Laufleistung steigern: 10 einfache Tipps

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Unsere besten Tipps zur Leistungssteigerung

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 06.11.2025
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Wenn du regelmäßig läufst, kennst du vielleicht das Gefühl: Irgendwann scheint die rasche Leistungsentwicklung zu stagnieren. Die Zeiten werden nicht mehr schneller, die Distanzen nicht länger – ein klassisches Leistungsplateau. Doch keine Sorge: Mit der richtigen Strategie, gezielter Trainingsprogression und ausreichend Regeneration lässt sich die Laufleistung steigern, verbessern und langfristig optimieren. Hier erfährst du, wie du deine Laufleistung effektiv erhöhst, welche Fehler du vermeiden solltest und warum Training allein nicht immer der Schlüssel zum Erfolg ist.

Wie verbessere ich meine Laufleistung?

Nun, da du dich entschieden hast, neue Reize zu setzen, kommt vermutlich die Frage auf, wie du das am besten machen sollst. Grundsätzlich verbesserst du deine Laufleistung durch gesteigerte Umfänge und ab und an erhöhte Geschwindigkeit. Wichtig: Nur, weil es an der Zeit ist, neuen Input ins Training zu bringen, heißt das nicht, dass du jetzt deinen gesamten Trainingsplan über den Haufen werfen solltest.

Du musst nicht innerhalb einer Woche deine Ausdauer verdoppeln, jeden Tag eine zusätzliche Stunde Krafttraining einplanen oder plötzlich nur noch halb so viele Kalorien zu dir nehmen – sonst besteht die Gefahr, dass du am Ende halb verhungerst, verletzt oder verkatert herumläufst (und damit meinen wir Muskelkater). Es gilt, das perfekte Mittelmaß zu finden – nicht zu viel und nicht zu wenig zu verändern, sondern mit kleinen, aber gezielten Maßnahmen auf das große (Lauf-)Ziel hinzuarbeiten.

Dabei solltest du dir zunächst bewusst machen, wo dein Ziel liegt. Möchtest du an deinem Tempo und an deiner Schnelligkeit feilen, oder geht es dir um eine verbesserte Kondition und grundsätzlich darum, die Fitness zu steigern? Berücksichtige in jedem Fall das Fitnesslevel, auf dem du dich aktuell noch befindest. Für Fortgeschrittene sind andere Schritte sinnvoll als für Anfängerinnen und Anfänger.

Wenn du deine Laufleistung verbessern willst, solltest du Training, Erholung, Ernährung und mentale Aspekte als zusammenhängendes System betrachten. Jeder Baustein beeinflusst die anderen. Ein ausgewogener Ansatz führt nicht nur zu besserer Performance, sondern auch zu mehr Freude und Langlebigkeit im Laufsport.

Die Basics für Leistungssteigerung

Bevor du an ausgeklügelte Trainingsmethoden, Intervallpläne oder Tempoeinheiten denkst, sollten die Grundlagen deines Lauftrainings stimmen. Sie bilden das Fundament, auf dem du langfristig aufbauen kannst. Nur wenn diese Basis stabil ist, kannst du deine Laufleistung nachhaltig steigern, Verletzungen vermeiden und Fortschritte wirklich genießen.

Kontinuität: Dranbleiben ist wichtiger als Intensität

Der wichtigste Baustein für mehr Leistung ist Regelmäßigkeit. Es bringt wenig, dich einmal pro Woche völlig zu verausgaben, wenn du danach mehrere Tage pausieren musst. Dein Körper reagiert auf kontinuierliche, wiederkehrende Trainingsreize – das ist die Grundlage jeder Leistungssteigerung. Versuche daher, mehrere Einheiten pro Woche fest einzuplanen, auch wenn sie kurz oder locker sind. Drei bis vier gleichmäßig verteilte Läufe pro Woche bringen auf Dauer deutlich mehr als ein einziger „harter“ Lauf. Diese Konstanz stärkt nicht nur deine Muskulatur und Ausdauer, sondern auch deine mentale Stärke.

