- Woran merke ich eine Pollenallergie?
- Welche Ursachen hat eine Pollenallergie?
- Was hilft bei einer Pollenallergie?
- Welche Nebenwirkungen haben Antihistaminika?
- Welche Hausmittel helfen bei einer Pollenallergie?
- Kann ich trotz Pollenallergie joggen gehen?
- Wann sollte ich bei einer Pollenallergie am besten Sport machen?
- Fazit: Achten Sie auf gutes Timing und moderate Belastung
Wer an einer Pollenallergie leidet und bei Pollenflug hinausgeht, dem vergeht der Spaß am Laufen meist ziemlich schnell. Inzwischen reagiert jeder fünfte Bundesbürger auf Pollen von bestimmten Gräsern, Blumen und Bäumen. Pollenallergikerinnen und -allergiker sind zur Pollenflugzeit in ihrer Lebensqualität oft erheblich eingeschränkt.
Woran merke ich eine Pollenallergie?
Bei einer Pollenallergie bzw. Heuschnupfen läuft und kitzelt die Nase und das Atmen fällt durch die entzündeten Atemwege schwer. Die weiteren Symptome reichen von Augentränen über Halsschmerzen, Schleimhautreizungen und Husten, Niesattacken, Hautausschlag bis hin zu einer lähmenden Müdigkeit.
Welche Ursachen hat eine Pollenallergie?
Die Ursachen allergischer Krankheiten wie der Pollenallergie sind noch nicht endgültig geklärt. Es wird ein Mix aus Erbanlagen, Umweltfaktoren und persönlichem Lebensstil als Ursache für eine Pollenallergie und andere allergische Krankheiten angenommen. Forschende fanden heraus, dass Frauen mit unregelmäßiger Periode häufiger an Heuschnupfen und Asthma leiden als Frauen mit regelmäßig einsetzender Periode. Daher wird vermutet, dass das weibliche Sexualhormon Östrogen eine Rolle bei der Entstehung einer Pollenallergie spielen könnte.
Was hilft bei einer Pollenallergie?
Die WHO (World Health Organisation) empfiehlt bei einer Pollenallergie die spezifische Immuntherapie (auch bekannt als Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung), da die Pollenallergie sich von der Nase auf die Bronchien ausweiten und man zusätzlich zur Pollenallergie noch ein allergisches Asthma entwickeln kann. Bei der sogenannten Hyposensibilisierung wird die Ursache der Pollenallergie behandelt, indem der Patient oder die Patientin die Allergene in verdünnter Form verabreicht bekommt. Dadurch wird der Körper langsam an die an sich harmlose Substanz gewöhnt und reagiert nicht mehr mit einer verstärkten Abwehrhaltung auf die Allergene. Bei vier von fünf Pollenallergikern hilft diese Methode.
Neuesten Studien zufolge kann chronischer allergischer Schnupfen das Risiko erhöhen, an Morbus Parkinson zu erkranken. Daher sollten Sie nicht zu lange abwarten, denn umso früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto größer sind die Heilungschancen. Zur Symptomlinderung werden bei einer Pollenallergie häufig Antihistaminika verschrieben. Wer aufgrund von Asthma bereits Medikamente einnimmt, die Cortison enthalten, erreicht damit meist auch eine Verbesserung der Symptome der Pollenallergie. Allerdings unterdrückt Cortison, genauso wie Antihistaminika, lediglich die allergische Reaktion des Körpers. Auch, wenn Sie sich unter der Gabe von Cortison fit fühlen, sollten Sie mit intensiven Trainingseinheiten vorsichtig umgehen.
Welche Nebenwirkungen haben Antihistaminika?
Antihistaminika zählen zu den häufigen Heuschnupfen-Medikamenten. Sie setzen direkt beim Botenstoff Histamin an, der vom Körper als Überreaktion von Pflanzenpollen ausgeschüttet wird. Die Rezeptoren für Histamin werden geblockt und somit können bestimmte Entzündungsprozesse nicht ausgelöst werden. Die Heuschnupfensymptome werden akut gelindert, jedoch wird die Pollenallergie im nächsten Jahr wiederkehren. Zudem kann es zu Nebenwirkungen kommen, wie Kopfschmerzen und Schwindel oder Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Abgeschlagenheit.
Welche Hausmittel helfen bei einer Pollenallergie?
