- Planung im Vorfeld
- Ausrüstung für das Baby
- Ausrüstung für Läuferinnen und Läufer
- Tipps fürs Laufen mit Baby
- Fazit: Ein gutes Equipment ist unentbehrlich
Vor der Geburt des ersten Babys ist im Kopf längst alles geplant und fühlt sich eigentlich ganz einfach und natürlich an: Wenn ich laufen gehe, nehme ich das Baby einfach mit. Im Babyjogger. Und für den Wettkampf findet sich schon jemand, der mein Baby kurz herumträgt und sich kümmert. Aber dann kommt es ganz anders und der rote Planungsfaden gleicht plötzlich eher einem Bergpanorama. Denn damit stressfreies Joggen, Wandertouren und Wettkämpfe mit Baby möglich sind, braucht man am Ende doch deutlich mehr Equipment, als man anfangs dachte. Und bei diesen Dingen kommt es manchmal aufs Detail an.
Wir haben die wichtigste Ausrüstung fürs Laufen mit Baby zusammengetragen und mit Plan-B-Tipps für den Notfall ergänzt. Einen Plan B braucht man mit Baby nämlich immer. Denn dass man laufend startet, bedeutet nicht zwingend, dass man auch laufend heim oder ins Ziel kommt.
Planung im Vorfeld
Nach der Geburt braucht der Körper viel Zeit für Erholung. Dabei dauert das Wochenbett vier bis sechs Wochen. Diese Zeit soll Frauen die Möglichkeit geben, sich von der Geburt zu erholen, mit dem Baby zu Hause anzukommen, sich kennenzulernen und einen Rhythmus für den neuen Lebensabschnitt zu finden. Wann Frauen wieder mit moderater Bewegung und leichten Spaziergängen anfangen dürfen, sollte immer mit der Hebamme oder der Ärztin abgesprochen werden. Das wichtigste dabei: steigern Sie Ihr Training nur langsam. Sporteinheiten wie Walking oder Beckenbodenübungen sind ideal, um wieder in das Training einzusteigen. Ob Sie wieder mit dem Laufen beginnen können, sollten Sie nach fünf bis acht Wochen bei der Abschlussuntersuchung mit Ihrer Frauenärztin klären.
Die ersten Ausflüge mit dem Baby sind meist nicht länger als 10 bis 15 Minuten, nach etwa vier Wochen 30 bis 45 Minuten. Väter gehen häufig schon früher längere Touren. Nach acht bis zwölf Wochen sind auch Touren über 60 bis 90 Minuten planbar und ohne Still-Zwischenstopp möglich. Viele Babys fühlen sich in den ersten Lebenswochen in der Trage am wohlsten. Grundsätzlich dürfte man sein Baby allerdings nahezu ganztägig in einer Trage umhertragen. Die rhythmische Schaukelbewegung beim Gehen wirkt einschläfernd, beruhigend und vermittelt Sicherheit. Mütter und Väter sind bei Spaziergängen flexibler, weil die Beschaffenheit der Wege kaum eine Rolle spielt. Mit dem Kinderwagen oder Babyjogger sollten Sie in anfangs möglichst ebene Wege wählen und ansonsten die Geschwindigkeit an die Wegbeschaffenheit anpassen. Mit dem Babyjogger laufen gehen sollten Sie erst, wenn Ihr Kind selbstständig sitzen und den Kopf selbst halten kann.
Häufig sitzen Babys gerade am Anfang eher beim Vater oder dem/der Partner*in der Mutter in der Trage, wenn die gesamte Familie unterwegs ist. Natürlich versucht man als Mutter anfangs so gut wie möglich, auf den Beckenboden zu achten – trotzdem ist es wichtig, dass man die Gewöhnung an die Gewichtszunahme des Babys in der Trage bei längeren Ausflügen nicht verpasst. Denn dann werden Wanderungen in der Zukunft mit einem Baby, das plötzlich nicht mehr dreieinhalb Kilogramm, sondern acht wiegt, zur Tortur für den ohnehin von Schlafmangel, Stillen und Alltagsorganisation beanspruchten Körper.
Ausrüstung für das Baby
Bevor man als Mutter oder Vater selbst an der Reihe ist, muss erstmal das Baby versorgt sein. Das gilt im Alltag ebenso wie beim Sport. Je besser alle Bedürfnisse des Babys gestillt sind, desto stressfreier das Lauferlebnis.
Die richtige Baby-Kleidung für jedes Wetter
Bei der Wahl der richtigen Kleidung für ein Baby, gerade für längere Touren und bei unklaren Wetterverhältnissen, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass Babys ihre Temperatur über den Kopf und die Füße regulieren und dass es ihnen besonders in den ersten Wochen kaum möglich ist, ihre Körpertemperatur selbst zu regulieren. Sie sind dahingehend ausschließlich auf ihre Eltern angewiesen.
