- Die wichtigsten neuen Läufer-Features der Polar Vantage V2
- Eingängige Bedienlogik
- Verbessertes Gehäuse, stärkerer Akku
- Neuer Sensor zur optischen Pulsmessung
- Individuelle Uhrzeit- und Trainingsansichten
- Trainingsauswertung auf der Uhr und per PolarFlow-Software
- Intervall-Funktionalität für viele Sportarten
- Routen-Navigation mit Komoot-Schnittstelle
- Activity-Tracking und Erholungsmessung
- Schlafanalyse mit Auskunft über verschiedene Schlafphasen
- Sportartspezifische Leistungstests und Trainingsempfehlungen
- Fazit: Gelungenes Update eines Multitalents
- Die Daten zur Polar Vantage V2
Gute zwei Jahre nach der Einführung der Vantage-Serie präsentiert Polar die Vantage V2. Auf den ersten Blick ähneln sich die Modelle der ersten und zweiten Baureihe sehr, auf den zweiten Blick wird aber deutlich, dass die Vantage V2 deutlich mehr zu bieten hat als ihre Vorgänger.
Polar greift ins oberste Regal und kündigt sein neues Topmodell als Premium-Multisportuhr mit dem gesamten Sport-Know-how an. Wir konnten uns im Test von der Uhr ein Bild machen.
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Die wichtigsten neuen Läufer-Features der Polar Vantage V2
- Robusteres, aber dennoch leichteres Gehäuse
- Leistungsstärkerer Akku
- Besserer optischer Pulssensor
- Neue Trainingsfunktionen
- Routenführung per GPS mit Fadennavigation
- Verbesserte Smartwatch-Funktionen
- Neue Alltags- und Analysefunktionen
Eingängige Bedienlogik
Ein großer Vorteil der Vantage V2 ist die Bedienung: Die Uhr hat eine klassische Polar-Logik, die Läufern, die bereits zuvor eine Polar-Uhr besaßen, sehr schnell eingängig ist. Bedient wird sowohl über fünf seitliche Drücker sowie über den Touchscreen. Eine ganz leichte Vibration bestätigt jeden Drückvorgang. Der Touchscreen ist sensibel genug, kann aber im Regen auch ein Eigenleben entwickeln. Ein Umgebungslichtsensor passt die Intensität der Displaybeleuchtung an die aktuellen Lichtverhältnisse an.
Hier die drei Farbstellungen der Polar Vantage V2, deren Armbänder sich auch austauschen lassen (die Displayanzeige ist hier in Englisch, die Sprache und das Anzeigenformat ist aber wählbar):

Verbessertes Gehäuse, stärkerer Akku
Nimmt man die Uhr in die Hand, wird deutlich: Die Vantage V2 ist haptisch deutlich angenehmer als die erste Version und bringt zudem ein spürbar geringeres Gewicht mit. Obwohl die Uhr leichter geworden ist und nur noch 52 Gramm wiegt, ist der Akku deutlich leistungsstärker: Er ermöglicht laut Polar mindestens 40 Stunden kontinuierliche Trainingszeit. Bei einem Test auf einer langen, siebenstündigen Laufetappe zeigte die Uhr tatsächlich im Anschluss noch 75 Prozent Akkukapazität. Das ist eine starke Leistung: Für einen Durchschnittsläufer reicht also eine Akkuladung für die ganze Woche – sogar dann, wenn die Uhr 24 Stunden am Tag getragen und auch zur Schlafanalyse, zum Tracking und für Smart-Notifications genutzt wird.
Neuer Sensor zur optischen Pulsmessung

