Marathons für eine neue Bestzeit
Die schnellsten Marathons in Deutschland

Lust auf eine neue Marathon-Bestzeit? Wir zeigen, bei welchen Marathon-Rennen in Deutschland es sich besonders schnell läuft.
Frankfurt-Marathon 2019
Foto: Norbert Wilhelmi

Welche Marathonstrecke eignet sich für den Versuch, eine Bestzeit zu laufen? Klar, flache Strecken liefern in aller Regel schnellere Zeiten. Aber auch Belag, Kurvigkeit und Windanfälligkeit beeinflussen, wie "schnell" ein Kurs ist, auch Stimmung durch Publikum und Bands kann einen Einfluss haben. Dazu kommen die äußeren Bedingungen, vor allem durchs Wetter: Bei großer Hitze rücken die angepeilten Ziele schnell in weite Ferne, ebenso bei starkem Wind oder Regen.

Fit für den Marathon

Für unsere Vorstellung der schnellsten Marathons in Deutschland haben wir uns die mittlere Finisherzeit unter den 20 größten deutschen Marathons angeschaut. Wir haben hierbei einen Zeitraum von fünf Jahren vor Beginn der Pandemie betrachtet, haben also die Marathonergebnisse der Jahre 2015 bis 2019 betrachtet. Aufgrund der massiven Auswirkungen der Coronakrise auf die Laufveranstaltungsszene werden neuere Ergebnisse nicht hinzugezogen. Durch den langen Betrachtungszeitraum werden zudem zufällige Einmaleinflüsse wie Hitze, Sturm oder Regen nicht zu stark bewertet.

Für die Auswertung haben wir die Mediane der männlichen und weiblichen Finisher pro Marathon gemittelt. Zu berücksichten ist hierbei, dass der Median der Frauen genauso stark gewichtet wird wie der der Männer, wobei letztere aber je nach Marathon rund 80 Prozent der gesamten Finisher ausmachen. Insgesamt soll Ihnen unsere Übersicht so einen guten Eindruck darüber vermitteln, wo Freizeitläuferinnen und Durchschnittsläufer besonders schnell über die 42,195 Kilometer sein könne.

Berlin-Marathon Top in der Spitze, aber nur auf Platz 17 der schnellsten mittleren Finisherzeiten

Neben den schnellsten Marathons für die Mitte des Marathonfeldes haben wir Veranstaltungen mit den Top-Siegzeiten betrachtet. Im unteren Teil dieses Artikels finden Sie noch eine weitere Übersicht über die schnellsten Siegerinnen- und Siegerzeiten. Auch hier haben wir die Mittelwerte der männlichen und weiblichen Siegerzeiten im Zeitraum 2015 bis 2019 betrachtet. Zwar liegt der Berlin-Marathon mit einer mittleren Finisherzeit von 4:13:27 Stunden nur auf Platz 17 unter den 20 größten Marathons, doch wo die absolut gesehen schnellsten Zeiten gelaufen werden, ist natürlich klar. Bereits elf Marathonweltrekorde wurden in Berlin gelaufen – zuletzt 2018 von Eliud Kipchoge in beeindruckenden 2:01:39 Stunden.

Die schnellsten Marathons für Freizeitläuferinnen und -läufer

Platz 1: Frankfurt-Marathon

Nur zwei Marathons liegen in unserer Wertung unter einem Mittel von vier Stunden. Der Frankfurt-Marathon belegt mit 3:58:35 Stunden den ersten Platz. Die gemittelten Mediane der Geschlechter über die betrachteten fünf Jahre waren bei keinem anderen der 20 größten Marathons in Deutschland schneller. Nicht umsonst stellen sich jedes Jahr viele Marathonläuferinnen und -läufer mit dem Ziel einer neuen persönlichen Bestleistung Ende Oktober an die Startlinie in die Mainmetropole.

Frankfurt-Marathon 2019
Norbert Wilhelmi
Impressionen vom Frankfurt-Marathon

Platz 2: Dresden-Marathon

Der Dresden-Marathon belegt mit 3:58:57 Stunden den zweiten Platz. Nur 22 Sekunden später als in Frankfurt wurden hier die Mediane der Frauen und Männer innerhalb der betrachteten fünf Austragungen gestoppt.