Grundsätzlich sind Overalls als äußere Kleidungsschicht die sicherste und einfachste Variante, ein Baby so zu kleiden, dass es im Babyjogger und in der Trage nicht schwitzt oder friert. Während im Winter Wollwalkanzüge für ein gutes Körperklima sorgen, sind bei sommerlichen Temperaturen die dünneren Wollfleeceanzüge eine gute Wahl. Im Hochsommer reicht ein dünner Sweatanzug aus. Sobald Ihr Kind im Unterarmstütz liegen, robben oder krabbeln kann, sind wind- und wasserabweisende Softshellanzüge, für den Winter mit Teddyfell, sinnvoll, damit man das Baby in einer Pause problemlos absetzen kann, wenn es absolut nicht mehr im Babyjogger oder in der Trage sitzen mag. Bei sommerlichen Temperaturen bieten sich Softshell-Latzhosen an, die man mit einer schmutzunempfindlichen Jacke kombinieren kann. Für warme Füße sorgen abwischbare, winddichte Softshell-Booties. Bei niedrigeren Temperaturen unter 15 Grad sollte das Baby auf jeden Fall eine Mütze tragen, am besten mit Ohrenklappen. Bei Sonne macht auch eine Krempe an der Mütze Sinn, da die wenigsten Babys gerne direkt Sonneneinstrahlung im Gesicht haben und der Sonnenschutz des Kinderwagens nicht immer alle Bereiche des Gesichts ausreichend schützt. Säuglinge müssen in jedem Fall vor Wind, Kälte und Sonne geschützt sein.
Overalls gibt es mit mittlerem und schrägem Reißverschluss, mit Knöpfen und mit Druckknöpfen. Gerade, wenn Sie viel mit der Trage unterwegs sind, ist ein Anzug mit Knöpfen geeigneter, weil durch den Reißverschluss keine Reibung am Hals und Kinn des Babys entsteht. Ein Anzug mit Druckknöpfen bis zu den Füßen erleichtert das Wickeln in der Natur und sorgt dafür, dass das Baby nicht so schnell auskühlt. Umschlagbare Ärmelenden und Beinenden ermöglichen flexibel warme Hände und Füße. Besonders für den Winter lohnt es sich immer, den Overall etwas größer zu kaufen. Dann passt er länger und Hände und Füße bleiben länger warm.
Unter dem Overall sorgt ein langärmliger Wolle-Seide-Body für ein gutes Körperklima. Bodys gibt es komplett zum Auf- und Zuknöpfen als Wickelbody oder als Überzieher bzw. Schlupfhemd. Gerade bei Neugeborenen sind bei Überziehern Knöpfe im Halsbereich sinnvoll, die den Durchschlupf für den Kopf erweitern, weil sie leichter an- und auszuziehen sind. Das Material reguliert die Körpertemperatur etwas besser als Baumwolle und trocknet unterwegs schneller, falls man sie auf längeren Etappentouren wäscht. Darüber passen eine Leggings oder Strumpfhosse und ein Schlupfhemd oder Wickelpullover.
Laufkinderwagen und Babyjogger
Theoretisch könnte man mit jedem Kinderwagen im Lauftempo losjoggen. Spezielle Babyjogger sind jedoch deutlich leichter und wendiger sowie besser auf die Bedürfnisse von Läuferinnen und Läufern ausgelegt. Die meisten von ihnen besitzen eine Grundausstattung, zu der man ein Jogging-Kit hinzukaufen kann. Wer im Winter statt laufen zu gehen gerne auf Skier umsteigt, hat zudem die Möglichkeit, Zusatzequipment für Skilanglauf zu erwerben. Wir erklären, worauf es für Sportlerinnen und Sportler bei der Einrichtung eines Babyjoggers ankommt.
- Bereifung: Mit Luftbereifung ist man bei der Streckenauswahl flexibel. Auch Trails mit Wurzeln, solange sie nicht zu eng sind, lassen sich mit einem Babyjogger gut bewältigen. Auf langen Touren oder wenn man den Jogger auch zum Radfahren nutzt, sollte man einen Ersatzschlauch in der richtigen Größe im Gepäck oder mindestens zu Hause parat haben.
- Federung: Es gibt Babyjogger mit mehr oder weniger starker Federung. Läuferinnen und Läufer, die planen, den Kinderwagen mit in die Berge oder auf Trail-Touren zu nehmen, sollten einen Wagen mit guter Federung wählen. Häufig ist die Härte je nach Tourbeschaffenheit einstellbar.
