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Die Olympischen Spiele rücken näher, die Sportwelt schaut nach Frankreich – ebenso wie Schuh-Hersteller, die auf Erfolge ihrer Athletinnen und Athleten hoffen. Bei Asics soll unter anderem ein Produkt-Update auf dem Weg zu Medaillen behilflich sein: Die beliebte Metaspeed-Kollektion erhielt ein umfassendes Update. Nun trägt es den unmissverständlichen Zusatz "Paris" im Namen und ist deutlich leichter und auch weicher geworden. Wir haben den Schuh getestet und sprachen mit Produktentwicklern: Hier gibt es unser ausführliches Fazit zur Super-Shoe-Neuauflage von Asics.
Der Metaspeed Sky Paris in Zahlen
Kategorie: Wettkampfschuh, Carbonschuh
Gewicht: 173 Gramm (Unisex-Größe US 8.5)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 250 Euro
Metaspeed-Kollektion: Speed für alle
Dem Sky Paris gehört die Bühne nicht alleine: Zeitgleich launchte sein Geschwistermodell, der Edge Paris. Asics setzt hiermit ein besonderes Konzept fort: Denn die beiden Modelle der Kollektion sollen jeweils verschiedenen Laufstilen gerecht werden. "Wir wollen es jeder Läuferin und jedem Läufer ermöglichen, in Asics-Schuhen Bestzeiten zu laufen, und nicht nur ein einziges Modell für alle bieten", erklärt Magdalena Gassebner, Senior Product Marketing Specialist bei Asics.

Mit voller Kraft Richtung Paris: Die neue Metaspeed-Kollektion ist das Material-Update, das bei den Olympischen Spielen punkten soll.
Wir wissen: Laufstile sind derart individuell, dass es keinen ein zweites Mal gibt. Asics hat in der Entwicklung jedoch grob in zwei Läufer-Typen unterschieden: Der Metaspeed Edge Paris richtet sich an solche, die bei hohem Tempo ihre Schrittfrequenz erhöhen und in einem flachen, schnellen Rhythmus laufen. Der Metaspeed Sky soll sich hingegen für die Zielgruppe eignen, die im Wettkampftempo nicht mehr, sondern größere und aufwendigere Schritte macht. Zu dieser Gruppe gehört übrigens der größte Teil aller Läuferinnen und Läufer. Um beiden Gruppen gerecht zu werden, gibt es feine Unterschiede zwischen den beiden Modellen. Wir werfen einen genaueren Blick auf den Sky Paris – und kommen dann später noch einmal kurz auf den Edge zurück.
Upper: Noch mehr Minimalismus
Die Updates des Schuhs beginnen bereits im Obermaterial. Hier debütiert das sogenannte „Motion Wrap Upper 2.0“, ein hauchdünnes, gewobenes Mesh-Material. Das Upper spart überall dort Gewicht, wo es möglich ist, kommt entsprechend minimalistisch daher und ist nur leicht dehnbar. Nach Polsterungen sucht man vergebens, dennoch ist das Upper anschmiegsam und drückt nirgends. Im Fersenbereich sitzt der Fuß stabil, in Kombination mit der flachen, stretchigen Tagliatelle-Schnürung lässt sich das Upper gut an den Fuß anpassen. Das federleichte Material kann dank seiner hauchdünnen Machart auch in Sachen Atmungsaktivität punkten – und das, ohne dass die Stabilität auf der Strecke bleibt. "Der Fuß steht sicher im Schuh und hat nicht zu viel Bewegungsspielraum", findet eine Testerin.
Die Passform des Sky Paris ist im Fersen- und Rückfußbereich gewohnt schmal, unter der Sohle gibt es hier wenig Kontaktfläche zum Boden. Der Vorfußbereich ist wiederum breiter geworden. Das ermöglicht einen kraftvollen Abstoß vom Boden und soll auch die Funktion der Carbonplatte optimieren, auch dazu aber gleich noch mehr.