Norbert Wilhelmi

Platz 3: Leipzig-Marathon

Etwas über vier Stunden liegt der Leipzig-Marathon. Für diesen bedeuten 4:01:38 Stunden den dritten Platz und somit den Sprung auf das Podest.

Platz 4: Freiburg-Marathon

Auf Platz vier folgt der Freiburg-Marathon. Der über die Geschlechter gemittelte Durchschnitt zwischen 2015 und 2019 liegt tief im Süden bei 4:02:03 Stunden. Gründe hierfür können – wie bei anderen Laufevents, die nicht nur die volle Distanz anbieten – sein, dass weniger erfahrene und ambitionierte Läuferinnen und Läufer eher zu den kürzeren Distanzen tendieren und so nur die Allerfittesten über die 42,195 Kilometer starten, was in einer schnelleren mittleren Finisherzeit mündet.

Michael Ripberger

Platz 5: Marathon Düsseldorf

Auch Düsseldorf gilt nicht zu Unrecht – ähnlich wie Frankfurt – als heißes Pflaster für schnelle Zeiten. Mit 4:02:52 Stunden liegt der Düsseldorf-Marathon auf dem fünften Platz.

Norbert Wilhelmi

Platz 6: Marathon Bonn

In kleinen Schritten geht es weiter: 48 Sekunden mehr bedeuten für den Bonn-Marathon den sechsten Platz in unsere Liste. Mit 4:03:40 Stunden wird der Bonn-Marathon in unserem Ranking gewertet.

Robin Böttcher

Platz 7: Marathon Bremen

4:04:04 Stunden beträgt das Mittel der männlichen und weiblichen Mediane im Fünf-Jahres-Zeitraum an der Weser. Mit einem flotten Jahr 2019, das alleinstehend fast für Platz drei gut gewesen wäre, machte der Marathon Bremen dabei einige Sekunden gut.

Bremen Marathon 2017, 01.10.17
Thomas Sobczak
Bremen Marathon 2017, 01.10.17

Platz 8: Hannover-Marathon

Gute eineinhalb Minuten langsamer wird der Hannover-Marathon gerankt – Platz acht in 4:05:37 Stunden. Der Frühjahrsmarathon findet jährlich im April statt.

Norbert Wilhelmi

Platz 9: Drei-Länder-Marathon am Bodensee

Nicht ganz so schnell wie bei seinem Kollegen aus dem tiefen Süden, dem Freiburg-Marathon, wird beim 3-Länder-Marathon am Bodensee im Durchschnitt gelaufen. Dennoch reichen 4:06:49 Stunden zum neunten Platz.

Josef Rüter

Platz 10: Marathon Hamburg

Auch der Marathon Hamburg sichert sich mit 4:07:13 Stunden knapp hinter dem Marathon am Bodensee noch den Sprung unter die Top Ten.

Redakteur Henning Lenertz lief beim Hamburg-Marathon 2019 eine 2:47:54.
Björn Brzeske

Nur um Sekunden die Top Ten verfehlt haben der Baden-Marathon Karlsruhe und der Münster-Marathon. Zwischen 4:08 Stunden und 4:13 Stunden bewegen sich die Marathons in Mainz, München, Köln, Dresden (Oberelbe-Marathon) und Berlin auf den Plätzen 13 bis 17. Dahinter geht der 18. Rang an den Vivawest-Marathon Gelsenkirchen mit 4:16:49 Stunden. Der Brocken-Marathon Wernigerode und der Rennsteiglauf bilden die Schlusslichter in Sachen schnellster mittlerer Finisherzeit mit rund 4:45 Stunden bzw. 4:52 Stunden. Die Gründe liegen hier natürlich vor allem im Streckenprofil. Aber Schnelligkeit ist ja beim Marathon nicht alles...

