Streak-Running liegt im Trend. Immer mehr Läufer stellen sich der sportlichen Herausforderung, jeden Tag zu laufen. Laut den Regeln der amerikanischen Streak-Running-Vereinigung (United States Running Streak Association, USRSA) gelten für eine Streak die folgenden Bedingungen: Jeden Tag wird mindestes eine zusammenhängende Meile ohne Unterstützung fremder Personen oder technischer Hilfsmittel (Prothesen ausgenommen) gelaufen. Eine Meile entspricht exakt 1609 Metern, gleich 1,609 Kilometern.
Zu den Vorteilen von regelmäßigem Ausdauertraining zählen unter anderem die Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems, die Stärkung der Lunge sowie die Reduktion von gesundheitlichen Risiken wie Stress und Übergewicht. Dazu kommt noch, dass beim Joggen die Glückshormone Serotonin, Dopamin und Endorphin ausgeschüttet werden, wodurch wir glücklicher sind. Das Gute daran ist, selbst 10, 15 oder 20 Minuten tägliches Joggen führen zu einer verbesserten Fitness, Gesundheit und Gewichtsabnahme.
Allerdings gibt es kaum Zweifel daran, dass die gesundheitlichen Vorteile des Ausdauertrainings ab einem "Zuviel" auch ins Gegenteil umschlagen können. Doch wo ist diese Grenze?
Kaum ein Läufer unterbricht gerne sein Running Streak. Dennoch gibt es Zeichen Ihres Körpers, die Sie keinesfalls ignorieren sollten. Dazu gehören:
Legen Sie in diesen Fällen eine Pause ein und gönnen Sie Ihrem Körper etwas Ruhe, damit dieser sich erholen und regenerieren kann.
Tägliches Laufen wird nur dann schädlich, wenn Sie die Signale ihres Körpers ignorieren und auch dann noch die Laufschuhe schnüren, wenn Ihr Körper eine Pause benötigen würde. Ein Streak-Tunnelblick führt dazu, dass Sie beispielsweise auch mit Schmerzen oder einem Infekt laufen gehen, bei dem Sie sonst zu Hause geblieben wären. Dazu kommt, dass tägliches Joggen das Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung missachtet – wenn da nicht beim Streaken die Möglichkeit wäre, nur das Mindestmaß von 1,6 Kilometern zu laufen und das auch noch im langsamsten Tempo. Maximal diese 1,6 Kilometer sollten die beim Streaken regelmäßig laufen, die tägliches Laufen nicht gewohnt sind. Sonst werden wichtige Anpassungsprozesse gehemmt und eine Leistungssteigerung unmöglich gemacht.
Durch eine Überbelastung, wie sie ein tägliches Laufen provozieren kann, wird ggf. auch das Immunsystem geschwächt. Dazu gehört auch, dass der Cortisolspiegel im Blut mit jedem weiteren Streak-Tag ansteigt, wodurch der Körper Infekt-anfälliger wird. Symptome einer Überbelastung (Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, etc.) und mentale Veränderungen (Laufen wird zum Pflichtprogramm, wodurch der Spaß verloren geht) sind weitere negative Erfahrungen des täglichen Joggens.
Ja! Der Mensch ist zum täglichen Laufen geboren. Wie eingangs schon gesagt: die positiven gesundheitlichen Effekte sind bei richtiger Dosierung des täglichen Laufumfangs grandios. Gesundheit, Fitness und Geist profitieren auch schon von kurzen Läufen über etwa zwei, drei Kilometer.
Jeden Tag laufen können auch Anfängerinnen und Anfänger, aber richtig sinnvoll ist es nicht. Oder anders gesagt: Es ist per se nicht schädlich, dennoch nicht empfehlenswert. Grund dafür ist, dass sich der Körper erst an die neue Belastung beim Laufen gewöhnen muss. Zu Beginn empfiehlt es sich eigentlich nur zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche zu absolvieren, bevor mit dem täglichen Ausdauertraining begonnen wird.
Da Laufeinsteiger ihren Körper erst langsam an die Belastung gewöhnen sollten, eignet sich das tägliche Joggen insbesondere für Fortgeschrittene.