- Unterschiede zwischen der Coros Apex 2 und der Coros Apex 2 Pro
- Was ist neu?
- Wie gut ist die Bedienung?
- Wie gut sind die Sportfunktionen?
- Wie gut ist die Navigationsfunktion?
- Wie genau sind GPS und Herzfrequenzmessung?
- Wie brauchbar sind Activity- und Schlaftracking?
- Was gibt’s sonst noch zu sagen?
- Fazit zur Coros Apex 2 (Pro)
- Plus- und Minuspunkte
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Coros hat die Apex 2 Ende 2022 in zwei Varianten auf den Markt gebracht: einem Basis-Modell (479 Euro) und einem größeren „Pro“-Modell (579 Euro). Bis auf den Größenunterschied sind sich die beiden Varianten sehr ähnlich. Das „Pro“-Modell verfügt lediglich über ein größeres Display, einen größeren Akku und den sogenannten Multiband- beziehungsweise Dual-Frequency-Modus, bei dem die Signale der Navigationssatelliten auf zwei Frequenzen empfangen werden, was die Messgenauigkeit gerade unter schwierigen Bedingungen erhöhen soll.

Unterschiede zwischen der Coros Apex 2 und der Coros Apex 2 Pro
| Apex 2 | Apex 2 Pro |
Größe | 42,0 x 42,8 x 12,8 mm | 46,1 x 46,5 x 14 mm |
Gewicht | 42 g | 53 g |
Display | 1,2 Zoll mit 240 x 240 Pixeln | 1,3 Zoll mit 260 x 260 Pixeln |
Akkulaufzeit | 45 Stunden (GPS und QZSS), 30 Stunden (alle Satelliten) | 75 Stunden (GPS und QZSS), 45 Stunden (alle Satelliten), 26 Stunden (Mulitband) |
Satellitensystem | bis zu 5 Systeme gleichzeitig | bis zu 5 Systeme gleichzeitig im Multiband-Modus (Dual-Frequency) |
Kartenmaterial | herunterladbar | vorinstalliert |
Was ist neu?
Coros hat die Apex 2 technisch auf den neuesten Stand gebracht und im Grunde die Hardware sowie die Funktionen ihrer Top-Outdoor-Uhr Vertix 2 in zwei deutlich kompaktere Gehäuse gesteckt. Zum Vergleich: Die Coros Vertix 2 (699 Euro) ist 72 Gramm schwer und 50,3 x 50,3 x 15,7 Millimeter groß. Damit wirkt sie selbst an großen Handgelenken wuchtig. Die Apex-Modelle sitzen deutlich besser und bequemer. Während die Vertix 2 vollständig aus Titan besteht, setzt Coros bei der Apex 2 auf ein Kunststoffgehäuse mit einer Front aus Saphirglas sowie einer Rückseite und einer Lünette aus Titan.

Doch zurück zu den wichtigsten Neuerungen: Hier sind vor allem die gleichzeitige Unterstützung aller fünf Satellitensysteme (GNSS, Global Navigation Satellite System) und im Falle der Apex 2 Pro sogar des Multiband-Modus zu nennen. Zusätzlich verfügen die Uhren über Kartennavigation, wobei das Kartenmaterial bei der „Pro“ vorinstalliert ist, beim Basis-Modell jedoch selbst heruntergeladen werden muss – das ist zwar kostenlos, aber weil das Aufspielen mehrere Stunden dauert, ist das ein durchaus nerviger Unterschied. Die Uhren haben nun einen integrierten WIFI- sowie einen neuen Bluetooth-5.0-Chip. Verzichten muss man hingegen auf ANT+, was jene, die noch auf älteren Laufbändern oder Radergometern trainieren, bedenken sollten. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die Herzfrequenzvariabilität (Herzratenvariabilität) zu messen, was sogar ohne Pulsgurt funktioniert.
Wie gut ist die Bedienung?
