Das Angebot an Laufrucksäcken und Laufwesten ist mittlerweile unübersichtlich geworden. Immer mehr Hersteller bieten immer mehr Modelle an. Genauso vielfältig wie das Angebot sind auch die Unterschiede und Einsatzmöglichkeiten der Rucksäcke – ob Wasser mitnehmen, einen Ultratrail laufen oder zur Arbeit pendeln. Daher fassen wir die wichtigsten Punkte, die es vor dem Kauf zu beachten gilt, einmal zusammen und stellen die besten Modelle vor.
🏆 Die Favoriten der Redaktion auf einen Blick:
- Preis-Leistungs-Tipp: Beim Sport-Discounter Decathlon gibt es die Kiprun Laufweste mit vielen Taschen. Eine Empfehlung für alle, die eine preiswerte, gut sitzende Laufweste für kürzere Läufe suchen. Wichtig: Soft Flasks sind nicht im Lieferumfang enthalten.
- Alleskönner: Die Salomon ADV SKIN 12 ist unsere Empfehlung für alle, die für Laufalltag und Renneinsatz eine Weste mit viel Platz und hevorragender Passform suchen.
Worauf muss ich beim Kauf eines Laufrucksacks achten?
- Größe/Passform: Bei den Laufrucksäcken spricht man seit einigen Jahren eher von Laufwesten. Sie verfügen anders als normale Wander- oder Alltagsrucksäcke in der Regel nicht über verstellbare Riemen und Schultergurte, sondern liegen großflächig eng am Körper an und tragen sich wie ein Kleidungsstück. Daher ist es wichtig, sie in der korrekten Konfektionsgröße zu kaufen. Zudem solltest du beachten, dass die meisten Laufwesten enger anliegen, je voller sie bepackt sind – gefüllt kann er also ideal sitzen, leer jedoch herumwackeln. Am besten probierst du einige Modelle/Größen im Laufladen deines Vertrauens aus.
- Volumen: Wer sich für eine Laufweste oder einen Laufrucksack entscheidet, sollte auch auf das richtige Volumen achten. Denn was bringt ein Rucksack, in den du nicht alles hereinbekommst, oder andersherum, ein Rucksack, der viel zu groß ist? Als Grundsatz gilt: so groß wie nötig, so klein wie möglich. Kleinere Modelle mit bis zu 5 Litern Volumen sind ideal, wenn du eigentlich nur Flüssigkeit und Verpflegung mitnehmen möchtest und vielleicht noch eine dünne Laufjacke. Größere Laufwesten nehmen neben zwei Soft Flasks problemlos eine Jacke, Verpflegung, Smartphone, Wechselkleidung, Erste-Hilfe-Set, Stöcke, ... auf. Schon in Modellen mit rund 8 Litern Volumen bekommt man meist die gesamte Pflichtausrüstung (Regenjacke, lange Hose, Stirnlampe, Erste-Hilfe-Set, Mütze, Handschuhe, Verpflegung) für viele Trail-Rennen untergebracht. Mit Modellen ab etwa 15 Litern kannst du sogar Mehr-Tages-Rennen (Etappenläufe) oder Fast-Packing-Abenteuer machen – auch für das Pendeln zur Arbeit (Run Commute) sind solche Modelle ideal. Wichtig: Es gibt Laufwesten und Laufrucksäcke mit nur einem großen Fach, aber auch welche mit mehreren kleineren Taschen und Netzen. Letztere bieten oft den Vorteil, dass weniger Dinge hin und her wackeln können und der Zugriff erleichtert wird – wer will schon immer gleich den gesamten Rucksack auspacken, nur weil er an etwas heran möchte, was eventuell unten liegt?