- Bremse: Nicht alle Babyjogger sind mit einer Bremse ausgestattet. Am besten wählt man einen Kinderwagen mit Scheibenbremsen, wenn es auch in die Berge gehen soll oder der Wohnort das ohnehin notwendig macht. Falls Sie bereits einen Babyjogger besitzen, kann eine Bremse eventuell auch nachgerüstet werden. Die Bremse sollte über eine Feststellfunktion verfügen.
- Wind-, Regen- und Sonnenschutz: Für eine größtmögliche Flexibilität ist es gut, wenn die Seitenwände und die Front mit einem Sonnenschutz und Windschutz ausgestattet sind, entweder leicht verstellbar durch einen Reißverschluss oder durch Klettverschlüsse oder mit einer Kombination aus beidem. Reißverschlüsse sind etwas robuster und langlebiger, wenn man auch mal matschige Touren macht. Verschweißte Nähte, damit es im Innenraum trocken bleibt, haben die meisten Babyjogger.
- Fliegengitter: Unter dem Wind-, Regen- und Sonnenschutz sollte sich seitlich und vorne ein Fliegengitter befinden, damit Ihr Baby im Sommer vor Insekten geschützt ist und während der Fahrt keine Pollen oder Dreck in die Augen bekommt.
- Sitzvorrichtung im Innenraum: Als Grundausstattung der meisten Babyjogger befindet sich im Innenraum ein minimal gepolsterter Sitz für Babys, die bereits sitzen können. Für Neugeborene benötigt man eine Hängematte, die zu dem jeweiligen Jogger-Modell passen muss, da sonst die Anbringung schwierig ist. Die Sicherung des Babys erfolgt durch einen Dreipunktgurt. Wer ein großes noch nicht sitzendes Baby hat, kann einzelne Verschlussadapter zukaufen, falls die Länge des Gurtsystems nicht ausreicht. Die Adapter können ineinander gesteckt und dadurch der Gurt verlängert werden. So kann man die Hängematte länger nutzen. Wenn die Gurte des Babyjoggers für das Baby zu lang sind oder das Kind sich irgendwann selbst abschnallen kann, können die Gurtteile mit einem Gurtsammler zusammengezogen werden. Falls die Beine des Babys irgendwann vor dem Übergang zum richtigen Sitz so lang sind, dass der Frontschutz nicht mehr gut verschlossen werden kann, können Sie die Beine des Babys vor dem Verschließen gezielt leicht anbeugen. Die Kniegelenke sollten nach Möglichkeit ohnehin nicht nach unten durchhängen.
- Fußsack und Fell: Solange die Hängematte im Babyjogger befestigt ist, passen die meisten Fußsäcke und Felle nicht, da sie zu groß oder zu dick sind. Man kann in den ersten Monaten aber auf eine Einschlagdecke zurückgreifen, die bereits an den richtigen Stellen drei Löcher für den Gurt hat. Die Einschlagdecke sollte einen unteren und zwei seitliche Umschläge haben, damit von unten keine Zugluft eindringen kann und vorne mindestens einen Klett- oder Reißverschluss zum Verschließen haben. Mehrere Verschlüsse können individuell mit dem Baby, auch je nach Dicke der Kleidung, mitwachsen. Über der Einschlagdecke kann man nach dem Zwiebelprinzip mit Wolldecken arbeiten.
- Laderaum: Eine einfach und während der Fahrt zu verschließende regendichte Transportbox hinter der Sitzvorrichtung dient dem Verstauen von Jacke, Landkarte, Wickeltasche, Trage, Tragecover und Zwischenmahlzeit.
- Getränkehalterung: Da ein Trinkrucksack oder Getränkegurt mit der Babytrage meist schlecht kompatibel ist, ist ein Getränkehalter sinnvoll, in den die Getränkeflasche schräg hineingesteckt werden kann.
- Ablage: Bei einigen Babyjoggern kann man über der Sitzkabine eine Ablage anbringen, auf der Smartphone, Stirnband oder Mütze, Handschuhe, Taschentücher, Schnuller und Spieluhr griffbereit abgelegt werden können. Wählen Sie am besten eine Ablage, die beispielsweise durch ein Netz verschließbar ist. So kann bei Wind nichts wegfliegen.
- Sicherheit und Beleuchtung: Bei Läufen in der Dunkelheit sollten seitliche Reflektoren und ein Rücklicht für Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Neben den herkömmlichen Speichenreflektoren gibt es auch StVo-zugelassene Speichen-Clips.
- Ablage: Bei einigen Babyjoggern kann man über der Sitzkabine eine Ablage anbringen, auf der Smartphone, Stirnband oder Mütze, Handschuhe, Taschentücher, Schnuller und Spieluhr griffbereit abgelegt werden können. Wählen Sie am besten eine Ablage, die beispielsweise durch ein Netz verschließbar ist. So kann bei Wind nichts wegfliegen.
