Brooks Ghost 17 im Test: Überarbeitet und bessere Laufeigenschaften.

Überarbeiteter Klassiker
Brooks Ghost 17 im Test

Veröffentlicht am 20.05.2025
Brooks Ghost 17 im Test
Foto: Hersteller

Seit 2008 geistert dieses Modell in der Laufszene rum: Der Brooks Ghost. Und die siebzehnte Version, Brooks Ghost 17, steht für Produkt-Kontinuität. Denn die Neuerungen verbessern den Schuh, verändern aber nicht den Grundcharakter des Ghost.

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Das RUNNER’S WORLD-Testteam konnte den Brooks Ghost 17 bereits vor der Markteinführung testen. Hier sind die ersten Testbeobachtungen. Das sind die wichtigsten Neuerungen beim Brooks Ghost 17 (ab 01.06.2025 erhältlich):

  1. Neues Obermaterial, steifere Fersenpartie, neues Design
  2. Entscheidender ist die überarbeite Mittelsohle: Neuer Sohlenaufbau mit zusätzlichem „DNA Loft v3“-Schaum, 1 unter der Ferse und 3 mm unter dem Vorfuß. Die Sprengung reduziert sich auf 10 mm.
  3. Neue Außensohle: Weicher, besserer Abrollkomfort

Die wichtigste Botschaft ist aber: Das Konzept des Schuhs und seine Laufcharakteristik sind auch bei Version 17 ganz klar Ghost-typisch; die Gene sind sofort erkennbar. Aber: Es gibt eine neue Konstruktion der Sohle von Ferse bis Zehen. Und es lohnt sich, die Veränderungen genau anzuschauen. Denn wer vom Ghost 16 in den Ghost 17 umsteigt, wird den Unterschied sofort spüren.

Was hat sich geändert?

Die Schuhentwickler haben die Sohle aufgestockt. Unter dem Vorfuß sind drei Millimeter Dämpfungsschaum hinzugekommen. Aber unter der Ferse nur ein Millimeter. Also hat sich die Sprengung verändert. Der Mittelsohlenschaum selbst ist dabei gleichgeblieben. Es handelt sich um den sehr bewährten und responsiven DNA Loft v3-Schaum, der im Ghost 16 eingeführt wurde – ein mit Stickstoff angereicherter, reaktiver Mittelsohlenschaum.

Die Sprengung beträgt nun 10 Millimeter – nominell kein großer Unterschied zu den 12 Millimetern des Vorgängers, aber beim Laufen durchaus zu spüren (Bauhöhe an der Ferse: 36 Millimeter, Vorfuß: 26 Millimeter). – Ob positiv oder negativ? „Die einen würden so sagen – die andern anders!“, fasst es ein Testläufer sehr treffend zusammen.

„Sprengung“ ist keine Religion, auch wenn in manchen wissenschaftlichen Beiträgen das so erscheinen mag. Sondern Sprengung ist eine, lapidar gesagt, Geschmacksfrage. Heute geht es eher in die Richtung, dass 10 Millimeter das übliche Maß sind und von der Mehrheit der Läuferinnen und Läufer bevorzugt wird.

Laufeigenschaften sind weicher

Entscheidend ist das Gefühl unter dem Fuß. Und da fiel im Test auf: Der Ghost 17 fühlt sich subjektiv weicher an. „Es ist das weichste Laufgefühl, dass es jemals beim Ghost gab,“ sagt ein erfahrener Testläufer. Und gleichzeitig fühlt sich der Schuh nach „Ghost-Abrollgefühl“ an – das ist eine gute Nachricht! Zumal wir im Test des Vorgängermodells Ghost 16 einzelne Testläufer-Meinungen hatten, die das Abrollgefühl vergleichsweise „fest“ fanden. Das ist weicher beim Ghost 17, genau wie die Dämpfung.

Fest ist im neuen Modell dagegen der Rückfußbereich: Die Fersenkonstruktion wirkt stabiler als beim Vorgänger und gibt dem Fuß mehr Führung. Eine Testläuferin monierte allerdings die Steifigkeit im Fersenbereich beim Ghost 17, „da gefällt mir der Ghost 16 besser“, sagt sie.

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Neues Design kommt gut an

Auffälliger als die Mittelsohlen-Updates sind die Design-Veränderungen. Der Ghost 17 sieht – gerade in der hellen Optik des hier abgebildeten Männermodells – etwas leichter und schlanker aus; eine Testerin sprach sogar von „stromlinienförmiger“ (mehrere Designvarianten sind erhältlich). Allerdings scheint das Obermaterial etwas enger gestrickt: Obwohl auf dem gleichen Leisten wie der Vorgänger gearbeitet, fühlt sich die Zehenbox des Ghost 17etwas enger an im direkten Vergleich (zwei unterschiedlich breite Versionen werden angeboten). Allerdings fallen vergleichbare Modelle im Zehenbereich eher etwas breiter aus. Dazu zählen etwa Adidas Supernova Rise 2, Asics GEL-Cumulus 27, New Balance 880 v15, Nike Pegasus 41, Saucony Ride 18, True Motion Nevos oder Skechers GoRun Razor.

Interner Vergleich

Im Hersteller-internen Vergleich sind der aktuelle Brooks Glycerin und auch der Glycerin Max spürbar stärker in der Dämpfung, bieten aber weniger Stabilität als der Brooks Ghost 17. Da ist der Ghost wahrscheinlich der größere Allrounder, wenngleich die Passform des Glycerin etwas weiter ausfällt.

Vor- und Nachteile

Positiv:

✔️ Mehr Dämpungskomfort als beim Vorgänger

✔️ Eine schmale und eine weite Passform erhältlich

Negativ:

❌ Zehenbox läuft spitz zu, eher schmal

❌ Leichte Gewichtszunahme

❌ Teils schmutzempfindliches Obermaterial

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Fazit: Ein echter Ghost

Der Ghost bleibt auch in der 17. Version das, wofür er beliebt ist: ein im besten Sinne neutraler Alltags-Trainingsschuh. Er ist nicht zu weich gedämpft, sondern bietet gute Rückmeldung über den Untergrund. Er schiebt nicht nach vorn, hat aber ausreichend Reaktivität und Agilität für sämtliche Trainingsläufe. Der Brooks Ghost 17 wurde deutlich, aber nicht drastisch überarbeitet: Der Abrollkomfort wurde gegenüber dem Vorgänger weicher und dynamischer. Das bevorzugte Terrain für den Einsatz des Brooks Ghost 17 ist der feste Untergrund, auf Asphalt fühlt man sich mit dem Ghost wohler als im dunklen Wald, wo der Untergrund mit Wurzeln gespickt ist.

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Die Daten des Brooks Ghost 17

  • Gewicht: 286 Gramm (Männer), 227 Gramm (Frauen)
  • Sprengung: 10 Millimeter
  • Preis: 150 Euro