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Das neueste Modell aus der Adizero-Reihe soll laut Adidas eine Lücke im eigenen Produktportfolio schließen: den eines schnellen Trainingsschuhs fürs alltägliche Laufen. Der Adizero SL soll heute also im Grunde das sein, was der Boston früher einmal war. Denn der Boston hat seit der 10er-Version versteifende Carbon-Elemente (Energyrods) und ist – zum Leidwesen vieler Boston-Fans – ein gänzlich anderer (und nicht unbedingt besserer) Schuh geworden. Doch zurück zum Adizero SL …
Passform: schmal, aber komfortabel
Den Adizero SL gibt es in verschiedenen Farbvarianten. Was alle eint: Der Schuh wirkt sportlich und zeigt definitiv eine gewisse Dynamik. Wie üblich bei Adidas, fällt die Passform eher schmal aus. Wer breite Füße hat, wird sich also vor allem im Bereich der Zehen etwas mehr Raum wünschen. Läuferinnen und Läufer mit schmalen oder normalbreiten Füßen werden sich aber direkt sicher aufgehoben fühlen.
Dabei schmiegt sich der nahtlos gefertigte Schaft aus weichem Mesh angenehm um den Fuß. Da das Obermaterial nicht wirklich dehnbar ist, ist es wichtig, die Schnürung korrekt einzustellen. Ist das einmal gelungen, ist der Halt im Schuh richtig gut. Schuhkragen und Zunge sind weich gepolstert und versprechen so auch bei längerer Tragedauer viel Komfort.
Mittelsohle: hoch und dämpfend
Der Adizero SL verfügt über eine recht hohe Mittelsohle. Unter dem Rückfuß stecken 33 Millimeter „Lightstrike“, wie Adidas das EVA-Mittelsohlenmaterial nennt. Unter dem Vorfuß ist die Sohle immerhin noch 24,5 Millimeter hoch. Die Sprengung, also der Höhenunterschied von Ferse zu Vorfuß, beträgt entsprechend 8,5 Millimeter, was für einen flotten Lightweight-Trainer völlig normal ist.

Doch die Mittelsohle verbirgt noch ein Geheimnis – nein, keine Carbonplatte und auch keine anderen versteifenden Elemente. Im Bereich unterhalb des Ballens ist ein kleiner Block aus „Lightstrike Pro“-Schaum eingelassen (siehe Grafik oben). Dieses Material, welches noch mehr Reaktivität und Dämpfung bietet, verwendet Adidas unter anderem im Carbon-Wettkampfschuh Adizero Pro. Dass die Mittelsohle, zumindest im vorderen Bereich, aus zwei Materialien besteht, spürt man beim Laufen zum Glück nicht – die Mittelsohle wirkt wie aus einem Guss und bietet über die gesamte Länge eine ausgewogene Dämpfung, die niemals schwammig, aber stets reaktiv ist.
Laufeindruck: schnell, aber nicht für alle
Wie bereits erwähnt, verfügt der als Neutralschuh konzipierte Adidas Adizero SL über keinerlei stützende oder versteifende Elemente. Dafür ist die Mittelsohle seitlich hochgezogen und bietet somit quasi einen Rahmen, in dem der Fuß sitzt. Beim Laufen vermittelt diese Konstruktion ein gewisses Maß an Halt und Führung – und ist der Grund, weshalb breite Füße eher eingeengt werden.
Generell ist die Mittelsohle für einen eher hoch gebauten Schuh recht flexibel. In Kombination mit dem reaktiven Dämpfungsverhalten und der ganz leicht gebogenen Sohlenform (Rocker-Konstruktion) rollt der Schuh zügig ab und vermittelt ein dynamisches und ausgewogenes Laufverhalten. Wieso ausgewogen? Weil der Schuh weder fest noch schwammig, weder stabil noch flexibel und weder direkt noch indirekt ist. „Er ist unglaublich spritzig und fühlt sich bei 6-Minuten-Pace genauso gut an wie bei 4-Minuten-Pace“, schreibt eine Testerin. Und ein Testläufer mit einer Marathonbestzeit von unter 2:30 Stunden findet den Schuh ebenfalls „genial für Longruns und Tempodauerläufe“.

Allerdings gilt das nicht für jeden und jede. „Als Rückfußläuferin gefällt mir der Adizero SL nicht“, schreibt eine Testerin. Grund ist die Fersenpartie der Mittelsohle, die im äußeren Bereich stark gebogen ist, während der innere Teil gerade verläuft. Das ergibt eine „deutlich wahrnehmbare Kante“, die das Abrollen nach innen verhindert und im Gegenteil sogar wie ein Keil den Fuß nach außen kippen lässt. Wer auf dem Mittelfuß oder Vorfuß landet, spürt davon: nichts! Hier dämpft die Mittelsohle angenehm, aber nicht zu weich, und rollt zügig ab.
Außensohle: griffig und haltbar
Anders als bei vielen Adidas Modellen kommt das Material der Außensohle nicht von Continental. Dass das kein Manko ist, spürt man beim Adizero SL. Das lamellenartig angeordnete Profil funktioniert hervorragend auf Asphalt und hat dabei keine Probleme mit Nässe. Auch auf planierten Parkwegen läuft sich der Schuh angenehm.

Ob die Außensohle genauso abriebfest und damit langlebig ist, wie das Pendant von Continental, wird sich zeigen. Bei unseren Testern, die teilweise schon mehr als 100 Kilometer im Adizero SL gelaufen sind, zeigte sich keine ungewöhnliche Abnutzung.
Fazit: gut und günstig
Viele Testerinnen und Tester waren überrascht, als sie den Preis des Adizero SL erfahren haben. Für 130 Euro bietet Adidas einen wirklich gelungen Laufschuh, der ein breites Einsatzspektrum abdeckt. „Der Adizero SL ist genau das, was früher der Boston war – ein flotter und komfortabler Lightweight-Trainer, der beim Training auf der Bahn genauso viel Spaß macht wie beim Halbmarathon oder sogar einem langen Lauf“, urteilt ein Tester.
Gewicht: 243 Gramm (Männer), 211 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8,5 Millimeter (Rückfußhöhe: 33 Millimeter, Vorfußhöhe: 24,5 Millimeter)
UVP: 130 Euro
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