- Transport: Wenn Sie auch weiter entfernte Touren unternehmen oder zu Wettkämpfen fahren, sollte der Babyjogger schnell und leicht zusammenklappbar und möglichst leicht sein. Bauen Sie den Kinderwagen unbedingt selbst einmal auf und ab, bevor Sie sich zum Kauf entschließen und versichern Sie sich, dass das System für Sie praktikabel ist und zum Kofferraum Ihres Autos passt.
Babytrage
Mit Trage kann man zwar nicht joggen – aber sie kann einen Laufausflug mit dem Babyjogger retten. Denn wenn Ihr Baby nicht mehr im Babyjogger liegen oder sitzen mag und auch Stillen, Pause machen oder Windel wechseln nicht hilft, ist die Trage manchmal die rettende letzte Option, um zumindest noch mit einem Spaziergang entspannt ans Ziel zu kommen. Während zu Hause und auf geplanten Wandertouren Tragen mit einer Kombination aus Gurtverschluss und Binden sinnvoll sind, eignet sich als Notfalltrage für den Babyjogger eine Trage mit reinem Klicksystem besser. Denn im Winter bei eisigen Temperaturen möchte man nicht viel Zeit mit dem Binden der Trage verbringen. Im Hochsommer dagegen sorgt eine Trage aus Mesh-Material für eine bessere Belüftung des Babys. Auch die Farbe der Trage kann dabei entscheidend sein: Hellere Farben heizen sich nicht so sehr auf wie dunkle und sind dadurch angenehmer für das Kind.
Wenn Mutter und Vater laufend unterwegs sind, ist es sinnvoll, für jeden eine eigene Trage anzuschaffen, die individuell am besten passt. So spart man sich häufiges Verstellen beim Anziehen und viele Nerven, wenn es auf einer Tour ohnehin schon nicht so rund läuft. Wichtig ist, dass die Trage individuell so verstellt werden kann, dass das Baby mit Gesäß und Beinen von Kniekehle zu Kniekehle in der Trage sitzt, der Rücken des Babys gut gestützt und leicht rund ist und das Köpfchen nicht in der Überstreckung nach hinten hängt. Empfehlungen von Freundinnen und Freunden sind immer gut – eine nicht richtig sitzenden Babytrage kann man allerdings unglaublich viele Nerven kosten, daher empfiehlt es sich, mehrere Tragen auszuprobieren und erst dann eine Entscheidung zu treffen. Manchmal ist in den ersten sechs Monaten auch eine andere Trage die richtige als im siebten bis zwölften Lebensmonat.
Trage-Cover für die Babytrage
Babytragen kann man über dem T-Shirt oder dem Laufshirt, aber auch über einer Jacke tragen. Die Frage ist immer: Wie ist es für mich bequem und wie schaffe ich das optimale Klima für mein Baby? Bei lockeren Wanderungen und Spaziergängen kann das Baby unter einer Tragejacke mitreisen. Die gibt es als Sweatshirtjacke, Fleecejacke, Softshelljacke, Regenjacke oder Winterjacke. Allen gemeinsam ist ein Reißverschluss-Inlet, das man bei Bedarf herausnehmen kann, um die Jacke auch abseits der Babytrage anzuziehen. Kommt man ins Schwitzen, schwitzt das Baby allerdings mit. Für Sportlerinnen und Sportler ist es deshalb sinnvoll, einfach die zum Wetter passende normale Kleidung anzuziehen, die Trage darüber zu befestigen und das Baby mit einem Tragecover zu wärmen und vor Wettereinflüssen zu schützen.
Es gibt die Überzüge als Fleececover, Woll(walk)cover oder Softshellcover. Für jedes Wetter gut vorbereitet ist man mit einem wasser- und winddichten Softshellcover, in das man die Füßchen und Hände des Babys wahlweise hineinstellen oder heraushängen lassen kann. Die integrierte Mütze wärmt und dient als Schutz von Kopf und Nacken bei Gegenwind. Eine Verstellung des Covers erfolgt über Klettverschlüsse oder Druckknöpfe. Die Befestigung an der Trage ist einfach und schnell über ein Klicksystem möglich. Einige Cover haben integrierte Taschen mit Reißverschluss oder Klettverschluss, die dem Verstauen von Schlüssel, Portemonnaie und Schnuller oder als Muff bei winterlichen Temperaturen dienen.
