirbelsäule durch kleine Muskeln, die die einzelnen Wirbel miteinander verbinden, den langen Rückenstrecker und die Bauchmuskulatur.
Warum schmerzt der untere Rücken?
Wenn ein Muskel oder eine Muskelgruppe innerhalb einer Muskelkette nicht adäquat angesteuert werden kann oder eine Asymmetrie der Muskelkraft vorliegt, entstehen Verspannungen, Bewegungseinschränkungen oder Rückenschmerzen. Fast jeder Läufer hat sie schon einmal gehabt, die Schmerzen im unteren Rücken im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS). Eine häufige Ursache für Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule sind schwache Rückenmuskeln und schwache Hüftabduktoren sowie eine geringe Muskelkraft in der Gesäßmuskulatur.
Was bringt die Übung „Rückenstrecker“?
Mit der Übung „Rückenstrecker” können Sie Ihre Rückenmuskulatur kräftigen und zusätzlich die Abduktoren der Hüftgelenke, also die äußere Oberschenkelmuskulatur, aktivieren. Bei dieser Läuferübung arbeitet die Rücken- und Bauchmuskulatur fallverhindernd und Sie trainieren die Stabilisation von Rücken- und Bauchmuskeln gleichermaßen bei aufrechtem Oberkörper.
Wenn bei Ihnen ein bekannter Bandscheibenvorfall vorliegt, sollten Sie zuerst mit einem Physiotherapeuten oder Orthopäden sprechen, bevor Sie diese Übung machen.

Rückenstrecker – die Ausgangsstellung
Knien Sie sich auf den Boden. Wenn Sie Probleme mit den Kniegelenken haben, können Sie ein Kissen oder ein zusammengerolltes Handtuch unterlegen. Kreuzen Sie die Arme vor der Brust, indem Sie Ihre Hände jeweils auf die gegenüberliegende Schulter legen. Stellen Sie die Zehenspitzen auf, wenn Sie die Übung zum ersten Mal durchführen. So können Sie das Gleichgewicht einfacher halten. Beugen Sie die Knie, bis Sie einen Winkel von etwa 45 Grad zwischen Oberschenkel und Unterschenkel bilden. Ihren Oberkörper beugen Sie leicht nach vorne. Der Rücken sollte dabei so gerade wie möglich bleiben. Halten Sie den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule und richten Sie den Blick dementsprechend zum Boden.

Rückenstrecker – die Übungsdurchführung
Beugen Sie sich beim Einatmen aus der Hüfte heraus weiter nach vorne. Oberschenkel und Unterschenkel bleiben dabei in der Ausgangsposition und bewegen sich nicht mit. Je weiter Sie nach vorne gehen, desto stärker wird die Muskelspannung in den Oberschenkeln und dem unteren Rücken. Wenn Sie einen rechten Winkel zwischen Hüftgelenk und Rumpf erreichen, halten Sie die Position ein bis zwei Sekunden. Bewegen Sie sich dann beim Ausatmen langsam zurück in die Ausgangsposition. Wiederholen Sie die Übung 15-mal.
Rückenstrecker – die Varianten
Wenn Sie sich auf einen instabilen Untergrund knien, mitunter macht schon ein weicher Teppich einen großen Unterschied aus, müssen Sie mehr Stabilisationsarbeit leisten, um das Gleichgewicht zu halten. Die Übung Rückenstrecker wird dadurch schwieriger. Je weiter Sie sich nach vorne beugen, desto mehr müssen die Rückenmuskeln und die Bauchmuskulatur arbeiten, damit Sie wieder zurück in die Ausgangsposition kommen.
Fazit: Mit dem Rückenstrecker üben Sie, die Lendenwirbelsäule zu stabilisieren
Eine gute Rumpfstabilität ist wichtig, damit die Bewegungen von Armen und Beinen über den Rumpf mit möglichst wenig Kraftverlust übertragen werden können. Mit dem Rückenstrecker kräftigen Sie die Bauch- und Rückenmuskeln, die die Lendenwirbelsäule beim Laufen stabilisieren - in direktem Zusammenspiel mit den Hüftabduktoren und der Gesäßmuskulatur.