Ausreichender Schlaf: Regeneration beginnt in der Nacht

Einer der größten Fehler vieler Läuferinnen und Läufer ist, den Schlaf zu unterschätzen. Dabei ist er die wichtigste Regenerationsquelle überhaupt. Während du schläfst, arbeitet dein Körper auf Hochtouren: Muskeln werden repariert, Energie gespeichert und das Immunsystem gestärkt. Ziel sollte es sein, mindestens 7 bis 8 Stunden pro Nacht zu schlafen – bei intensiver Trainingsphase gerne auch mehr. Achte auf eine regelmäßige Schlafenszeit, ein ruhiges Umfeld und vermeide grelles Licht oder Bildschirmzeit kurz vor dem Zubettgehen.

Ausgewogene Ernährung: Der Treibstoff für Fortschritt

Ohne die richtige Ernährung kann selbst das beste Training seine Wirkung nicht entfalten. Dein Körper braucht Energie und Baustoffe, um zu regenerieren, Muskeln aufzubauen und leistungsfähiger zu werden.Eine ausgewogene Ernährung mit einer guten Mischung aus Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten ist daher entscheidend:

  • Kohlenhydrate liefern den Brennstoff für intensive Einheiten und lange Läufe
  • Eiweiße unterstützen den Muskelaufbau und die Regeneration
  • Gesunde Fette (z. B. aus Nüssen, Avocado oder Olivenöl) sind wichtig für hormonelle Balance und Ausdauer.

Auch Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink und B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle, insbesondere für den Energiestoffwechsel. Trinke außerdem ausreichend Wasser, um deinen Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten.

Mobilität und Technik: effizienter laufen, besser fühlen

Viele Läuferinnen und Läufer konzentrieren sich ausschließlich auf Kilometer und Pace – dabei ist eine saubere Lauftechnik ebenso wichtig für deine Leistungsentwicklung. Eine gute Technik verbessert deine Laufökonomie, also die Effizienz, mit der du Energie in Bewegung umsetzt. Je ökonomischer du läufst, desto länger kannst du dein Tempo halten, ohne frühzeitig zu ermüden.

Achte beim Laufen auf:

  • eine aufrechte Körperhaltung mit leicht nach vorn geneigtem Oberkörper
  • lockere Schultern und natürliche Armbewegung
  • kurze, schnelle Schritte statt übermäßiger Schrittlänge
  • einen Mittelfußlauf für eine gleichmäßige Belastung

Ergänze dein Training regelmäßig mit Mobilitäts- und Dehnübungen, um deine Beweglichkeit zu erhalten. Besonders wichtig sind Hüftmobilität, Waden und hintere Oberschenkelmuskulatur – sie bestimmen maßgeblich, wie rund und effizient dein Laufstil ist. Ein paar Minuten dynamisches Aufwärmen vor dem Lauf und gezieltes Stretching danach können auf lange Sicht den Unterschied machen – du fühlst dich leichter, beweglicher und läufst insgesamt ökonomischer.

Wie schnell kann ich meine Laufleistung steigern?

Eine der wichtigsten Zutaten für erfolgreiches und gesundes Training ist Geduld. Du wirst nicht von heute auf morgen von der 5-Kilometer-Läuferin oder dem 5-Kilometer-Läufer zur Marathon-Finisherin oder zum Finisher. Gehe in kleinen, aber sinnvollen Schritten immer ein Stück weiter.

Wenn du bereits in der Lage bist, 5 Kilometer am Stück zu laufen, kannst du dir als nächstes Ziel setzen, diese Distanz auf 10 Kilometer zu steigern. Mit einem strukturierten Trainingsplan lässt sich das in etwa 12 Wochen realistisch schaffen.

Schaffst du die 10 Kilometer schließlich ohne große Anstrengung, bist du bereit für den Halbmarathon – vorausgesetzt, du möchtest dich dieser Herausforderung stellen. Wer schon einen Halbmarathon gefinisht hat, kann langfristig den Marathon ins Visier nehmen. Durchschnittlich brauchst du für jeden dieser Schritte etwa 8 bis 16 Wochen gezielte Vorbereitung. Aber Vorsicht: Innerhalb eines einzigen Jahres von 5 Kilometern auf Marathonniveau zu kommen, ist für die meisten nicht sinnvoll. Dein Körper braucht Zeit, um sich anzupassen. Im besten Fall gibst du dir dafür mehrere Jahre. Das wichtigste Stichwort lautet also: Geduld.