Im Folgenden spreche ich stets von der Coros Apex 2 und meine damit, außer ich erwähne es explizit, beide Modellvarianten. Die Apex-2-Modelle verfügen über drei Knöpfe, von denen der mittlere Coros-typisch eine drehbare Krone ist. Durch Drehen kann man im Menü nach oben oder unten scrollen. Es kann vorkommen, dass man beim Anwinkeln des Handgelenks mit dem Handrücken die Krone unbeabsichtigt drückt. Im Alltag habe ich daher die Tastensperre aktiv, die sich durch einen längeren Druck auf die Krone oder längeres Drehen ebenjener aufheben lässt. Zusätzlich verfügen beide Modelle über einen Touchscreen, der schnell auf Eingaben reagiert und sich zudem für den Alltag oder während Aktivitäten ausschalten lässt, was im Falle von regnerischen Tagen ratsam ist, weil das Display schon mal auf Tropfen reagiert.
Das grundsätzliche Bedienkonzept und der Aufbau des Menüs auf der Uhr sind schnell gelernt. Das gilt auch für die Coros-Smartphone-App, in der nicht nur alle wichtigen Einstellungen der Uhr vorgenommen werden können, sondern auch alle ermittelten Daten zusammenfließen und übersichtlich dargestellt werden. Alle Daten können zudem auch via Browser im neuen Training Hub von Coros eingesehen werden.
Wie gut sind die Sportfunktionen?
Als Multisportuhr unterstützt die Coros Apex 2 zahlreiche Indoor- und Outdoor-Sportarten. Mit einem Klick auf die Krone kommt man zu den vorinstallierten Sportprofilen. Hier sieht man, ob das Satellitensignal schon gefunden wurde, was meist in wenigen Sekunden der Fall ist. Auch der Status des optischen Herzfrequenzsensors oder eines gekoppelten Pulsgurtes wird hier angezeigt. Dasselbe gilt für weitere verbundene Geräte wie Rollentrainer, Laufbänder oder Fußsensoren.
Die Datenfelder der einzelnen Sportprofile können in der App angepasst werden. Bis zu sechs einzelne Seiten mit je maximal acht unterschiedlichen Daten sind dabei möglich.
Sowohl an der Uhr als auch in der App können Trainingseinheiten geplant werden. Die App bietet hierbei mehr Möglichkeiten individuelle Trainingsbereiche festzulegen, sodass man sehr zielgerichtet trainieren kann.
Für alle, die gerne Trails laufen, hält die Uhr natürlich auch einige Funktionen bereit. Schließlich wirbt Coros mit Kilian Jornet, dem wohl besten Ultratrailläufer der Welt – es gibt sogar eine Coros Apex 2 Pro in der Kilian-Edition. Neben der Kartennavigation (mehr dazu weiter unten), verfügt die Uhr über Wattmessung und eine Funktion namens "Effort-Pace". Beides kann dabei helfen, die wahre Anstrengung bei An- und Abstiegen richtig einzuschätzen. Natürlich steckt in der Uhr ein barometrischer Höhenmesser sowie ein magnetischer Kompass.
Nach einer Einheit wird die Aktivität automatisch zu verbundenen Drittanbieter-Plattformen wie Strava, TrainingPeaks, adidas Running oder Apple Health geladen.

Gut gelungen ist die Analyse-Funktionalität. Die Uhr wertet jede Einheit aus, verrät, welchen Nutzen das Training hatte und wie belastend es war. Mit jedem Training lernt die Uhr einen besser kennen und gibt schon nach wenigen Einheiten nachvollziehbare Rückmeldung zur Trainingsintensität, dem Erschöpfungsgrad und der Leistungsfähigkeit. Zusätzlich berechnet die Uhr die VO₂max und die aerob-anaerobe Schwelle – klar, diese Werte sind nur Berechnungen, kommen in meinem Fall aber nah an die Realität heran. So ist auch die Prognose der Zielzeiten für Distanzen zwischen 5 Kilometer und Marathon durchaus realistisch. Und selbst wenn sie nicht genau sind, würde die langfristige Veränderung der Werte vermutlich die auch die langfristige Entwicklung des Trägers oder der Trägerin widerspiegeln. Top: All diese Analysen und Prognosen sind direkt in der Uhr und auch in der App sowie im Coros Training Hub zu finden.
Wie gut ist die Navigationsfunktion?
