Johannes Motschmann, 25, gewann das erste „Berlin 10k Invitational“ – ein von seinem Verein SCC (Veranstalter des Berlin-Marathons) organisiertes, nicht öffentlich angekündigtes 10-Kilometer-Einladungsrennen für einige wenige Profis
Wie kam es zu dem Geheimrennen?
Ich erfuhr ein paar Wochen vor dem Start, dass wohl eine Art Rennen mit Corona-Auflagen geplant sei, sicher war da aber noch nichts.Über die Details wurden wir nicht allzu lange vor dem Wettkampf in Kenntnis gesetzt. Am Tag des Rennens hätten eigentlich die deutschen Meisterschaften in Braunschweig stattfinden sollen, worauf unser Training langfristig ausgerichtet war. Von daher war ich fit und gespannt, meine Form zu testen.

Welche Auflagen in Bezug auf Corona gab es denn?
Wir sind versetzt in einer Aufstellung mit Abstand gestartet, ähnlich dem Start bei einem Autorennen. Zudem hat der Veranstalter die Läufer nach Leistungspotenzial und Trainingsstand aufgestellt, sodass Überholungen möglichst vermieden werden. Das hat dann auch alles sehr gut geklappt

Kam trotz Geheimhaltung und fehlender Zuschauer das gewohnte Renngefühl auf?
Wir haben uns alle gefreut, dass wieder ein Rennen stattfindet. Das Organisationsteam hat eine tolle Arbeit geleistet und der Laufwelt gezeigt, dass Wettkämpfe trotz Corona-Auflagen und mit etwas Innovation wieder möglich sind. Trotz fehlender Zuschauer kam tatsächlich ein richtiges Wettkampfgefühl auf.

Bist du mit deiner Zeit (29:11 Minuten) zufrieden?
Ich hatte mir eigentlich eine Zeit von unter 29 Minuten vorgenommen, bin aber trotzdem zufrieden, auch weil es das erste Rennen seit der Pandemie war.

Du bist eigentlich 3000-Meter-Hindernis-Läufer. Sind 10 Kilometer für dich da nicht lang oder kommst du auf der Straße gut zurecht?
Ich denke als guter Hindernisläufer sollte man auch ein gewisses Leistungsvermögen auf allen Strecken zwischen 1500 Metern und 10 Kilometern aufweisen. Ich würde mich auch nicht per se ausschließlich als Hindernisläufer bezeichnen, von daher sind 10 Kilometer nicht zu lang. Während meiner 5 Jahre als Läufer am Iona College in den USA bin ich nur auf der Bahn oder im Cross gelaufen, von daher sind Straßenläufe eine schöne Abwechslung.
Nach der Absage der Deutschen Meisterschaften auch über die Hindernis-Disziplin: Wofür trainierst du in diesem Jahr noch?
Das ist eine gute Frage, die ich selbst noch gar nicht beantworten kann. Ich hoffe einfach, dass bald wieder mehr Normalität eintritt und das "Berlin 10k Invitational" auch als gutes Beispiel für zukünftige Rennen dient. Die Gesundheit und die Eindämmung von Corona steht natürlich im Vordergrund. Die Hoffnung, dass es nicht auch noch ein paar Möglichkeiten für schnelle Zeiten auf der Bahn in diesem Jahr gibt, habe ich aber noch nicht verloren, auch wenn der DLV leider schon jetzt alle Strecken über 800 Meter bei den Deutschen Meisterschaften im August abgesagt hat. Mit engagierten Leuten wie den Ausrichtern des "Berlin 10k Invitational" ergeben sich hoffentlich noch andere Optionen.
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