Traillaufen liegt im Trend, und das nicht ohne Grund. Schließlich bietet das Laufen abseits der Straße Naturverbundenheit, Abwechslung und ist nicht zuletzt eine Wohltat für Körper und Geist. Am meisten Spaß machen Offroad-Abenteuer in speziellen Trailschuhen. Im Video stellen wir 15 Highlight-Modelle vor und verraten in unseren Testberichten, für wen und für welchen Einsatzzweck sie sich eignen.
Die Trailschuh-Favoriten der Redaktion
🏆 Allrounder für (fast) jedes Gelände: La Sportiva Prodigio (Frauenmodell / Männermodell). Der Prodigio macht auf nahezu allen Trails eine gute Figur. Er fühlt sich stabil und nicht behäbig an.
🏆 Für technisches Terrain: Altra Lone Peak 9+ (Frauenmodell / Männermodell). Mit breiter Zehenbox, flacher Sohlenkonstruktion und verbesserter Vibram-Sohle sorgt der Lone Peak 9+ auch auf anspruchsvollen Trails für optimale Trittsicherheit.
🏆 Hybridschuh für Straße und Trail: Nike Wildhorse 10 (Frauenmodell / Männermodell). Straße, Waldwege, leichte Trails - hierfür ist der Wildhorse 10 eine sehr gute Wahl und bietet dabei angenehme Dämpfung und viel Zehenfreiheit.
🏆 Premium Trail-Modell für (Ultra-)Wettkämpfe: Adidas Terrex Agravic Speed Ultra (Frauenmodell / Männermodell). Dieses Modell eignet sich als Superschuh fürs Gelände vor allem für lange und schnelle Rennen – und für ambitionierte und trainierte Trailläuferinnen und -läufer.
Die aktuellen Trailschuhe im ausführlichen Test
Warum brauche ich spezielle Trailschuhe?
Wer schon einmal in regulären Straßenschuhen etwa auf einem matschigen, unwegsamen Singletrail oder auf losem Untergrund mit viel Geröll unterwegs war, wird schnell festgestellt haben: Straßenschuhe bieten auf bestimmten Böden nicht ausreichend Halt. Das Laufen wird instabil und rutschig, man riskiert Stürze. Die griffigen Außensohlen von Trailschuhen wirken hier dagegen. Hinzu kommt, dass auch die restliche Konstruktion von Trailschuhen speziell auf Offroad-Bedingungen abgestimmt ist: Das Obermaterial ist robust und oft auch wasserfest, feste Sohlen-Konstruktionen schützen vor Unebenheiten und die Modelle bieten viel Stabilität. Sprich: Trailrunning macht in speziell dafür gemachten Schuhen nicht nur mehr Spaß, es ist auch sicherer und schützt vor Unfällen.
Das bedeutet gleichzeitig aber nicht, dass du schon für jeden Feld- oder Waldweg einen Trailschuh benötigst. Viele befestigte Wege lassen sich auch in Straßenschuhen gut bewältigen. Sei realistisch: Welche Untergründe möchtest du laufen, und auf welche Bedingungen sollte dein Schuhwerk abgestimmt sein?
Was sollte ich vor dem Kauf von Trailschuhen beachten?
Das Terrain
Wer im (Hoch-)Gebirge auf unbefestigten Wegen unterwegs ist, braucht eine grob profilierte Außensohle mit gutem Grip und eine stabile Konstruktion, die dem Fuß Halt gibt. Für Touren auf weniger technischen Wegen oder sogar auf befestigten Wanderwegen sollte der Schwerpunkt hingegen auf einer Kombination aus Komfort und Grip liegen. Wenn du mit deinen Trailschuhen gelegentlich auch auf Asphalt unterwegs bist oder deine Routen über unterschiedliche Untergründe führen, ist ein Hybrid-Schuh ein guter Kompromiss.
Die Schuhgröße
Vor dem längsten Zeh muss eine Daumenbreite Platz sein, damit du auch auf langen Trailläufen, wenn die Füße volumiger werden, nicht anstößt. Schuhe mit wasserdichter Membran (zum Beispiel Goretex) solltest du noch eine halbe Nummer größer wählen, das Obermaterial ist hier weniger dehnfähig.
Das Obermaterial
Das Obermaterial von Trailschuhen ist robuster, um deine Füße auch von oben zu schützen. Dennoch sollte das Upper keine Falten werfen und anschmiegsam am Fuß liegen.
Die Schnürung
Viele Trailschuhe haben dünne, feste Schnürsenkel, teilweise mit Schnürsystem. In einer Schnürsenkelgarage werden die Schleifenenden verstaut, sodass sie sich nirgends verheddern können. Verstecke die Schleife alternativ einfach unter der Schnürung.
