Skechers hat längst bewiesen, dass die Marke mehr kann als Freizeitsneaker. Mit dem neuen GO RUN Ride 10 demonstriert sie jedoch einmal mehr ihr Gespür für gelungene Laufschuh-Technologie. Vermittelte der GO RUN Ride schon immer ein agiles Laufgefühl, trifft die 10. Version die goldene Mitte zwischen Komfort und Responsivität bisher am besten. Diese Mischung macht den Schuh zu einem vielseitigen Allrounder.
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Einfach gestrickt
Die Oberkonstruktion des Ride 10 ist auf positive Art simpel gestaltet. Der Schuh besteht im Upper aus festem, stabilem Mesh. Dieses verleiht dem Fuß Halt, ohne einzuengen. Besonders angenehm: Das Mesh ist zwar fest, aber nicht zu dick. So bleibt es immer luftig im Schuh. Die gepolsterte Zunge schmiegt sich dank einer unauffälligen, klassischen Schnürung gut über den Spann. Die Passform des Modells ist insgesamt eher schmal.

Zwischensohle: Komfort auf hohem Niveau
Der Schuh ist höchst komfortabel, ohne dabei an Responsivität einzubüßen. Statt butterweicher Dämpfung zum „Versinken“ liefert der Ride 10 ein Maximum an Komfort und Energierückführung. Das liegt maßgeblich am „Hyper Burst“-Material in der Zwischensohle. Die Sohle besteht aus EVA, wie viele andere Laufschuhsohlen, doch beim „Hyper Burst“-Material kommt ein etwas anderes Herstellungsverfahren zum Einsatz. Denn während meist EVA mit Luft aufgeschäumt wird, bis der anfangs kleine Block die normale Größe einer Sohle erreicht hat, wird dem beim "Hyper Burst" unter Druck und Hitze Stickstoff und Kohlendioxid zugesetzt. Das Ergebnis der aufwendigen Herstellung ist ein ausgesprochen leichtes Material, das auffallend gut federt.
Beim Abrollen und Abstoßen gibt das Material nicht nur direktes Feedback, sondern auch einen spürbaren Schub nach vorn. Eine Testerin brachte das Laufgefühl simpel auf den Punkt: „Das macht Spaß, und zwar auf verschiedensten Distanzen und bei verschiedenen Tempi. Der moderate Dauerlauf funktioniert genauso gut wie ein flotterer Lauf oder auch Intervalle." Die Zwischensohle ist gleichzeitig sehr flexibel und erlaubt dem Fuß viel Bewegungsfreiheit – die Technologie setzt also ganzheitlich auf Dynamik, und das mit Erfolg.
Über der Zwischensohle liegt eine herausnehmbare Einlegesohle, die sich an die individuelle Fußform anpassen und unterstützend wirken soll – Skechers nennt das Ganze „Arch Fit“-System. Was in der Beschreibung erst mal nach einem harten Fußbett und viel, fast schon klassischer Unterstützung unter dem Mittelfuß klingt, ist bei näherer Betrachtung eine simple, weiche Einlegesohle, die eher zusätzlich dämpft. Das Fußbett weist lediglich eine moderate Wölbung auf. Der Ride 10 bleibt also durch und durch ein Neutralschuh.
Goodyear-Außensohle für gelungenen Grip
Dank der Goodyear-Außensohle aus Gummi überzeugt außerdem auch die Rutschfestigkeit des Ride 10. Die Außensohle machte im Test auch bei stärkerem Dauerregen eine gute Figur und lieferte erfolgreich Grip auf sowohl auf der Straße als auch auf Parkwegen. Auch schnelle Richtungswechsel und enge Kurven sind deshalb kein Problem für den Schuh. Wer sich zu weit von befestigten Wegen entfernt, wird früher oder später ins Rutschen kommen – als Straßenlaufschuh ist der Ride 10 eben nicht gemacht für Off-Grid-Läufe. Die Gummiflächen sind für die Straße mehr als ausreichend und sind effizient dort angeordnet, wo das Hauptgewicht beim Abrollen getragen wird. Top: In der Vergangenheit zeigte sich das Material als äußerst robust – das dürfte hier nicht anders sein.

Rockersohle: Dynamischer Antrieb nach vorne
Schließlich unterstützt eine leichte Rockerkonstruktion das flüssige Abrollen, insbesondere einen effizienten Übergang vom Mittel- auf den Vorfuß. Obwohl die Rockerkonstruktion im Vergleich nicht sehr extrem ausfällt, sorgt sie doch für einen spürbar reibungslosen Abrollvorgang. Laut Skechers ist das Schuh-Konzept mit der „MStrike“-Technologie speziell für das Mittelfußlaufen ausgelegt. Das Modell begünstigt tatsächlich das Mittelfußlaufen, weshalb er sich aber nicht wirklich für Fersenläuferinnen und -läufer ausschließt.
Eine Besonderheit des Schuhs, die für alle Laufstile und -typen relevant ist: Der Schuh gehört nicht zu den stabilsten Modellen. Das liegt vorrangig an der insgesamt hoch aufgebauten Sohle. Im Rückfuß steht man auf ganzen 34 Millimetern Material, im Vorfuß auf 28 Millimetern. Das ist zumindest für einen Trainingsschuh für den alltäglichen Gebrauch eine recht dicke Sohle. In Kombination mit der sehr weichen und reaktiven Dämpfung ist der Schuh durchaus in manchen Momenten weniger stabil. Zudem kommt der Ride 10 ohne eine flächige Außensohle daher, die Halt geben könnte. Trotzdem funktionieren Rockersohle und Dämpfung im Zusammenspiel gut.
Fazit
Der Go Run Ride 10 ist ein leichter Straßenlaufschuh zwischen Komfort und Dynamik, der sich fürs alltägliche Training eignet. Besonders wohl fühlt sich das Modell auf mittleren bis längeren Trainingsdistanzen, denn bei moderatem Tempo profitiert man von der federnden Zwischensohle und der Energierückführung.
Der Schuh kann aber auch Tempo und erinnert hier an den Asics Novablast 3. Wer einen Schuh explizit für schnelleres Tempo sucht, wird bei Skechers mit dem Go Run Razor Excess fündig, der minimalistischer konstruiert und noch mehr auf Speed getrimmt ist. Wer im Ride 10 läuft, idealerweise ein leichtes bis mittleres Körpergewicht hat und mit dem hohen Sohlenaufbau zurechtkommt, sollte sich mit der Konstruktion des Schuhs gut zurechtfinden und in den Genuss eines agilen und reaktiven Schuhs kommen.
Der Skechers GO RUN Ride 10 in Zahlen
Kategorie: Neutralschuh
Gewicht: 193 Gramm (Frauenversion in US-Größe 7), 238 Gramm (Männerversion in US-Größe 10)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 170 Euro
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