Anton Palzer, 27, ist Skibergsteiger und Bergläufer. Ende Juni stellte er in 2:47:08 Stunden einen Rekord für die Watzmann-Überschreitung auf – die Strecke mit knapp 2300 Höhenmetern auf rund 22 Kilometern ist selbst für geübte Alpinisten eigentlich eine Zweitagestour.

Drei Tage vor deiner Überschreitung hat Hannes Namberger deinen alten Rekord von vor zwei Jahren gebrochen. War das jetzt die Revanche?
Nein, ich hatte die Sub-3-Watzmann-Überschreitung schon länger geplant. Für mich ist die Runde ein super Formtest. Außerdem sind uns durch Corona alle Wettkämpfe ausgefallen und meine Wintersaison als Skibergsteiger endete im Februar frühzeitig.Welche Auflagen in Bezug auf Corona gab es denn?

Du hast deine vorherige Bestmarke um rund 19 Minuten unterboten. Wieso warst du so viel schneller?
Als Sportler ist es wichtig, eine Entwicklung zu sehen. Meine letzten Versuche waren stets spontane Entscheidungen ohne Vorbereitung. So hatte ich nie wirklich Verpflegung dabei und bin am Ende immer „gestorben“.

Welche Fähigkeiten sind für eine Watzmann-Überschreitung wichtig?
Der Watzmann verlangt einem Bergläufer alles ab. Die Runde ist lang, technisch und verzeiht gerade bei der eigentlichen Gratüberschreitung keine Fehler. Auf den ersten 2000 Höhenmetern muss man körperlich stark sein, auf dem Grat sich sicher im hochalpinen Gelände bewegen und die letzten zehn Kilometer aus dem Wimbachgries sehr schnell laufen können.

Was bedeutet dir das Laufen?
Die Watzmann-Überschreitung hat wenig mit Laufen zu tun. Es ist eher ein alpines Unternehmen. Laufen begleitet mich aber schon ein Leben lang. Es gehört zu meinem Trainingsalltag und macht mir Spaß. Man braucht nicht viel und kann sehr schnell lange Strecken zurücklegen. Und es freut mich, dass ich als Skibergsteiger mal kleine Ausrufezeichen in der Laufszene setzen kann.
Welchen Reiz haben FKT-Versuche wie am Watzmann generell für dich?
Rekorde hat es immer schon gegeben in den Bergen! Sie gehören einfach dazu. Ich finde es toll, zu sehen, zu welchen Leistungen Menschen in der Lage sind. Ich finde, gerade in der Zeit von Corona sind FKTs eine super Abwechslung zum normalen Trainingsalltag. Ich will aber auch sagen, dass gerade bei der Watzmann-Überschreitung eine gesunde Selbsteinschätzung sehr sehr wichtig ist, damit keine Unfälle passieren. Ich habe noch ein paar andere FKTs im Kopf, die ich vielleicht in den nächsten Jahren umsetzen möchte.
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