Wickelequipment
Es gibt Wickeltaschen, Wickelrucksäcke und Wickeletuis. Während man zu Wettkämpfen einen geräumigen Wickelrucksack oder eine Wickeltasche mitnehmen kann, möchte man im Babyjogger oder im Laufrucksack lieber leicht und platzsparend einpacken und greift deshalb zum Wickeletui oder zur Mini-Reisewickeltasche.
- Wickelrucksack: Wickeltaschen gibt es von einfach bis luxuriös, von unifarben bis flowerpower-bunt. Aber egal, welche Farbe, für Läuferinnen und Läufer muss es vor allem praktisch sein. Eine Wickeltasche, die mit zum Wettkampf reist, sollte am besten wasserdicht sein, damit der Innenraum auch im Duschvorraum und in der Umkleide trocken bleibt. Denn meist verstaut man darin direkt mit. Eine multifunktionale Windeltasche mit einem integrierten faltbaren Babybett ist für Wettkämpfe Gold wert, wenn man keine Betreuungsperson vor Ort hat und das Baby während des Duschens oder beim Umziehen sicher ablegen muss. Ein umlaufendes Netz verhindert, dass das Baby in der Umkleide oder der Turnhalle auf Wanderschaft geht. Verstaumöglichkeiten in der Wickeltasche sind vielfältig und sollten nach individuellem Belieben ausgesucht werden, denn der eine schätzt viele kleine Taschen, in denen er direkt alles findet, die nächste mag eine große Tasche und mehr Platz.
- Outdoorwickeletui und Reisewickeltasche: Für unterwegs und zum Wickeln in der Natur eignen sich Wickeltaschen, die gleichzeitig Windeltasche und Wickelunterlage sind. Die ausrollbare Wickelunterlage sollte wasserdicht und durch einen Reißverschluss oder Klettverschlüsse abtrennbar sein.
- Wickeletui: Ein Wickeletui ist ein zusammenklappbares Mäppchen, das durch einen Reißverschluss oder Klettverschluss geschlossen wird. Wenn eine Möglichkeit zum Wickeln in der Sporthalle vorhanden ist oder im Sommer keine dickere Unterlage notwendig ist, spart sie Platz und Gewicht. Im Wickeletui ist Platz für das Nötigste: bis zu drei Windeln (je nach Größe), Wattepads, eine Minitube Wundschutzcreme, ein Fläschchen Mandelöl zum Reinigen und eine Einmalwickelunterlage. Hilfreich ist eine Befestigung für einen Ersatzschnuller.
Ob Wegwerfwindeln oder Einlagen für Stoffwindeln in die Wickeltasche kommen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei beiden Ausführungen gibt es ab Größe 3 (Babys ab ca. 6 Kilogramm Körpergewicht) neben Windeln, die man zuklebt, Pants, die man wie eine normale Unterhose anzieht. Gerade bei Babys, die beim Wickeln in der Natur mit allem beschäftigt sind, aber nicht damit, ruhig liegenzubleiben, um sich wickeln zu lassen, können Sie mit dieser Variante Zeit und Nerven einsparen.
Schnullerkette
Wer schonmal mit Baby im Babyjogger unterwegs war, weiß, wie nervig es sein kann, alle 150 Meter das Verdeck zu öffnen, um den Schnuller zu suchen und dem Baby wieder in den Mund zu stecken. Oder beim Wettkampf immer wieder den heruntergefallenen Schnuller abwaschen zu müssen, weil vorher dutzende Läuferinnen und Läufer mit dreckigen Füßen über den gleichen Boden gelaufen sind. Falls die Befestigung der Schnullerkette nicht zum Schnuller passt, hilft ein Adapter.
Pflege für die empfindliche Babyhaut
Die Haut von Neugeborenen reagiert empfindlich auf Kälte, Wind und Sonne und trocknet schneller aus als die von Erwachsenen. Im Herbst und Winter schützt ein fettreicher Wind-und-Wetter-Balsam die Haut von Gesicht und Händen, während eine Kinder- und Babysonnencreme mit mindestens LSF 50 im Frühling und Sommer Sonnenbrand vorbeugt.
Gehörschutz für Großveranstaltungen
Die Ohren Ihres Babys sind noch sehr empfindlich. Zudem wachen einige Neugeborene bei fast jedem fremden Geräusch auf, andere sind nach einer halben Stunde Dauerlärm so überreizt, dass der Rest eines Wettkampfes oder einer anderen Veranstaltung mehr Stress als Entspannung ist. Abhilfe schafft ein Kapselgehörschutz, den man seinem Kind wie Kopfhörer aufsetzt. Ein rutschfestes Kopfband ist von Vorteil, damit der Gehörschutz nicht bei jeder Bewegung verrutscht. Viele Gehörschutz-Varianten werden erst für Babys ab zwölf Monaten empfohlen. Achten Sie beim Kauf daher auf die Hinweise des Herstellers auf der Packung oder lassen Sie sich beraten.