Auf der Gehäuserückseite befinden sich die zehn verschiedenfarbigen LEDs zur optischen Pulsmessung am Handgelenk. Mit den neuen Sensoren am Uhrenboden wird die Pulsmessung am Handgelenk verbessert. Zehn kleine, verschiedenfarbige LEDs auf der Unterseite messen jetzt den Puls am Handgelenk. Unser Test-Urteil: Die Vantage 2 übernimmt hier die bessere Funktion von der Polar Grit X (mit der wir bereits längere Testerfahrungen haben). Die Messung ist insgesamt akkurater als bei der Vorgänger-Vantage, allerdings ist die optische Herzfrequenzmessung auch jetzt noch zu ungenau – zumindest bei anspruchsvollen Trainingseinheiten, die auf Basis der Herzfrequenz aufgebaut sind. Während die Pulsmessung am Handgelenk in Ruhe gut funktioniert (auch beim Schlaftracking), ist sie beim Laufen oft zu ungenau. Im Testmittel gab es unbefriedigende Abweichungen.
Unser Tipp: Brustgurt nutzen und auf Koppelung achten
Wer die Vantage-2-Funktionen zur Trainingssteuerung nach Herzfrequenz voll ausschöpfen will, sollte unbedingt auf den klassischen Brustgurt oder den OH-1-Sensor setzen, der am Oberarm getragen wird. Nur so lässt sich das volle Funktionsspektrum und die Qualität der pulsorientieren Trainingsanalyse ideal nutzen. Ein Detail, das beim Test der Vantage 2 ebenso wie zuvor bei der Grit X im Test auffiel: Wenn man einen Brustgurt oder den OH-1-Sensor für den Oberarm nutzt, sollte man zu Beginn des Trainings unbedingt darauf achten, dass die Uhr sich auch mit dem Sensor koppelt und von ihm die Pulswerte akzeptiert; das wird durch die Blau-Färbung der Pulsanzeige sichtbar. Sonst läuft man mit Sensor oder Brustgurt, hat aber dennoch die (ungenaueren) Pulswerte vom Handgelenk.
Individuelle Uhrzeit- und Trainingsansichten

Die Uhrzeitanzeige ist bei der Polar Vantage V2 nach individuellen Vorlieben einstellbar, es gibt verschiedene Stile von der Ansicht einer klassischen Analoguhr bis zur gewohnten digitalen Uhr- und Datumsanzeige. Optional kann auch eine Wettervorhersage eingeblendet werden. Das ist praktisch für Läufer, wenn es beispielsweise darum geht, vor einem Lauf die entsprechende Laufkleidung für die Temperaturbedingungen auszuwählen.

Auch die Trainings-Ansichten der Polar Vantage V2 können individuell eingestellt werden. So kann man für jede Sportart verschiedene Ansichten konfigurieren, durch die man während des Trainings skippen kann. Je nach Vorliebe kann man in einer solchen Ansicht wenige Informationen bündeln (etwa Puls und Tempo), die dann größer dargestellt werden, was schnelleres Ablesen vereinfacht, oder mehrere Daten zusammen, um ohne die Ansicht zu wechseln viele Informationen auf einen Blick zu bekommen.
Trainingsauswertung auf der Uhr und per PolarFlow-Software
Nach dem Training kann man sich in übersichtlichen Grafiken eine erste Trainingsauswertung direkt auf der Uhr ansehen. Die Analyse via PolarFlow-Software kann sehr exakt und mit unterschiedlichen Parametern erfolgen. Was sich jedoch nicht geändert hat gegenüber dem Vorgängermodell: Etwas Geduld benötigt man bei der Synchronisierung mit dem Smartphone zur PolarFlow-App. Die Koppelung klappt manchmal nicht beim ersten Mal, das erfordert Geduld. Wenn ein anderer Screen aufploppt – etwa die Aufforderung zum Update von Software – dann bricht die Synchronisierung ab.
Überhaupt dauert die Kommunikation mit dem Smartphone ungewöhnlich lange. Auch etwa, um vergleichsweise einfache Einstellungen zu verändern, wie das Ein- oder Ausschalten von Smart-Notifications. Währenddessen ist das Smartphone zudem für andere Aktivitäten blockiert. Die Software der Uhr dagegen ist gegenüber der Vorgängerversion deutlich weiterentwickelt, wenngleich kleinere Bugs mal auftauchen können; aber die werden erfahrungsgemäß mit den kommenden Software-Updates behoben.
Intervall-Funktionalität für viele Sportarten

Mit der Intervalltrainings-Funktion werden Läufer intuitiv und individuell durch ihr Trainingsprogramm geführt. Das ist nicht nur für Läufer interessant: Für das Training lassen sich zahlreiche Sportarten anwählen – was auch über die nachfolgenden Displays bestimmt und zum Beispiel die GPS-Genauigkeit beeinflusst, mithin auch Auswirkungen auf die Akkulaufdauer hat. Für jede Sportart lassen sich die Displayvarianten zudem frei wählen, so kann man seine favorisierten Ansichten nach Bedarf konfigurieren.
Routen-Navigation mit Komoot-Schnittstelle

