Hier bestellen: Männermodell (ab 97 €) oder Frauenmodell (ab 91 €)
Der Boston stand schon immer irgendwo zwischen reinrassigen Wettkampfschuhen (wie etwa dem Adidas Adizero Adios) und bequemen Dauerlaufschlappen (wie dem Adidas UltraBOOST). Der Adidas Adizero Boston 8 aus dem Jahr 2019 machte dabei erstmals einen Schritt in Richtung Komfort. Die 9. Version tritt in die gleichen Fußstapfen. Und das ist durchaus bildlich zu verstehen, denn vom Grundaufbau sind der Boston 8 und der Boston 9 völlig identisch.
Sichere und komfortable Passform
Der Boston 9 wird wie der Boston 8 auf einem breiteren Leisten gefertigt als bisherige Adizero-Modelle. Die Passform ist im Mittelfuß immer noch eher schmal Schuh, aber gerade die breitere Zehenbox fällt positiv auf. Besonders gut gefällt die nun vollständig mit der Sohle verbundene Zunge, die sich angenehm um den Mittelfuß schmiegt und es schafft, einen sehr komfortablen und sicheren Halt zu geben. Das leichte und nahtlose Mesh-Obermaterial sitzt fest am Fuß.

Vom Komfort und der Passform waren ausnahmslos alle Testläufer angetan, wenn auch einigen die neugestaltete Fersenkappe negativ auffiel. Hatte der Boston 8 hier noch eine kleine, weichgepolsterte Aussparung für die Achillessehne in der ansonsten festen Fersenkappe, ist diese beim Boston 9 weiter hochgezogen. Das kann bei Läufern mit Achillessehnenproblemen nerven.
Wie gehabt gilt bei Adizero-Modellen: Sie fallen etwas kleiner aus und sollten daher eine halbe Nummer größer gewählt werden.
Gedämpftes und flottes Laufgefühl

Auch der Grundaufbau der Mittelsohle aus zwei verschiedenen Materialien ist im Vergleich zum Boston 8 unverändert. Doch während unten nach wie vor das bekannte Boost-Material sitzt, setzt Adidas oben nun auf das Lightstrike genannte Material ein. Das soll leichter sein als das bislang verwendete EVA und mehr Rückstellvermögen haben. In der Praxis wird der Boston 9 dadurch eine Nuance fester und direkter. Während unter dem Rückfuß 21,5 Millimeter Material (vornehmlich Boost) stecken, sind es unter dem Vorfuß 12 Millimeter (etwa zu Hälfte Boost und Lightstrike). Diese Kombination sorgt für eine angenehme Dämpfung bei der Landung und ein dynamisches Laufgefühl beim Abdruck. Apropos Dynamik, der Boston gehört nicht zu den flexibelsten Laufschuhen. Im Gegenteil, er flext nur direkt im Vorfußbereich. Ansonsten sorgt ein Kunststoffbauteil unter dem Mittelfuß (Torsion System) für ein Stück weit Stabilität.

Dieses Torsion System ist sehr gut sichtbar, wenn man sich den Boston von unten anschaut, was bedeutet: Es ist auch dem direkten Bodenkontakt ausgesetzt. Leider zeigte sich das Torsion System des Boston 8 als nicht allzu robust – der Kunststoff brach bei einem Testläufer während der ersten 400 Kilometer an zwei Stellen. Beim Laufen merkte man davon zwar nichts, aber es ist insofern schade, weil der Schuh ansonsten sehr langlebig ist.
Vor allem die Continental-Außensohle, die aus Gründen der Gewichtsoptimierung nicht aus einem durchgehenden Stück, sondern aus Längs- und Querrillen besteht, die einen Blick auf das Boost-Material zulassen, nutzt kaum ab. Der Grip gehört zu den besten auf dem Laufschuhmarkt. Egal, ob die Straße trocken, das Kopfsteinpflaster nass oder der Feldweg steinig ist – die Außensohle des Adidas Boston 9 sorgt stets für verlässlichen Grip.
Fazit zum Adidas Adizero Boston 9
Wer vor die Wahl gestellt würde, nur noch einen Schuh laufen zu dürfen, könnte guten Gewissens zum Adidas Adizero Boston 9 greifen. Er ist komfortabel genug für längere Dauerläufe, macht aber auch bei höherem Tempo viel Spaß. Dabei spielt der Untergrund, ob Asphalt, Tartan oder Schotter, keine Rolle. Die Mittelsohle sorgt für einen gelungenen Mix aus Dämpfung und Rückmeldung, während die Continental-Außensohle hält – hiermit ist sowohl der Grip als auch die Dauerhaftigkeit gemeint.
Kategorie: Neutralschuh, Lightweight-Trainer
Gewicht: 252 g (Herren, US 10/EU 44)
Sprengung: 9,5 mm
UVP: 136 €
Hier bestellen: Männermodell (ab 97 €) oder Frauenmodell (ab 91 €)