Routen können entweder im GPX-Format oder mittels Plattformen wie Strava und Komoot an die Coros-App übermittelt und anschließend auf die Uhr synchronisiert werden. Bald soll es auch die Möglichkeit geben, Strecken direkt in der App zu planen. Eine Route kann dabei zum Start einer Einheit, aber auch während einer Aktivität gestartet werden. Anschließend sieht man einen Kartenausschnitt mitsamt Straßen, Wegen und Gewässern. Wie bereits erwähnt: Nur bei der Apex 2 Pro ist das Kartenmaterial bereits vorinstalliert. Beim Basis-Modell muss es auf der Coros-Webseite heruntergeladen werden.
Es gibt eine Landschaftskarte mit Straßen, Wegen und Gewässern und eine topografische Karte mit Höhenlinien. Letztere ist in meinen Augen fürs Laufen völlig unbrauchbar, da keine Wege eingezeichnet sind. Die Landschaftskarte ist hingegen sehr hilfreich, an Abzweigungen den richtigen Pfad einzuschlagen. Dennoch sei hier erwähnt, dass der ein oder andere Weg und viele Trails nicht eingezeichnet sind – Garmins Kartenmaterial ist hier deutlich detaillierter.

Wer beim Navigieren die Krone drückt, kann in der Karte rein- oder rauszoomen. Zudem ist es bei aktivem Touchscreen möglich, den Kartenausschnitt mit den Fingern zu verschieben. Nervig ist, dass es in der Kartenansicht nicht möglich ist, eine Aktivität zu pausieren. Wer die Einheit anhalten möchte, muss zunächst zu einem anderen Datenblatt scrollen und kann erst dann die Krone drücken.
Die Route wird mitsamt Laufrichtung auf der Karte angezeigt. Die Karte richtet sich dabei entweder in Laufrichtung oder nach Norden aus. Abbiegehinweise gibt es keine. Wer nicht regelmäßig aufs Display sieht und einen Abzweig verpasst, wird aber nach wenigen Sekunden darauf hingewiesen, dass man die Strecke verlassen hat.
Was der Coros-Navigation fehlt, sind jegliche Routing-Funktionen. Wer die „Zurück-zum-Start“-Funktion startet, wird nicht auf dem direktesten Weg zum Startpunkt gelotst, sondern soll die bereits absolvierte Strecke zurücklaufen. Garmin ist hier bei den Modellen Epix, Fenix 7 sowie den Forerunner-Modellen 945, 955 und 965 definitiv voraus und ist in der Lage dynamisch Routen zu bestimmten Zielen wie „Point-of-Interests“ oder eben zum Startpunkt zu erstellen.
Wie genau sind GPS und Herzfrequenzmessung?
Obwohl das „Pro“-Modell über den Mutliband-Modus verfügt, bei dem die Signale der fünf Satellitensysteme auf zwei Frequenzen empfangen werden, konnte ich im Test keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Beide Uhren messen im jeweils normalen Modus, bei dem fünf Satellitensysteme verwendet werden, ausreichend akkurat. Selbst unter schwierigen Messbedingungen entlang hoher Häuser oder durch dichte Wälder gab es keine Aussetzer. Die Uhr folgte stets dem gelaufenen Weg.
Wer auf der Bahn trainiert, kann zudem auf die Genauigkeit des "Track Mode" zählen. Dazu startet man einfach das Sportprofil namens "Bahntraining", wählt die Bahn aus, auf der man trainiert, und bekommt exakt die Distanz ausgespuckt, die man auch rennt – also 400 Meter auf Bahn 1, 407 Meter auf Bahn 2, ....
Deutlich, und ich meine deutlich, weniger verlässlich ist der optische Herzfrequenzsensor. Im Vergleich zu einer Uhr, die mit einem Pulsgurt verbunden war, ermittelte die Coros Apex 2 mal zu hohe, mal zu niedrige Werte. Die Abweichungen lagen teilweise bei mehr als 30 Schlägen, was die optische Herzfrequenzmessung ziemlich unbrauchbar macht. Mein Rat ist daher, einen externen Pulsgurt zu benutzen, da nur mit korrekten Herzfrequenzwerten eine verlässliche Analyse der Trainingseinheiten möglich ist. Aus fehlerhaften Daten kann die Uhr keine korrekte Prognose erstellen.
Wie brauchbar sind Activity- und Schlaftracking?