Zwiebeln, Honig, Ingwer und Vitamine sind einige Hausmittel, auf die auch in der Homöopathie gerne zurückgegriffen wird. Dampfbäder, zum Beispiel auf Basis von Kochsalz oder Meersalz, können bei belegten Atemwegen, aber auch bei juckenden Augen lindernd sein. Eine Nasendusche kann dabei helfen, schon vorhandene Pollen wieder auszuspülen. Manch einer nutzt lieber ätherische Öle zur Inhalation, aber auch Akupunktur kann unterstützend wirken. Gegen tränende Augen helfen umlaufende Sonnenbrillen oder Augentropfen. Trinken Sie außerdem möglichst viel Wasser. Genauso helfen die mittlerweile sehr bekannten Schutzmasken gegen Pollen. Vielleicht haben Sie noch die ein oder andere zu Hause.
Hilfreich kann es zudem sein, Ihre frische Wäsche nicht draußen zu trocken. Falls Ihr Zuhause über eine Lüftungsanlage verfügt, können Sie, besonders für die Pollenflugzeit, spezielle Pollenfilter einlegen und auch auf einen häufigen Filterwechsel achten.
Kann ich trotz Pollenallergie joggen gehen?
Ja, das können Sie. Laufen Sie sich im Rahmen Ihres Trainings zuerst sehr langsam warm und steigern Sie das Tempo erst nach und nach. Laufen Sie bei Pollenbelastung im Niedrig-Pulsbereich und meiden Sie anaerobe Läufe unter Belastung. Nach Trainingseinheiten im Freien muss sich der Körper von der allergenen Belastung erholen. Duschen Sie deshalb direkt nach dem Lauftraining, um die Pollen aus den Haaren und von der Haut zu spülen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Wohnung möglichst pollenfrei bleibt und lassen Sie die Fenster tagsüber geschlossen, damit sich Ihr Körper in einer möglichst allergenfreien Umgebung vom Laufen erholen kann.
In Problemzeiten und vor großen körperlichen Belastungen wie Wettkämpfen sollten Pollenallergiker und -allergikerinnen präventiv Antiallergika einnehmen, um das Histamin zu blockieren, das die Symptome auslöst. Lassen Sie sich gegebenenfalls von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder in der Apotheke beraten.
Wann sollte ich bei einer Pollenallergie am besten Sport machen?
Besonders ein kurzer Sommerregen kann Erleichterung bringen, er spült die Pollen aus der Luft. Das Allergen, welches den Heuschnupfen auslöst, ist von Person zu Person unterschiedlich. Je nach Pollenart gibt es auch Hauptflugzeiten, zu denen man entsprechend eher kein Training planen sollte. Auch gibt es unterschiedliche Schwellen der Pollendichte, die symptomauslösend sein können. Als Pollenallergiker sollten Sie sich am Trainingstag informieren, ob ‚Ihre‘ auslösenden Pollen aktuell und in welcher Intensität gerade herumfliegen. Neben Pollenkalendern gibt es Pollenflug-Apps und Websites wie zum Beispiel diese Seite vom Deutschen Wetterdienst. Meiden Sie sehr windige Tage beim Training, der Wind kann Pollen aus über 100 Kilometer Entfernung mit dabei haben. Auch am Tag danach kann die Pollenbelastung unter Umständen noch sehr hoch sein. An diesen Tagen könnte das Laufband im Fitnessstudio eine Joggingalternative sein oder Sie nehmen gegebenenfalls präventiv Antiallergika bzw. Antihistaminika ein und sind mit dem Laufen etwas zurückhaltender als sonst.
Meiden Sie mit einer Pollenallergie bei Problemen mit Gras- und Blütenpollen Wiesen, Äcker und Mischwälder und gehen Sie stattdessen lieber in Nadelwäldern oder entlang von großen Gewässern oder in den Bergen laufen. Sie sollten in den Hochphasen des Pollenflugs möglichst wenig in Parks und Wäldern trainieren und sich alternative Laufstrecken suchen.
Fazit: Achten Sie auf gutes Timing und moderate Belastung
Pollen und Gräser fliegen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr. Für die meisten Betroffenen startet die Pollensaison im Mai, für einige auch schon ein wenig früher, eigentlich sind fast ganzjährig Pollen unterwegs. Wenn Sie können, trainieren Sie am Strand oder Ufernähe (solange der Wind vom Wasser her kommt) und probieren Sie die verschiedenen Möglichkeiten der Symptomlinderung (Medikamente, alternative Medizin) in Ruhe aus. Kennen Sie Ihre symptomauslösenden Pollenarten und die jeweilige Intensitätsschwelle, die zu Symptomen führt, können Sie sich tagtäglich informieren, zu welcher Tageszeit das Training am bekömmlichsten ist. Sinnvoll ist es, besonders nach Medikamenteneinnahme, während des Trainings die Herzfrequenz im Blick zu haben, um den Körper nicht zu überlasten und einen sinnvollen Trainingsreiz setzen zu können. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zudem die Möglichkeiten einer Hyposensibilisierung, die bei vier von fünf Betroffenen hilft.