Für Trailläufer nützlich ist einerseits der Kompass, andererseits aber vor allem die neue Komoot-Routennavigation. Auf die Vantage V2 lassen sich per Komoot oder PolarFlow-Software Routenpunkte übertragen, die entweder frei auf der Komoot-Plattform geplant wurden oder als fertige Routen bereits existieren. Die Standards eines Navigationssystems im Auto oder selbst die eines Smartphones erreicht die Vantage 2 jedoch nicht: Eine Kartenanzeige auf dem Display gibt es nicht. Dafür gibt es auf der Komoot-Plattform aber für eine gewünschte Region Routenvorschläge anderer User. Praktisch, wenn man etwa im Urlaub laufen möchte.
Fadennavigation im Test: Mangelnde Kartenanzeige vermisst man beim Laufen kaum
Das Display der Vantage 2 weist mit einer Fadennavigation die Richtung. Abbiegungen werden rechtzeitig vorab angekündigt, optisch und zusätzlich durch eine leichte Vibration der Uhr am Handgelenk. Das klappt nach kurzer Eingewöhnung hervorragend – und man vermisst die mangelnde Kartenanzeige kaum. Allerdings ist das System bisweilen anfällig – etwa wenn man die angegebene Route verlässt oder abkürzt, dann verwechselt die Uhr schon mal die Richtung. Der Läufer sollte sich also an die angezeigte Route halten. Wichtig: Man muss sich bei Komoot kostenpflichtig registrieren, um von der vollen Routenfunktion überregional zu profitieren. Bis zu 100 Routen können dann auf die Vantage 2 geladen werden.
Activity-Tracking und Erholungsmessung

Wer die Uhr den ganzen Tag trägt, kann mit der Activity-Tracker-Funkion seine Alltagsbewegung aufzeichnen und im Blick behalten. Darüberhinaus analysiert die Vantage V2 anhand der absolvierten Trainingseinheiten und deren Intensität den Belastungszustand des Körpers – und sie interpretiert, ob der Trainingszustand gehalten wird, aufbauend oder abbauend ist.

Auch Hydrierung und Nährstoffbedarf des Sportlers kann die Polar Vantage V2 überwachen. Sie gibt Trinkempfehlungen und zeigt nach einer Trainingseinheit an, wie hoch der anteilige Kohlenhydrat- oder Fettanteil am Kalorienverbrauch war. Dabei brücksichtigt der Algorithmus sowohl die Körperdaten (Größe, Gewicht, Geschlecht, Alter) als auch die Trainingsintensität.
Schlafanalyse mit Auskunft über verschiedene Schlafphasen

Eine Schlafanalyse gehört ebenfalls zum Funktionsspektrum der neuen Vantage 2. Ob man gut geschlafen hat oder nicht, ist nicht nur interessant für Zahlen-Freaks oder unter selbst-erfahrerischen Aspekten. Interessant ist die Schlafanalyse vor allem, wenn man leistungssportlich unterwegs ist. So unterscheiden sich der durchschnittliche Ruhepuls, die Dauer der Schlafphasen und die Atemfrequenz sehr deutlich: je nach vorherigem Trainings-Tag inklusive Stresslevel, je nach Mondphase oder wovon immer der Schlaf noch abhängen mag.
Man lernt mit der Zeit individuelle Einflussfaktoren für den Schlaf kennen, ob es das private oder ein fremdes Umfeld ist, ein (zu spätes) abendliches Lauftraining, Alkoholkonsum am Abend oder die geographische Lage: In dünner Höhenluft ist dann der nächtliche Ruhepuls schon mal zehn oder mehr Schläge im Durchschnitt höher. Die Schlafanalyse gibt zudem Auskunft über die Dauer der unterschiedlichen Schlafphasen (Leicht- und Tiefschlafphase sowie REM-Phase) und die Schlafqualität (Schlaftracking). Die Schlafanalyse ist zumindest für die Selbsterkenntnis interessant, Details können auch für die Schlafoptimierung genutzt werden.
Auf lange Sicht ist es aber auch eine Frage der Gewohnheit: Ob man gerne mit Uhr am Handgelenk schläft – auf Dauer kann dabei auch das LED-Licht des Pulssensors stören, der gelegentlich aufflackert, zumal man im Schlaf die Uhr nicht so fest am Handgelenk ziehen muss. Auf längere Dauer gibt es bisweilen auch Differenzen zwischen der Schlafanalyse der Uhr und dem eigenen Gefühl, etwa wenn die Uhr signalisiert, der Schlaf sei "unzureichend". Bio-rhythmische Schwankungen oder Einflüsse vom Arbeitsalltag kann die Uhr mitunter zu wenig berücksichtigen, deshalb ist hier das Feedback nicht immer stimmig. Aber insgesamt ist die Schlafanalyse sehr lehrreich – und mahnt mitunter zum Einhalten der nächtlichen Schlafdauer.
Sportartspezifische Leistungstests und Trainingsempfehlungen