Wenn dein Ziel gar nicht ist, immer weiter zu laufen, sondern schneller, oder wenn du sowohl Tempo als auch Ausdauer verbessern möchtest, dann ist es sinnvoll, Tempoläufe in dein Training zu integrieren. Diese fördern deine Tempohärte und schulen deine Geschwindigkeit.

Gerade als Laufanfängerin oder Laufanfänger solltest du dabei langsam starten. Besonders geeignet ist das sogenannte Fahrtspiel – eine spielerische Form des Tempotrainings, bei der du abwechselnd schnellere und langsamere Passagen läufst, ganz nach Gefühl. Auch Steigerungsläufe am Ende deiner Trainingseinheit sind eine vielversprechende Möglichkeit, an deiner Geschwindigkeit zu arbeiten, ohne dich zu überlasten.

Wenn du bereits etwas Erfahrung gesammelt hast, kannst du gezielt Intervalltraining und Tempodauerläufe einbauen. Beim Intervalltraining wechselst du zwischen intensiven, schnellen Abschnitten und Erholungsphasen. Das ist sehr effektiv, erfordert aber eine gute Grundlagenausdauer.

Progression richtig gestalten: Steigerung von Umfang und Intensität sinnvoll steuern

Eine sinnvolle Trainingsprogression ist das Herzstück jeder Leistungssteigerung. Sie sorgt dafür, dass du dich Schritt für Schritt verbesserst, ohne deinen Körper zu überlasten. Progression bedeutet im Kern: Dein Körper wird durch gezielte Reize gefordert, kann sich anschließend anpassen und wird dadurch leistungsfähiger.

Das Geheimnis liegt in der Balance: Zu wenig Reiz bringt keinen Fortschritt – zu viel Belastung führt schnell zu Übertraining oder Verletzungen. Entscheidend ist also, wie du Trainingsumfang und Intensität erhöhst und wie du Erholung in deinen Trainingsplan integrierst.

Trainingsumfang: Mehr Kilometer, aber mit Bedacht

Der Trainingsumfang beschreibt die Gesamtstrecke, die du pro Woche läufst. Eine langsame, kontrollierte Steigerung ist hier der Schlüssel. Als Faustregel gilt: Erhöhe dein Wochenpensum um maximal 10 Prozent. Wenn du beispielsweise 30 Kilometer pro Woche läufst, solltest du in der nächsten Woche höchstens 33 Kilometer anpeilen. Diese schrittweise Erhöhung gibt deinem Bewegungsapparat – Muskeln, Sehnen, Gelenken – Zeit, sich anzupassen. Gerade in den ersten Monaten ist Geduld entscheidend. Auch wenn du dich gut fühlst: Gib deinem Körper die Zeit, die er braucht, um stärker zu werden.

Vergiss nicht, regelmäßig Entlastungswochen einzuplanen. Etwa alle drei bis vier Wochen solltest du dein Laufpensum bewusst um 20–30 % reduzieren, um deinem Körper Gelegenheit zur Regeneration zu geben.

Intensität: Variiere Tempo, Strecke und Höhenmeter

Neben dem Umfang spielt auch die Trainingsintensität eine zentrale Rolle. Es reicht nicht, einfach nur mehr zu laufen – du solltest auch abwechslungsreich laufen. Durch gezielte Veränderungen von Tempo, Intervallen und Geländeprofilen setzt du immer wieder neue Reize.

Du kannst die Intensität auf verschiedene Weisen steuern:

  • Wechsle zwischen ruhigen Dauerläufen, schnelleren Tempoläufen und kurzen Intervallen.
  • Laufe ab und zu auf hügeligen Strecken oder Trails, um Kraft und Koordination zu verbessern.
  • Variiere die Länge deiner schnellen Abschnitte – mal 200 Meter, mal 1000 Meter –, um unterschiedliche Energiesysteme zu trainieren.