Ausrüstung für Läuferinnen und Läufer
Bei der Ausrüstung für Läuferinnen und Läufer kommt es vor allem darauf an, dass sie praktisch ist: Für die Mutter muss das Stillen in den ersten Lebensmonaten des Babys zwischendurch unkompliziert und schnell möglich sein. Kleidung nach dem Zwiebelprinzip stellt sicher, dass es beim Joggen oder mit dem Baby in der Trage nicht zu warm wird, man aber gleichzeitig nicht friert, wenn man eine ungeplante Wickel- oder Stillpause einlegt oder die Tour langsam gehend beendet. Außerdem sollte die Oberbekleidung natürlich so beschaffen sein, dass sich das Baby nicht verletzt, wenn es in der Trage sitzt.
Still-Sport-BH
Die Brust einer stillenden Mutter reagiert meist sehr empfindlich auf die Stöße beim Joggen. Wenn vor der Geburt ein dünner Sport-BH mit wenig Halt ausgereicht hat, bedeutet das nicht, dass das nach der Geburt weiterhin der Fall ist. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Brust so schmerzfrei wie möglich zu stützen: entweder mit einem sehr gut stützenden Still-BH oder mit einer Kombination aus Still-BH und Still-Top mit integriertem stützendem Bustier.
Ein guter Still-BH sollte möglichst breite Träger und ein Rückenteil haben, das zwischen den Schulterblättern verläuft. So kommen sich Trage und Träger nicht in die Quere. Fürs Laufen mit Baby eignen sich Still-BHs, die man mit einem Clip nach unten öffnen kann und solche mit seitlichem Eingriff. Die Clip-Version hat Druckstellen-Potential, falls man mit Rucksack und/oder Trage läuft, ist aber praktisch, wenn das Baby im Gehen aus der Trage heraus stillen kann. Das ist vor allem auf langen Touren von Vorteil. Still-Sport-BHs mit seitlichem Eingriff sind für kurze, schnellere Laufrunden praktisch.
Still-Sportshirt mit kurzen oder langen Ärmeln
Still-Funktionskleidung ist leider Mangelware. Still-Sportshirts werden nur von wenigen Herstellern angeboten und sind oft teuer. Wer sich das nicht leisten möchte, greift einfach zum altbekannten Baumwollshirt. Auch das hat sich vor allem an heißen Sommertagen bewährt und ist für empfindliche Babyhaut angenehmer als Funktionstextilien. Stillshirts zum Laufen sollten am besten einen seitlichen Eingriff und darüber eine zusätzliche Stofflage haben, die quer über die Brust verläuft. Die Kombination ermöglicht diskretes Stillen, wenn man mal kein ruhiges Plätzchen findet.
Laufjacke
Wenn Sie Ihr Baby über der Laufjacke in die Trage nehmen möchten, sollte der Reißverschluss verschweißte Nähte haben, damit es sich nicht an den kleinen Reißverschlusszähnchen verletzen kann. Der Zipper sollte so klein und flach wie möglich sein, auch weil er wunderbares Spiel-Potential für das Baby hat. Das kann lustig sein, auf Dauer aber auch anstrengend, wenn Ihr Baby ständig an Ihrem Hals herumspielt, während sie es in der Trage eigentlich beruhigen möchten.
Jackentaschen sollten sich so öffnen oder verschließen lassen, dass die Zipper sich nicht unter den Gurten der Trage befinden und so Druckstellen verursachen können. Auf Brusttaschen sollten Sie am besten verzichten, da Zipper auf Brusthöhe das Gesicht des Babys in der Trage verletzen können, wenn es den Kopf dreht. Jackentaschen mit verdecktem Klettverschluss sind besser geeignet.
Jackenerweiterung mit Adapter für die Laufjacke
Für alle, die sich weder mit einer Tragejacke, noch mit einem Tragecover anfreunden können, gibt es die platzsparendste Möglichkeit der Jackenerweiterung. Es gibt sie als Winterausführung, als Softshellvariante und als Regencover. Die Jackenerweiterung lässt sich mithilfe spezieller Reißverschlussadapter mit jeder Sportjacke kombinieren. Ein Adapterkonfigurator hilft Ihnen bei der Bestellung dabei, den richtigen Adapter für Ihre Lieblingsjacke zu finden. Jackenerweiterungen gibt es nicht nur für vorne, sondern auch für Rückentragen.
