Der Triathlon ist ein Sport, in dem in Sachen Material vieles möglich ist, wenig aber zwingend notwendig. Neben einem funktionierenden Rad wird vor dem Rennen beim Einlass in die Wechselzone auch der Helm und dessen Verschluss überprüft. Was heutzutage selbstverständlich ist, hielt etwa beim Weltdachverband des Radsports, der UCI, erst 2003 mit Einsetzen der Helmpflicht Einzug. Die wichtigste Funktion eines Fahrradhelms – damals wie heute – ist der Schutz des Kopfes im Falle eines Sturzes. Doch gerade im Triathlon geht der Blick oftmals weiter. Für klassische Aero-Helme mit Schweif können einige hundert Euro hingelegt werden. Doch für Triathlon-Anfängerinnen und -Anfäger muss das nicht sein. Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Kauf eines guten Radhelms ankommt und wie Sie den richtigen für sich finden.
Das Wichtigste vorweg: Keine Zulassung ohne Norm-Erfüllung
Ganz egal, ob High-End-Aero-Helm oder günstiger City-Helm aus dem Discounter: Alle in Deutschland erhältlichen Helme müssen eine gewisse Mindestsicherheit erfüllen, die in einer europäischen Norm festgelegt ist. Konkret heißt dies, dass unter definierten Rahmenbedingungen der Aufprall eines Prüfkopfes gewisse Grenzwerte nicht überschreiten darf. Dennoch gibt es natürlich Modelle, die den Kopf bei einem Sturz besser schützen als andere. Daher empfehlen wir, beim Helmkauf nicht zu sehr zu sparen. Tragekomfort, Belüftung und Anpassungsfähigkeit sind darüber hinaus Punkte, auf die es zu achten gilt. Was jedoch teure von weniger teuren Modellen nicht unterscheiden sollte: Auch wenn Ihr Helm äußerlich noch intakt scheint, sollten Sie diesen nach einem Sturz immer ersetzen.
Worauf muss ich beim Kauf eines Fahrradhelms für den Triathlon achten?
Neben dem Schutz des Kopfes bei einem potenziellen Sturz ist gerade im Triathlon eine gute Windschnittigkeit formgebend für die Helme. Aerodynamische Helme reduzieren den Luftwiderstand und machen somit schneller. Doch auch hier gilt: Für den Einstieg muss es nicht gleich das High-End-Aero-Modell sein wie es Profis wie beispielsweise Laura Philipp und Co. fahren.

Die allergrößten Reserven in Sachen Aerodynamik macht auf dem Rad die Sitzposition aus. Bevor Sie mehrere tausend Euro in aerodynamisch getrimmte Hochprofil-Laufräder, High-Tech-Trisuits oder einen Helm mit langem Schweif und oftmals dafür umso schlechterer Belüftung investieren, sollte die Sitzposition optimiert werden. Doch bei Ihrem ersten Triathlon dürfen Sie auch getrost über all das hinwegsehen. Der Spaß sollte an vorderster Stelle stehen.
Aerodynamisch mit dem Kopf durch den Wind
Helme mit langem Schweif waren vor einigen Jahren noch sehr viel gängiger, heutzutage dominieren etwas kürzere Helme. Denn eine gute Aerodynamik im Labor bringt nur etwas, wenn Sie vom Sportler oder von der Sportlerin auf dem Rad auch umgesetzt werden kann. Das heißt, mit jedem Mal, das Sie Ihre überstreckte Kopfhaltung verlassen, den Schweif also nach oben in den Wind richten, wird der eigentliche Vorteil eines solchen Helmes zu seinem Nachteil. Helme mit kürzeren Schweifen verzeihen dies mehr. Generell können Sie sich daran orientieren, dass Helme mit weitestgehend geschlossener Oberfläche (die also weniger Belüftung zulassen) windschnittiger sind als Helme, die auf maximale Belüftung und ein entsprechend offenes Design setzen. Dennoch gehen hier inzwischen viele Modelle einen sehr guten Kompromiss ein, wie Sie im Folgenden bei unseren Produktempfehlungen sehen können.
Kühler Kopf auch bei warmen Bedingungen
Gerade für Einsteigerinnen und Einsteiger macht es wenig Sinn, Vorteile einer guten Belüftung weitestgehend zu opfern. Legen Sie lieber das Augenmerk darauf, auch bei warmen Bedingungen auf dem Rad immer einen kühlen Kopf zu bewahren. So steigen Sie frischer vom Rad und können die dritte Disziplin unbeschwerter in Angriff nehmen.
Tragekomfort und Einstellbarkeit: Wie sollte ein Helm sitzen?
Anknüpfend an eine gute Belüftung führen auch der Tragekomfort und eine gute Einstellbarkeit dazu, dass Sie sich auf dem Rad wohler fühlen und im Falle des Falles besser geschützt sind. Denn selbst den besten Helm tragen Sie nicht gern, sofern er nicht richtig auf Ihrem Kopf sitzt. Die gepolsterten Pads in der Helmschale sollten einen bequemen Sitz erlauben und idealerweise nirgends ein unangenehmer Druck zu spüren sein. Das Riemendreieck sollte gut unter den Ohren und der Kinnriemen sicher, aber nicht unangenehm sitzen. Meist sitzt am hinteren Teil des Helms ein Drehrädchen, mit dem Sie den Helm auf Ihre Kopfweite ideal und in Sekundenschnelle einstellen können. Bei optimalem Sitz sollte ein Radhelm auch mit offenem Kinnriemen nicht rutschen. Wenn das der Fall ist, haben Sie das richtige Modell sowie die richtige Größe gefunden. Dennoch fahren Sie natürlich immer mit geschlossenem Kinnriemen, denn ohne fliegt der Helm im Falle eines Sturzes als erstes vom Kopf.
Wie finde ich die richtige Helmgröße?
Radhelme werden meist in drei verschiedenen Größen angeboten. Entscheidend ist hier der Kopfumfang. Zwischen Frauen- und Männermodellen wird nicht unterschieden. Wie so oft gibt es hier keine ganz einheitlichen Größenbezeichnungen. Als M wird oftmals ein Umfang von 54 bis 58 Zentimetern angegeben, Größe S liegt entsprechend darunter, Größe L darüber. Kindermodelle sind natürlich nochmals kleiner.
Legen Sie zur Bestimmung Ihrer idealen Größe ein Maßband knapp oberhalb der Augenbrauen und Ohren um Ihren Kopf. Liegt der Umfang genau zwischen zwei Größen, sollten Sie beide anprobieren. Bedenken Sie auch, dass in der kalten Jahreszeit noch eine Mütze Platz finden sollte.
Radhelme für den Triathlon: Unsere Empfehlungen
Im Folgenden finden Sie einige Modelle, die wir Ihnen – je nach Ambitionen und Budget – empfehlen können. Hierfür haben wir uns Rat von den Experten unseres Schwester-Magazins ROADBIKE geholt. Redakteur Christian Brunker hat schon unzählige Helme selbst auf Herz und Nieren getestet und kann zwischen knapp 100 und 200 Euro die unten aufgeführten Modelle empfehlen. Ausgewiesene Zeitfahrhelme liegen preislich meist noch etwas darüber.
Günstigere Radhelme bis 100 Euro
MET Strale