Sportartspezifische Leistungstests kann man mit der Vantage ebenfalls durchführen. Der Laufleistungstest bestimmt Eckwerte für das Lauftraining. Er ermittelt Daten zur maximalen aeroben Geschwindigkeit (MAS), maximalen aeroben Leistung (MAP), maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie die maximale Herzfrequenz (nach entsprechendem Maximal-Test). Individuelle Trainingszonen nach Herzfrequenz und/oder Geschwindigkeit werden dabei ermittelt und angepasst
Obendrein: Die "FitSpark"-Funktion gibt dem Hobbysportler Trainings- und sogar Übungs-Empfehlungen zum Erhalt der Fitness, ob mit Kraftübungen, Ausdauereinheiten oder auch Stretchingübungen. Ansonsten ist die Uhr mit zahlreichen weiteren Features gespickt, von der Koppelung mit Strava-Live-Segmenten über angeleitete Gelassenheits-Atemübungen („Serene“) bis hin zum angeleiteten Fitnesstest via Herzfrequenz- und Herzfrequenzvariabilitätsmessung.

Mit dem Beinerholungstest lässt sich der Erholungszustand der Beinmuskulatur checken. Der Test ermittelt mit Hilfe von drei Sprüngen aus dem Stand die muskuläre Ermüdung in den Beinen. Die Sprunghöhe wird in Zentimetern gemessen und mit einem Vergleichswert der vergangenen 28 Tage verglichen. Wenn eine Ermüdung festgestellt wird, beeinflusst das auch die nachfolgenden Trainingsempfehlungen der Uhr. Übrigens errechnet die Vantage 2 die Wattleistung beim Laufen und zeigt nach dem Lauf eine Watt-Analyse mit Höchst- und Durchschnittswert an.
Fazit: Gelungenes Update eines Multitalents
Die Polar Vantage V2 baut technisch auf vielen Features der Polar Grit X auf und ist universell einsetzbar. Laufeinsteiger werden sich an ihr ebenso erfreuen wie Laufprofis, die ihr Training bis in kleinste Detail planen und analysieren. Die Vantage V2 hat zahlreiche neue Funktionen und berücksichtigt umfangreiche Körper- und Trainingsdaten, etwa zur Ernährungs- und Getränkeaufnahme und zum Energieverbrauch sowie zur Trainingssteuerung. Hilfreich ist der Laufleistungstest, der beispielsweise die VO2max (maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit) bestimmt. Für Läufer vor allem dann interessant, wenn sie ihre Leistung steigern wollen.
Neu ist auch die Routenfunktion via Komoot mit Fadennavigationsansicht. Weiterhin gibt es Fitness-Tests für verschiedene Sportarten und Musiksteuerung über die Uhr. Gegenüber dem Vorgängermodell ist die Vantage V2 also deutlich attraktiver geworden – funktionell und optisch. Im Lauf- und Lebensalltag machen sich das geringere Gewicht und der Qualitätseindruck auf Dauer bemerkbar, obendrein spielt jetzt die Akkukapazität in einer neuen Liga.
Die Daten zur Polar Vantage V2
Gewicht: 52 Gramm
Maße: 47 x 47 x 13 Millmeter
Materialien: Aluminium-Gehäuse, laminiertes Gorillaglas mit Anti-Fingerprint-Beschichtung, auswechselbares Silikonarmband
Wasserdichtigkeit: bis 100 m (für Schwimmen geeignet)
Farben: schwarz/schwarz, silber/grau-limette, schwarz/grün
Größen: S (Handgelenksumfang 120 bis 190 mm) und M/L (Handgelenksumfang 145 bis 215 mm)
Preis: 500 Euro (mit Herzfrequenzsensor H10: 550 Euro)
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