Laufhose mit Taschen
Da man in der Oberbekleidung keine Lagerungsmöglichkeit für Kleinigkeiten hat, sofern das Baby auch mal in der Trage getragen wird, ist eine Verstauungsmöglichkeit an der Lauftight oder den Shorts hilfreich. Eine verschließbare Gesäßtasche hat sich als hilfreich erwiesen, diese darf man allerdings nicht vergessen, falls man sich zwischendurch zum Stillen hinsetzen möchte. Eine kleine Innentasche vorne hilft, den Schlüssel griffbereit zu verstauen. Dafür ist man vor allem dann dankbar, wenn man sich nach einer längeren Laufrunde mit quengelndem Kind nach Hause rettet und so schnell wie möglich in die Wohnung zurückmöchte.
Handycover gegen Schweiß und Nässe
Bevor das Baby auf der Welt ist, geht man noch problemlos ohne Handy auf die Laufstrecke. Mit dem Baby ändert sich das. Da möchte man sein Smartphone für den Notfall immer parat haben. Egal, ob man das Telefon in der Kleidung oder auf dem Babyjogger transportiert – ein Nässeschutz hilft. Wer keinen Zipperbeutel nutzen möchte, kann sich eine wasserdichte Handyhülle besorgen, durch die man das Handy bedienen kann.
Schuhe mit Schnellverschluss
Wer schonmal versucht hat, mit einem Baby in der Trage seine Schuhe zu binden, der weiß, dass das fast ein Ding der Unmöglichkeit darstellt. Eine der dankbarsten Anschaffungen für mit Babytrage spazierende Mütter und Väter ist deswegen ein Laufschuh oder Wanderschuh mit Schnellverschluss, in den man mit wenig Unterstützung der Hände hinein- und hinausschlüpfen kann. Einige Schuhmodelle besitzen bereits einen Schnellverschluss-System, welches das An- und Ausziehen erleichtert.
Laufrucksack und Trinkrucksack
Eltern, die einen Laufrucksack oder Trinkrucksack mitnehmen möchten, sollten darauf achten, dass die Träger nicht zu stark gepolstert sind und so wenig wie möglich verrutschen. Über der Babytrage können sich ansonsten nach mehreren Kilometern unangenehme Druckstellen und Blasen entwickeln. Ein verstellbarer Brustgurt sorgt dafür, dass die Träger über der Trage nicht seitlich von den Schultern rutschen. Seitliche Einschubfächer, die man mit der gleichseitigen Hand gut erreichen kann, bieten die Möglichkeit, Dinge im Gehen oder Laufen zu verstauen.
Wer eine Rückentrage oder Kraxe nutzt und den Rucksack eventuell auch mal vorne tragen möchte, sollte keinen Netzrücken wählen, weil sich dieser nicht so angenehm vor der Brust trägt wie ein gepolsteres Rückenteil. Gerade Mütter, die auf einen Netzrücken schwören, sollten den Rucksack danach auswählen, dass er nicht schmerzhaft an der Brust drückt.
Business-Headset
Die einen möchten das Smartphone vor ihrem Kind so wenig wie möglich nutzen, die anderen haben zu oft keine Hand frei und wieder andere Läuferinnen und Läufer möchten einfach während Ihrer Laufrunde erreichbar sein. Und dann gibt es noch Babys, die tagsüber nur im Babyjogger oder in der Babytrage schlafen und entspannte Telefonate daheim fast unmöglich machen. Ein Business-Headset kann dann eine große Bereicherung sein. Mütter und Väter sind beim Laufen erreichbar und können ihrem Baby beim Telefonieren trotzdem ihre Aufmerksamkeit schenken.
Tipps fürs Laufen mit Baby
Laufen mit Baby ist kein Selbstläufer. Vor allem am Anfang suchen Eltern von Tour zu Tour, von Einheit zu Einheit nach einer Routine, die für die gesamte Familie funktioniert und die Möglichkeit eröffnet, mindestens eine halbe Stunde am Stück entspannt zu laufen. Babys sind eine wunderbare Laufbegleitung, wenn sie satt und frisch gewickelt sind, kein großes Geschäft im Bauch drückt und gerade Schlafenszeit ist. Auf eine Laufrunde startet man deshalb am besten, wenn das Baby vor etwa einer halben Stunde gestillt und der Darm sich schon wieder beruhigt hat.
Abhalten
Ein Tipp von Hebammen ist das Abhalten. Funktionierendes Abhalten kann Ausflüge mit Baby enorm entspannen. Babys sind von Natur aus keine Nestbeschmutzer, das heißt, sie machen ungern in die Windel. Wir erziehen ihnen die Windel an, um sie ihnen später wieder abzuerziehen. In vielen Ländern, in denen Babys fast ganztägig getragen werden, geben diese ein Zeichen, wenn sie sich erleichtern müssen. Vater oder Mutter halten sie dann etwas entfernt vor den Körper und Baby macht sein Geschäft. Abhalten halt. Auch Ihr Baby verfügt über diese angeborene Kommunikationsfähigkeit. Man muss nur frühzeitig genau beobachten, Zeichen deuten und ausprobieren. Denn wenn Eltern diese Fähigkeit zu lange nicht nutzen, verlernen Babys, Bescheid zu geben.