In der Oberansicht gut zu erkennen: die extreme Silhouette des Sky Paris, die hinten sehr schmal und vorn breit daherkommt.
Carbon-Element und Mittelsohle
Auch in der Mittelsohle gibt es eine Material-Neuheit: Hier sorgt nun “FF Blast Turbo Plus“-Schaum für Abrollkomfort. Dieses PEBA-basierte Material ist etwas weicher als der Schaum im Vorgänger. Wie die Zusammensetzung des Materials genau geändert wurde, ließ Asics auf Nachfrage nicht durchblicken, doch der Unterschied war im Test auf jeden Fall spürbar. Pluspunkt: Der Schaum ist zwar weicher, büßt aber nicht an Stabilität ein. Übrigens ist die Mittelsohle minimal dicker geworden: 39,5 Millimeter Material befinden sich nun unter der Ferse, 34,5 Millimeter unter dem Vorfuß. Das sind 0,5 Millimeter mehr als beim Vorgänger – und das Plus an Komfort ist wohl kaum nur auf diese leichte Erhöhung, sondern auch auf das Material-Update zurückzuführen.
Außerdem soll der Schaum nun noch reaktiver sein. Die Energierückführung des Schaums ist in keinem anderen Material von Asics derart hoch und funktioniert auch deshalb so gut, weil das Material in perfekter Abstimmung zur Carbonplatte funktioniert. Diese ist in dieser Version flacher geformt und ist zudem im Vorfußbereich etwas breiter geworden. So soll die ideale Energierückführung entstehen und Platte und Schaum so zusammenwirken, dass die langen, aufwendigen Schritte der "Stride"-Läuferinnen und -Läufer bestmöglich unterstützt werden.
Von hier schlägt sich der Bogen zum Schwestermodell Edge: In diesem ist die Carbonplatte deutlich niedriger in der Mittelsohle platziert und zudem stärker gebogen, um ein rollendes, schnelles Laufgefühl zugunsten einer hohen Schrittfrequenz zu erzeugen.
Die Außensohle des Metaspeed Sky Paris setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen: Ein längliches Stück "Asics Grip"-Kunststoff erstreckt sich vom Mittelfuß bis unter den Vorfuß (hier deutlich großflächiger). Ein weiteres, längliches Gummi-Element sitzt unter dem inneren Rückfuß. Die Besohlung sorgt auf der Straße auch bei Nässe für ausreichend Grip.
Laufgefühl: Spürbare Updates, bleibender Kern
In der Runner's World-Redaktion herrschte bezüglich des Vorgängers des Sky Paris Einigkeit wie sonst selten: Der Metaspeed Sky+ begeisterte das Test-Team und ließ kaum Wünsche offen. Gerade das komfortable Abrollen in Kombination mit ausreichend Stabilität kam gut an und setzte den Schuh auch von einigen Konkurrenzmodellen ab. Deshalb stieß der Sky Paris in diesem Jahr durchaus auf ein strenges Test-Publikum: Kann der Schuh wirklich besser werden, oder muss man im Umkehrschluss auf beliebte Eigenschaften des Vorgängers verzichten?
Im Test fiel zunächst auf: Der Sky Paris ist tatsächlich etwas weicher geworden. Wer Wettkampfschuhe mit mehr Direktheit und viel Bodenkontakt bevorzugt, könnte hier mit der alten Version besser fahren, oder zu Modellen wie dem Under Armour-Neuling Flow Velociti Elite greifen. Für alle anderen bedeutet die neue Mittelsohle ein Plus an Komfort, ohne dass der Schuh seine Stabilität aufgibt. Auch engere Kurven sind im Sky Paris keine wacklige Angelegenheit. Außerdem macht die Sohle den Schuh gerade für die Marathon-Distanz deutlich komfortabler. Wer den Sky bisher vor allem für seine Balance zwischen Komfort und Direktheit schätzte, kann der neuen Version definitiv eine Chance geben.
Dass der Schuh sich etwas weicher läuft, ist übrigens auch auf das Feedback von Asics-Athletinnen und -Athleten zurückzuführen: "Wir erhielten die klare Rückmeldung, dass der Wunsch nach noch mehr Dämpfung besteht, um davon während der Belastung, aber auch in der Regeneration zu profitieren", berichtet Magdalena Gassebner.
Die Reaktivität des Sky bewegt sich nach wie vor auf einem hohen Level und kann subjektiv sogar noch einen drauflegen: Dafür sorgen die Rocker-Geometrie, eine durchdachte Platzierung der Carbonsohle und der erneuerte Mittelsohlen-Schaum. Der Sky Paris hat sich also spürbar verändert und hat ein extremeres Laufgefühl. "Mir gefällt, dass der Schuh jetzt vor allem in Sachen Reaktivität noch mehr rausholt", findet eine Testerin.

Unser Test-Fazit: Der Metaspeed Sky Paris ist ein gelungenes Update, das extremer ist als sein Vorgänger und in Sachen Reaktivität ein deutliches Plus aufweisen kann.
In puncto Zielgruppe ist der Sky Paris voll und ganz ein Speed-Schuh: Er eignet sich grundsätzlich für ambitionierte Läuferinnen und Läufer mit effizientem Laufstil und Carbon-Erfahrung. Wer über die Ferse abrollt, sollte mit dem Schuh zwar gut zurechtkommen, doch sein volles Potenzial zeigt der Schuh vor allem denen, die mit dem Mittel- oder Vorfuß abrollen. Ebenso sollten schwerere Läuferinnen und Läufer lieber zu einem anderen Modell greifen. Der Schuh fühlt sich vor allem auf den längeren Wettkampfdistanzen wohl, zwischen zehn Kilometern und dem Marathon. Abgesehen von Rennen ist er ein flotter Trainingsschuh für schnelle Tempo- und Intervall-Einheiten.
Fazit
Fans des Metaspeed Sky+ können aufatmen: Trotz vieler Technologie-Updates bleibt der Metaspeed Sky sich treu. Der Schuh ist zwar spürbar weicher, behält sich aber ausreichend Stabilität bei. Das Update dürfte besonders allen gefallen, denen die vorherige Version nicht komfortabel genug war. Wer Wert auf viel Direktheit legt, sollte den Sky Paris vor der Auswahl Probelaufen.
Insgesamt startet Asics mit einem gelungenen Carbon-Update in die Olympische Saison – man darf gespannt bleiben, was für die Athletinnen und Athleten mit den Metaspeed-Schuhen in Paris möglich ist. Und: Auch für Hobby-Sportler ist der Sky Paris eine dynamische Option für neue Bestzeiten.
Hier kaufen: Unisexmodell (UVP: 250 Euro)