Hier bestellen: MET Strale
Als „perfekten Mix aus Aero und Belüftung" betitelt MET ihren Strale. Trotz eher geschlossenem, aerodynamischem Design ermöglicht der Strale eine gute Belüftung und geht damit als vielseitiger Allrounder ins Rennen.
Rudy Project Rush

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Deutlich offener ist der Rush von Rudy Project gestaltet. Schutz und Komfort stehen beim Rush an oberster Stelle.
Abus Viantor

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Abus bezeichnet den Viantor selbst als leichten Einsteigerhelm, der allerdings bewährte Technologien aus dem Profisport mitbringt. Das Zoom-Ace-Verstellsystem erlaubt eine millimetergenaue Justierung. Dank der Ponytail-Kompatibilität soll er zudem das ideale Modell für Menschen mit langem Haar darstellen.
Aero-Radhelme bis 200 Euro
MET Rivale Mips

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Schon deutlich teurer ist der MET Rivale Mips, der sich eher an ambitioniertere Sportlerinnen und Sportler richtet. Mit der Mips-Technologie – ein Gehirnschutzsystem gegen Rotationskräfte beim Aufprall, das auch andere Modelle mitbringen – bietet er ein Plus an Sicherheit und verfügt, wie unschwer zu erkennen, über eine aerodynamisch getrimmte Form.
Lazer Century

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Eine Besonderheit des Lazer Century ist seine Twist-Cap-Technologie. Mit einer Handbewegung kann aus einem vollständig belüfteten Helm ein Aero-Helm gemacht werden. Laut Herstellerangaben kann so zwischen elf Prozent mehr Belüftung oder mehreren Watt geringerem Kraftaufwand entschieden werden – je nach Anforderung oder Wetterbedingungen.
HJC Furion 2.0

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Auch der Furion 2.0 von HJC wurde laut Herstellerangaben so konzipiert, dass er eine besonders gute Aerodynamik mit einer effizienten Belüftung verbinden soll. Mit – je nach Größe – nur rund 200 Gramm ist der Furion 2.0 zudem einer der leichtesten Helme. Durch die SELFIT-Technologie, die das innere Polster ersetzt, wird die Luft besser um den Kopf geleitet und der Tragekomfort erhöht.
Rudy Project Nytron

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Im Windkanal entwickelt wurde der Nytron von Rudy Project. Neben seiner guten Aerodynamik lag bei diesem Helm das Hauptaugenmerk auf außerordentlich hoher Sicherheit sowie auf einer guten Belüftung. Letztere wird durch Belüftungsöffnungen und interne Luftstromkanäle erreicht.