Ein guter Anfang ist es, das Baby beim üblichen Windeln wechseln sitzend mit dem Blick nach vorne vor dem Körper über die benutzte Windel zu halten und einen Moment abzuwarten. Häufig reicht das schon aus, damit Ihr Baby weiß, dass es jetzt loslegen kann. Mit der Zeit kann man diesen Vorgang mit einem individuellen Laut, einem Kommando, kombinieren. Der Vorteil ist, dass man eine volle Windel während der Tour, die durchaus zu Unmut beim Baby und allen weiteren Beteiligten führen kann, weitestgehend vermeiden kann. Wichtig zu wissen ist, dass Babys ihre Kommunikation während der Entwicklungssprünge immer wieder verändern und das Abhalten, wenn es eine Zeit lang sehr gut funktioniert, manchmal plötzlich nicht mehr so gut klappt, weil das Baby einfach mit anderen Dingen beschäftigt ist.
Alternativrouten zurechtlegen
Fast jeder Läufer und jede Läuferin hat sie, die Lieblingsstrecke. Die Laufrunde, die einfach immer geht. Mit Möglichkeiten zur Verlängerung, wenn es gut läuft und einer Abkürzung für Tage, an denen einfach nichts geht. Sobald man mit Baby joggen geht, sollte man immer eine Plan-B-Route im Kopf haben. Keine Verlängerung, sondern eine Abkürzung. Es gibt Momente beim Laufen, in denen kann der kürzeste Weg nach Hause den restlichen Tag retten. Legen Sie sich deshalb immer eine Alternativroute zurecht. Und gern auch eine Verlängerung, falls Baby länger schläft als erwartet.
Minispielzeug
Für Babys, denen nach einer gewissen Zeit im Babyjogger langweilig wird, weil es keine seiner Lieblingsbeschäftigungen ist, die Landschaft anzuschauen, sollte man immer ein platzsparendes Spielzeug dabeihaben. Am besten eines, das man an einer Schnullerkette oder anderweitig (verletzungsgefahrfrei!) befestigen kann, damit es nicht neben dem Sitz herunterfällt. Dazu eignen sich beispielsweise kleine Rasseln, Mini-Fühlbücher oder Beißringe.
Beikostdöschen für den Hunger zwischendurch
Babys, die noch voll gestillt werden, sind auf langen Touren einfach und platzsparend zu versorgen. Sobald es an die Beikost geht und regelmäßige Mahlzeiten Einzug in den Alltag halten, bietet es sich an, Brei oder Fingerfood in kleinen verschraubbaren Döschen mitzunehmen, falls man keine gekauften Gläschen nutzen möchte. Die meisten Mini-Vorratsdosen für Babybeikost sind bruchsicher und eignen sich zum Einfrieren. Viele Babys möchten ab dem sechsten Lebensmonat, wenn die meisten Eltern mit der Beikost starten, bei jeder Mahlzeit mit dabei sein – auch, wenn man auf längeren Touren einkehrt. Haben Sie also immer genügend Nahrung mit dabei, da das Essen auf den Tellern der Eltern meist noch nicht für die Kleinen geeignet ist.
Fazit: Ein gutes Equipment ist unentbehrlich
Wann Sie nach der Geburt wieder mit leichter Bewegung und anschließendem Training beginnen können, sollte immer individuell mit der Hebamme oder dem Arzt bzw. der Ärztin abgesprochen werden. Sobald Sie so weit sind und mit Ihrem Kind gemeinsam Sport machen wollen, dann ist die richtige Ausrüstung das A und O. Dazu gehören vor allem eine gutsitzende Trage und ein spezieller Babyjogger, der an die Bedürfnisse von Mutter, Vater oder Partner*in und Kind angepasst ist. Nicht zu vergessen ist die richtige Babykleidung für jedes Wetter und das Wickelequipment. Damit nicht nur das Kind, sondern auch Sie optimal auf das Training vorbereitet sind, empfiehlt es sich, auch hier die Kleidung an die neuen Umstände anzupassen. Dazu gehören unter anderem ein Still-BH, der auch zum Sport getragen werden kann und ein Still-Sportshirt. Mit der richtigen Ausrüstung und ein paar weiteren Ratschlägen wie Spielzeug für das Kind einpacken oder dem Zurechtlegen von Alternativrouten sind Sie bestens für einen Lauf mit Baby vorbereitet.