Alternative zum Pulsgurt?
Polar Verity Sense im Test

Der Polar Verity Sense ist ein optischer Herzfrequenzsensor, der den Herzschlag an Arm oder Schläfe messen soll. Wie zuverlässig er dies beim Laufen tut und ob er eine Alternative zum Brustgurt ist, haben wir getestet.
Polar Verity Sense
Foto: Hersteller

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Um die Herzfrequenz beim Sport aufzuzeichnen, haben Läufer grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Brustgurte oder optischer Herzfrequenzsensoren, wie sie in den allermeisten neuen Laufuhren, Activity-Trackern und Smartwatches stecken. Grundsätzlich stehen wir der optischen Herzfrequenzmessung allerdings kritisch gegenüber. Zu oft haben uns Uhren, die über optische Pulssensoren verfügen, enttäuscht, indem sie unzuverlässige Werte ermittelten. Vor allem, bei hohem Tempo, starker Körperbehaarung oder lockerem Sitz sind die Messergebnisse ungenau. Daher empfehlen wir allen Läufern, die nach Herzfrequenz trainieren oder diese aufzeichnen möchten, einen Brustgurt zu tragen. Hier sind die Messergebnisse deutlich zuverlässiger (EKG-genau), doch es kann zu anderen Problemen kommen. Vor allem für Frauen kann es in Kombination mit einem Sport-BH zu einem wundgescheuerten Brustkorb und schmerzhaften Stellen kommen.

Laufuhren von Polar

Der Verity Sense von Polar ist eine mögliche Lösung. Zwar steckt dahinter nichts anderes als ein optischer Sensor (ohne Uhr), doch er kann am Oberarm getragen werden und soll daher bessere Messergebnisse liefern. Das kommt Ihnen bekannt vor? Genau, mit dem OH1 hat Polar so ein Produkt bereits seit ein paar Jahren im Angebot – der Verity Sense ist der Nachfolger und verspricht eine um acht Stunden längere Akkulaufzeit (bis zu 20 Stunden), mehr Übertragungsreichweite (150 statt 75 Meter) und einen viermal so großen Speicher.

Wie funktioniert der Polar Verity Sense?

Die Bedienung ist äußerst einfach: Vor dem Loslaufen drückt man einen kleinen Einschaltknopf, und der Sensor verbindet sich mit der Uhr. Der Clou: Die Übertragung funktioniert dank Bluetooth oder ANT+ herstellerunabhängig, sodass der Sensor mit den allermeisten GPS-Uhren, Smartphones und Fahrradcomputern verbunden werden kann. Das Band am Oberarm stört gar nicht, denn es muss nicht besonders fest getragen werden. Überdies zeichnet der Sensor das Training auch ohne Uhr oder Smartphone auf – die Auswertung erfolgt anschließend mittels Polar Flow. Wenn der Akku des Sensors schwach wird, bekommt man eine Mitteilung auf die Uhr und kann ihn dann ganz einfach über einen USB-Port wieder aufladen.

Polar Verity Sense
Hersteller
Der Polar Verity Sense verfügt über einen internen Speicher, sodass man das Training ganz ohne Uhr oder Smartphone aufzeichnen und anschließend in Polar Flow auswerten kann.

Ach ja, der Verity Sense funktioniert auch beim Schwimmen, in dem er an der Schwimmbrille befestigt den Puls der Schläfe misst und dank Bewegungssensoren auch die Geschwindigkeit und Distanz ermittelt (was wir jedoch nicht getestet haben).

Wie zuverlässig misst der Polar Verity Sense?

Kurz und knapp: sehr zuverlässig! Im Vergleichstest, bei dem neben dem Verity Sense zur Kontrolle eine Uhr mit Brustgurt getragen wurde, zeigte sich bei verschiedenen Probanden und verschiedenen Einheiten, dass die ermittelten Werte stimmen. Wichtig ist hierbei, dass der Sensor am Oberarm getragen wird – am Unterarm oder gar Handgelenk sind die Werte wie bei einer Laufuhr mit optischem Sensor ungenauer. "Meine Gebete wurden erhört", schrieb eine unserer Testläuferinnen, die mit diversen Brustgurten ihre Probleme hatte und nun den Verity Sense getestet hatte.

Fazit zum Polar Verity Sense

Der optische Herzfrequenzsensor zeigt sich im Test als äußert zuverlässig, was die Messergebnisse angeht. Wer, aus welchen Gründen auch immer, keinen Brustgurt tragen möchte, findet in dem Polar Verity Sense eine gelungene Alternative. Einzig die schwache Akkulaufzeit, die mit 12 bis 13 Stunden hinter den versprochenen 20 Stunden zurückbleibt, missfällt.

Vor- und Nachteile

+ Pulsmessung ohne Brustgurt

+ genauere und zuverlässige Messergebnisse

+ kann mit verschiedenen Bluetooth- und ANT+-fähigen Geräten (Uhr, Smartphone) gekoppelt werden

+ simple Bedienung

- Akkulaufzeit (eher 12 statt versprochenen 20 Stunden)

Preis: 89,95 Euro (UVP)

Mehr Infos: www.polar.com

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