Die Coros Apex 2 ermittelt auch die alltägliche Bewegung und Erholung. Dabei dürfte der Schritte- und Stockwerkezähler die Zielgruppe der Uhr vermutlich wenig interessieren, da sie sich bereits genug sportlich betätigen. Die Ermittlung der Schlafdauer und -qualität ist hingegen durchaus interessant – schließlich ist ein erholsamer Schlaf wichtig für die Regeneration. Die Uhr erkennt sehr gut, wann man abends ins Bett geht, ob man nachts mal kurz aufwacht und wie lange man schläft. Inwieweit die Einordnung der einzelnen Schlafphasen korrekt ist, könnte nur ein wissenschaftlich begleiteter Versuch im Schlaflabor zeigen. Doch letztlich stimmt mein Bauchgefühl mit den Angaben der Uhr überein – eine Nacht mit viel REM und viel Tiefschlaf war erholsam. Was fehlt, ist eine Einordnung des Schlafes. Die Uhr spuckt lediglich die einzelnen Schlafphasen und ihre Dauer aus. Eine kurze Rückmeldung, dass man lange und erholsam geschlafen oder kurz und unruhig fehlt. Dennoch kann das Schlaftracking dabei helfen, zu erkennen, ob man ausreichend schläft.

Ich persönlich habe morgens direkt nach dem Aufwachen dann noch einen HRV-Test gemacht. Die Herzratenvariabilität (HRV), auch Herzfrequenzvariabilität genannt, ist ein physiologischer Messwert, der jegliche Form von Belastung darstellt. Wenn man etwa durch Sport, Krankheit oder Stress angeschlagen ist, zeigt die HRV dies. Der Test dauert eine Minute und sollte stets morgens zur gleichen Zeit ausgeführt werden. Die Ergebnisse decken sich auch hier gut mit meinem persönlichen Empfinden.
Was gibt’s sonst noch zu sagen?
Ja, es gibt eine Musikfunktion. Wer mag, kann die Uhr mit dem Ladekabel an den Computer hängen und den integrierten Speicher (8 beziehungsweise 32 (Pro) Gigabyte) mit Musik befüllen und anschließend via Bluetooth kabellos an Kopfhörer spielen. Gut für alle, die noch MP3-Dateien haben – wer stattdessen, und das dürfte wohl die Mehrheit sein, Drittanbieter wie Spotify, iTunes und Co. nutzt, kann lediglich die Wiedergabe auf dem gekoppelten Smartphone steuern. Ob die Integration der Drittanbieterdienste bald noch mittels Firmware-Update nachgereicht wird, ist mehr als fraglich.
Fazit zur Coros Apex 2 (Pro)
Die beiden Modelle der Coros-Apex-2-Reihe sind gute Uhren, die durch solide Verarbeitung, sensationelle Akkulaufzeit und simple Bedienung punkten. Sie bieten deutlich mehr Funktionen, als die allermeisten Läuferinnen und Läufer wirklich benötigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie Intervalle auf der Bahn, Bestzeiten auf der Straße oder Ultratrails in den Bergen laufen – die Coros Apex 2 (Pro) macht alles mit.
Einzig im direkten Vergleich mit Mitstreiter Garmin – immerhin kosten etwa die alte Forerunner 955 (549 Euro) und die mittlere Fenix 7 (699 Euro) nicht viel mehr – erkennt man Nachteile. So könnte der Navigationsmodus deutlich smarter ausfallen und durch eine Routing-Funktion verbessert werden. Und auch die Lifestyle-Funktionen, wie etwa die Integration von Spotify und iTunes, oder die Möglichkeit, mit der Uhr bargeldlos zu bezahlen. Mal sehen, ob Coros hier in den nächsten Monaten mit Firmware-Updates nachbessert.
Plus- und Minuspunkte
+ lange Akkulaufzeit
+ solide Verarbeitung
+ gute Messgenauigkeit
+ großer Funktionsumfang
+ nachvollziehbare Trainingsauswertung und Leistungsanalyse
+ Kartennavigation
- wenig detaillierte Karten
- Musikfunktion ohne Spotify, iTunes und Co.
Hier direkt bestellen: Coros Apex 2 (497 Euro) und Coros Apex 2 Pro (579 Euro)
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