Liebe Katrin, ich arbeite stetig an meinem Laufstil. Zum einen möchte ich so meine Laufökonomie verbessern, damit ich die gleiche Geschwindigkeit mit einem geringeren Energie- beziehungsweise Sauerstoffverbrauch laufen kann. Zum anderen möchte ich durch einen „sauberen Laufstil“ Überlastungsverletzungen vorbeugen. Aber was kann man tun, um seinen Laufstil zu verbessern? Hier sind meine drei wichtigsten Tipps:
Krafttraining
Krafttraining und plyometrisches Training ermöglichen es dem Bewegungsapparat, mehr elastische Energie zu nutzen und Bremskräfte zu reduzieren. Einen regelmäßigen Besuch im Fitnessstudio würde ich auch jeder Hobbyläuferin und jedem Freizeitläufer empfehlen. Beinkraftübungen wie Langhanteltraining bauen gezielt notwendige Muskelgruppen auf und machen es teils erst möglich, dass wir diese beim Laufen ansteuern können. Eine verbesserte Rumpfstabilität verringert zudem unnötige Rotationsbewegungen. Sprünge aus dem Bereich der Plyometrie verbessern vor allem die Sehnensteifigkeit.
Achtsamkeit für den Laufstil
Man sollte beim Lauftraining immer auf den Stil achten und vermeiden, ermüdet zu laufen, damit man stets mit sauberer Form laufen kann. Zum Erlernen und erleichterten Ansteuern gehören bei mir auch regelmäßig kurze Berganläufe und Steigerungen, beispielsweise nach Dauerläufen.
Professionelle Laufanalyse
Wer gern mehr aus seinem Laufstil herausholen möchte, aber nicht weiß, wo die individuellen Defizite sind, dem empfehle ich eine professionelle Laufanalyse. Ich habe damit nicht nur meine Laufökonomie verbessert, sondern auch meine Achillessehnenprobleme in den Griff bekommen. Abschließend sei gesagt, dass alle Untersuchungen zum Laufstil, die bisher durchgeführt wurden, keine Empfehlungen für einen universalen „perfekten Laufstil“ ergeben haben. Jeder Läufer hat seinen eigenen Stil, und dieser wird durch (Intervall-)Training allein ökonomischer. Mit Veränderungen sollte man vorsichtig sein, weil der gesamte Bewegungsapparat sich an den eigenen Stil angepasst hat.

Deborah „Debbie“ Schöneborn ist eine der schnellsten deutschen Marathonläuferinnen (Bestzeit: 2:24:54 Stunden) und hat an der Berliner Charité Medizin studiert. In unserer Kolumne beantwortet sie eure Fragen zu Gesundheit, Training und Ernährung.
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