Die schnellsten Siegzeiten bei Marathons in Deutschland

Nur die aller wenigsten Marathons in Deutschland können Streckenrekorde aufweisen, die den Siegerzeiten der Frauen des Berlin-Marathons entsprechen. Keine Frage also, welcher Marathon an der absoluten Spitze für die schnellsten Zeiten sorgt. Dahinter setzen sich Frankfurt und Hamburg klar an die Plätze zwei und drei. Am unteren Ende liegen erneut aus Gründen des Höhenprofils der Rennsteiglauf und der Brocken-Marathon Wernigerode.

Stark beeinflusst wird dieses Ranking natürlich von den Starts internationaler Topläufer. Strecken wie in Köln gehören auch zu sehr schnellen Pflastern. Doch aufgrund von nicht-internationalen Spitzenfeldern in den letzten Jahren haben die Siegzeiten hier deutlich das Nachsehen gegenüber denen von Eliud Kipchoge, Gladys Cherono und Co.

Platz 1: Berlin-Marathon

Bei beeindruckenden 2:11:17 Stunden liegt über die Jahre 2015 bis 2019 hinweg der Durchschnitt aus männlicher und weiblicher Siegerzeit beim Berlin-Marathon. Das bedeutet etwa, dass der erste Mann im Schnitt nach 2:03:00 Stunden und die erste Frau im Schnitt nach 2:19:30 Stunden die Ziellinie überquerten.

Platz 2: Frankfurt-Marathon

Gute drei Minuten dahinter sichert sich mit dem Frankfurt-Marathon auch der zweitgrößte deutsche Marathon von 2019 den zweiten Platz der schnellsten Siegzeiten. In gemittelten 2:14:29 Stunden liefen in der Festhalle in den letzten Jahren die Sieger und Siegerinnen ins Ziel.

Platz 3: Marathon Hamburg

Eine gute Minute mehr lassen sich die Schnellsten in der Hansestadt Hamburg Zeit. Der Marathon Hamburg belegt mit 2:15:56 Stunden den dritten Platz.

Platz 4: Hannover-Marathon

Ein ebenfalls von ostafrikanischen Läufern geprägtes Rennen an der Spitze beschert dem Hannover-Marathon mit 2:19:29 Stunden den vierten Platz. Dennoch zeigt sich, dass sich die Klasse zu den Spitzenläufern in Berlin, Frankfurt und Hamburg mit denen in Hannover nicht vergleichen lässt.

Platz 5: Düsseldorf-Marathon

70 Sekunden später kommt sich der Düsseldorf-Marathon mit 2:21:39 Stunden den fünften Platz. Oftmals gelingt in der Stadt am Rhein auch Europäern der Sprung auf die oberste Stufe des Treppchens.

Platz 6: Münster-Marathon

Mit Siegzeiten der Männer meist zwischen 2:10 Stunden und 2:15 Stunden und bei den Frauen meist über 2:30 Stunden belegt der Münster-Marathon in 2:23:05 Stunden Platz sechs.

Platz 7: Köln-Marathon

Tobias Blum, Deborah Schöneborn sowie zwei Mal Hendrik Pfeiffer und Rebecca Robisch hießen in der Domstadt in den Jahren vor der Coronapandemie die Siegerinnen und Sieger. Zwar liefen diese nicht ganz in die Regionen der früheren Zeiten des Köln-Marathons, doch bewiesen sich gerade Blum, Schöneborn und Pfeiffer auf nationalem Niveau mit Top-Leistungen. Hier liegt der gemittelte Fünf-Jahres-Wert bei 2:26:04 Stunden, was Platz sieben bedeutet.

Platz 8: Gutenberg-Marathon Mainz

Weitere gut vier Minuten länger benötigen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt die Sieger und Siegerinnen. Mit 2:30:20 Stunden geht Platz acht an den Gutenberg-Marathon Mainz.

Platz 9: Dresden-Marathon

Knapp über 2:31 Stunden liefen beim Dresden-Marathon in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt die männlichen und weiblichen Besten. 2:31:12 Stunden bedeuten Platz neun.

Platz 10: 3-Länder-Marathon am Bodensee

Den zehnten Platz sichert sich der 3-Länder-Marathon am Bodensee mit einer Zeit von 2:32:39 Stunden.

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

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