Typischer Trainingsaufbau: Struktur schafft Fortschritt

Ein ganzheitlich aufgebauter Trainingszyklus besteht in der Regel aus vier Phasen, die sich gegenseitig ergänzen:

  1. Grundlagenausdauerphase: In dieser Phase baust du deine Basis auf. Lange, ruhige Läufe stehen im Mittelpunkt, um deine aerobe Kapazität zu erhöhen. Hier lernst du, länger durchzuhalten und ökonomischer zu laufen.
  2. Aufbauphase: Hier integrierst du Tempoläufe und Intervalltraining, um dein Herz-Kreislauf-System und deine Muskulatur an höhere Belastungen zu gewöhnen. Dein Tempo steigert sich, deine Muskulatur wird kräftiger, und du lernst, an deiner Schwelle zu laufen.
  3. Wettkampfphase: In dieser Zeit trainierst du gezielt auf dein Ziel hin – sei es ein Wettkampf oder eine persönliche Bestzeit. Du läufst vermehrt in deiner Zielpace und simulierst Belastungen, die dich auf den Wettkampftag vorbereiten.
  4. Erholungsphase: Nach intensiven Wochen folgt eine Zeit der aktiven Regeneration. Durch reduzierte Belastung kann sich dein Körper vollständig anpassen, sodass du das nächste Leistungsniveau erreichst.

Krafttraining als Booster für Leistung

Viele Läuferinnen und Läufer unterschätzen die Wirkung von Krafttraining – dabei ist es ein entscheidender Faktor für langfristigen Fortschritt. Starke Muskeln stabilisieren deinen Körper, verbessern deine Lauftechnik und machen dich widerstandsfähiger gegenüber Verletzungen. Vor allem Beine, Hüfte und Rumpf sind beim Laufen besonders gefordert. Durch gezieltes Krafttraining verbesserst du nicht nur deine Laufökonomie, sondern auch dein Körpergefühl und deine Haltung.

Effektive Übungen, die du in dein Krafttraining einbauen kannst:

  • Kniebeugen und Ausfallschritte für kräftige Oberschenkel und Gesäßmuskeln
  • Kreuzheben zur Stabilisierung der hinteren Muskelkette
  • Planks, Russian Twists und Beinheben für einen starken Core
  • Wadenheben, um deine Sprungkraft und Fußstabilität zu verbessern

Alternatives Training: Abwechslung durch Radfahren, Schwimmen, Crosstraining

Abwechslung ist nicht nur gut für die Motivation, sondern auch für die Leistungsentwicklung. Alternatives Ausdauertraining wie Radfahren, Schwimmen oder Crosstraining entlastet deine Gelenke, stärkt das Herz-Kreislauf-System und beugt einseitiger Belastung vor.

  • Radfahren: Ideal für die Beinmuskulatur und die aerobe Kapazität – perfekt an Ruhetagen oder nach intensiven Läufen.
  • Schwimmen: Schont die Gelenke, trainiert den gesamten Körper und verbessert deine Atemtechnik.
  • Crosstraining: Kann z. B. auf dem Ellipsentrainer oder Rudergerät stattfinden und bietet eine gelenkschonende Alternative zum Laufen.

Was kann ich tun, wenn sich meine Laufleistung verschlechtert?

Verschlechtert sich die Laufleistung, kann dies einem Übertraining geschuldet sein. Wie bereits angeklungen, ist Geduld das Wichtigste. Denn nur, wenn du Umfänge und Geschwindigkeit mit Bedacht steigerst, wirst du effektiv besser. Wer es übertreibt, geht das Risiko von Laufverletzungen und Überlastungen ein, die den Trainingseffekt zunichtemachen können. Steigere deine Wochenkilometer also nie um mehr als 10 Prozent.

Gönne dir etwa alle vier Wochen eine Regenerationswoche, bei der du deinen Umfang wieder etwas reduzierst, damit der Körper Zeit hat, Kraft zu tanken. Regeneration ist für den Leistungsfortschritt nämlich genauso entscheidend wie die Trainingseinheit an sich.

10 Tipps, um deine Laufleistung zu steigern

Wenn du nur ein paar der folgenden Tipps in dein Lauftraining integrierst, kannst du dich auf Leistungsfortschritte verlassen. Und das, ganz ohne dein Läuferleben komplett umzukrempeln.

1

10 Minuten länger laufen​

2

Verdopple die Wettkampfdistanz​

3

Beim Tempotraining eine Wiederholung mehr laufen – oder die gleiche Anzahl schneller

4

Neue Ausrüstung

5

Eine zusätzliche Kraftübung pro Woche​

6

Eine Extra-Portion Obst und Gemüse

7

Dehnen, aber bitte dynamisch!

8

Eine halbe Stunde mehr Schlaf

9

Buche eine Laufreise​

10

Probiere Alternativ-Training

FAQ: Häufige Fragen zur Leistungssteigerung beim Laufen

Fazit