Die Außensohle
Ein grobes Profil gibt im Gelände und Matsch den nötigen Halt. Für technisches Gelände sowie bei rutschigen Bedingungen darf das Profil tiefer sein als etwa für Läufe auf befestigten Waldwegen. Viele Hersteller verwenden patentierte Außensohlen-Beläge, etwa von Vibram oder Continental; diese sorgen bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen für guten Grip.
Die Dämpfung
Auch, wenn bei Trailschuhen Aspekte wie Außensohle und Stabilität im Vordergrund stehen, ist eine ausreichende Dämpfung gerade für Einsteigerinnen und Einsteiger ratsam. Sie sollte allerdings nicht über einem stabilen Laufgefühl stehen.
Stabilität versus Flexibilität
In schwierigem Terrain bieten festere Schuhe mehr Trittsicherheit und Schutz vor dem Umknicken, auf einfacheren Trails laufen sich flexiblere Trailschuhe komfortabler.
Schaft und Fersenkappe
Der Schuhkragen muss eng am Fußgelenk abschließen, damit der Schuh sicher am Fuß hält. Eine stabile Fersenkappe schützt den Fuß in schwierigem Gelände, darf aber keinesfalls an der Achillessehne reiben.
Zehenschutz
Eine verstärkte Zehenkappe ist auf gerölligen Trails ratsam.
Wasserdicht?
Wer zu kalten Füßen neigt, kann dem mit wasserdichten Schuhen entgegenwirken. Dafür musst du Abstriche bei der Belüftung und Atmungsaktivität machen. Bedenke auch, dass einmal eingetretenes Wasser nicht mehr so gut aus einer wasserdichten Membran austreten kann. Für Flussdurchquerungen und richtig nasse Wiesen sind wasserdichte Laufschuhe paradoxerweise also nicht geeignet.
Kann ich mit Trailschuhen auch wandern?
Trailschuhe kommen inzwischen oft auf Wanderwegen zum Einsatz, denn die hochwertigen Außensohlen bieten hervorragende Traktion, während die Schuhe deutlich leichter und oft auch weicher sind als klassische Wanderstiefel. Bevor du im Trailschuh auf deine Wandertour startest, solltest du dir aber Gedanken um den Einsatzzweck machen. Für sehr lange, mehrwöchige Wandertouren mit extremen, alpinen Bedingungen bieten Wanderschuhe besseren Schutz. Für die Wochenend-Wanderung auf ausgebauten Wegen oder längere Touren auf leichten Trails kannst du aber mit gutem Gewissen auch zu deinem Trailschuh greifen.
Kann ich mit Trailschuhen auch auf Asphalt laufen?
Es gibt immer mehr Trailschuhe, die sich auch für den Einsatz auf der Straße eignen. Die sogenannten Hybridmodelle eignen sich besonders gut für Läuferinnen und Läufer, die auf dem Weg zum Trail erst einmal über Asphalt aus der Stadt herauslaufen müssen, und für alle, die Straßenpassagen während der Route bewältigen. Hybridschuhe zeichnen sich dadurch aus, dass sie ausreichend Halt und Schutz auf unwegsamen Trails bieten, sich auf der Straße aber nicht zu steif und komfortabel genug anfühlen. In unseren Testberichten erwähnen wir jeweils explizit, wenn sich ein Trailschuh auch für die Straße eignet.
Wie lange halten Trailschuhe?
Für die Haltbarkeit von Trailschuhen gelten dieselben Faustregeln wie auch für Straßenschuhe. Die Nutzungsdauer kann variieren und hängt von der Einsatzhäufigkeit, den gelaufenen Untergründen und den Bedingungen ab. Ein Trailschuh, der mehrmals in der Woche auf steinigem Untergrund gelaufen wird, nutzt schneller ab als ein Modell, welches gelegentlich auf befestigten Waldwegen zum Einsatz kommt. Hier findest du ausführliche Infos zur Haltbarkeit von Laufschuhen.
Fazit: Welcher Schuh für den Trail?
Um den richtigen Trailschuh zu finden, solltest du dir vor allem des Einsatzzwecks bewusst sein. Wofür willst du den Schuh nutzen? Außerdem gilt, wie bei allen Laufschuhen: Das Modell muss bequem sein, du musst dich darin wirklich wohlfühlen. Einsteigerinnen und Einsteiger sollten auf Dämpfung und ausreichend Schutz vor Unebenheiten achten. Für schnelle Trail-Wettkämpfe darf es auch eine direktere Sohle und mehr Dynamik sein.