Jahresweltbestenliste 2020
Starke Entwicklung der Marathon-Zeiten 2020

Eine einmalige Breite in der Spitze gab es im Männer-Marathon in den ersten Monaten 2020, bis die Coronavirus-Krise sämtliche Rennen stoppte: In einer Zeitspanne von weniger als zwei Monaten erreichten gleich 107 Läufer Ergebnisse von unter 2:10 Stunden.
Starke Entwicklung der Marathon-Zeiten 2020
Foto: Standard Chartered Dubai Marathon / Colombo

Zwischen dem 5. Januar und dem 8. März 2020 liefen bereits 52 Athleten Zeiten von unter 2:08 Stunden – und dies, obwohl dieser Zeitraum nicht zur klassischen Marathon-Hochsaison gehört. Diese findet normalerweise im April sowie in den Herbst-Monaten statt. Zudem bereiteten sich die meisten internationalen Topstars auf einen Frühjahrs-Marathon vor, so dass sie in dieser Zwischenbilanz noch gar nicht auftauen. Während 107 Läufer in den ersten zehn Wochen des Jahres unter 2:10 Stunden liefen, blieben 177 unter 2:12:00. Damit wurden in diesem kurzen Zeitraum schon fast die Hälfte der Leistungen erreicht, die 2019 im gesamten Jahr erzielt wurden. Im Vorjahr blieben insgesamt 100 Athleten unter 2:08 Stunden, 217 liefen unter 2:10 und 419 erreichten Ergebnisse von unter 2:12.

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10 Läufer nur 16 Sekunden auseinander: Kopf-an-Kopf-Rennen in Dubai

Das Olympia-Jahr hätte ohne die Corona-Pandemie bezogen auf die Breite in der Spitze sicherlich alle Rekorde gebrochen. Neben dem Anreiz der Olympischen Spiele spielen in diesem Fall für die starke Leistungsentwicklung auch die neuesten Entwicklungen bei den Laufschuhen eine große Rolle. Im Januar zeigte sich dies zuerst beim Dubai-Marathon: Obwohl die Wetterbedingungen nicht ideal waren, rannten elf Läufer unter 2:07 Stunden. Das ist einmalig bei einem Marathon. 16 kamen in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter 2:10:00 ins Ziel. Die ersten zehn Läufer trennten in einem verrückten Finish lediglich 16 Sekunden (2:06:15 bis 2:06:31).

Sevilla und Tokio mit Rekorden

Im Februar stellte dann der Sevilla-Marathon einen Rekord auf: in Spanien liefen 19 Athleten unter 2:10. Doch diese Bestmarke hielt nur eine Woche, denn in Tokio wurden am 1. März gleich 28 Zeiten von unter 2:10 gestoppt. Damit haben die Rennen von Dubai, Sevilla und Tokio alleine schon 53 der 107 bisherigen Zeiten von unter 2:10 Stunden produziert.

14 von 20: Äthiopier dominieren Bestenliste

Wie auch oftmals in den Jahren zuvor dominieren die Äthiopier zum Jahresanfang an der Spitze der Marathon-Jahresweltbestenliste: 14 der 20 schnellsten Läufer des Jahres kommen aus diesem Land.

Jahresweltbestenliste 2020: Die 20 schnellsten von Januar bis März

2:04:15 Birhanu Legese ETH Tokio
2:04:46 Mekuant Gebre ETH Sevilla
2:04:49 Bashir Abdi BEL Tokio
2:04:51 Sisay Lemma ETH Tokio
2:05:05 Barnabas Kiptum KEN Sevilla
2:05:29 Suguru Osako JPN Tokio
2:06:15 Olika Adugna ETH Dubai
2:06:15 Bedan Karoki KEN Tokio
2:06:17 Eric Kiptanui KEN Dubai
2:06:18 Tsedat Ayana ETH Dubai
2:06:18 Tesfaye Anbesa ETH Dubai
2:06:21 Yitayal Zerihun ETH Dubai
2:06:22 Yihunilign Adane ETH Dubai
2:06:22 El Hassan El Abbassi BRN Tokio
2:06:23 Aychew Bantie ETH Dubai
2:06:23 Asefa Mengstu ETH Tokio
2:06:24 Regasa Bejiga ETH Sevilla
2:06:26 Seifu Tura ETH Dubai
2:06:27 Tesfa Wokneth ETH Sevilla
2:06:29 Deso Gelmisa ETH Dubai