- Trinksystem: Nimmt ein Rucksack nur eine Trinkblase – ein weiches Reservoir aus Kunststoff mit einem Volumen zwischen 1 und 2,5 Litern – auf, spricht man auch von einem Trinkrucksack. Die Trinkblase wird auf dem Rücken getragen, getrunken wird mittels Trinkschlauch. Wer sie auffüllen möchte, muss in den Regel erst den Rucksack absetzen und die Blase zum Teil freilegen oder herausholen. Viele Lauf- und Trailrucksäcke bieten Fächer an, in die eine Trinkblase eingehängt werden kann. Dennoch sind inzwischen Soft Flasks verbreiteter als Trinkblasen. Sie trägt man nicht auf dem Rücken, sondern in Fronttaschen vor der Brust. Hier fällt das Auffüllen während des Laufens leichter. Ebenso lässt sich der Füllstand besser kontrollieren. Sollte es dir nur um die Flüssigkeitszufuhr gehen, bieten sich auch Handhelds an. Das sind Flaschen, die man in der Regel mittels Handschlaufe bequem tragen kann. Oft bieten sie noch Platz für Schlüssel, Gels oder Smartphone. Nachteil: Sie sitzen am Ende des Arms und müssen bei jeder Armbewegung gehalten werden – das kann negative Auswirkungen auf den Laufstil haben.
Um Ihnen in Produkt-Dschungel Orientierung zu geben, haben wir weiter unten eine Produkt-Übersicht der aktuellen und neuen Laufrucksäcke mit den wichtigsten Daten und Fakten zusammengestellt.
Laufrucksäcke und -westen im Test
Wir testen jedes Jahr dutzende Modelle. Das sind unsere Favoriten der Saison 2024 sortiert von weniger nach mehr Volumen:
Das solltest du über Laufrucksäcke und Laufwesten wissen
Gibt es einen Unterschied bei Damen- und Herren-Laufrucksäcken?
Die meisten Laufrucksäcke werden als Unisexmodelle vermarktet. Aber es gibt auch Hersteller, die Modelle speziell für Frauen anbieten. Diese sind dann vor allem auf die anatomischen Bedürfnisse angepasst, um einen möglichst guten und komfortablen Sitz zu gewährleisten. Hier die wichtigsten Unterschiede:
Bei Damenmodellen ist in der Regel …
… der Rückenbereich wegen der geringeren Körpergröße kürzer.
… die Schulterpartie schmaler.
… der Sitz der Flaschen nicht vor, sondern seitlich unter der Brust.
… der untere Saum taillierter.
Zur Wahrheit gehört aber, dass sich die Anatomie auch innerhalb des Geschlechts stark unterscheidet. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass vor allem die korrekte Größe entscheidend ist. Sprich: Frauen können mit einem Laufrucksack, der laut Hersteller für Männer oder als Unisex-Modell gedacht ist, ebenfalls wunderbar zurechtkommen. Frauenmodelle kommen hingegen bei jenen Frauen gut an, die eine größere Oberweite haben. Bei ihnen sitzen die Flaschen gängiger Laufrucksäcke auf der Brust, was besonders im gefüllten Zustand nervig und unbequem sein kann. Die meisten Frauen empfinden die Unisexmodelle als bequem und haben keinerlei Probleme. Wie auch beim Schuhkauf gilt: Am besten vor dem Kauf anprobieren.
Laufrucksack vs. Laufweste : Wo liegt der Unterschied?
Bis vor wenigen Jahren hat man noch zwischen Laufrucksäcke (mit verstellbaren Riemen und Schultergurten) und Laufwesten (enganliegend wie ein Kleidungsstück) unterschieden. Da sich letztere Modelle inzwischen durchgesetzt haben, werden die Begriffe heute meist synonym verwendet. Dennoch gibt es auch noch klassische Laufrucksäcke, die meist ein großes Hauptfach besitzen, welches oftmals mit einem festeren Rückenbereich versehen ist. Gerade für Leute, die mit viel und vor allem schwerem Gepäck (Laptop, Kletterausrüstung, …) unterwegs sind, sind klassische Laufrucksäcke eine Option.
Wie reinige ich Soft Flasks/Trinkblasen richtig?
Trinkblasen und Soft Flasks müssen nach jeder Verwendung gründlich mit warmem (nicht heißem) Wasser ausspülen – das gilt auch für Verschlüsse und Mundstücke. Vor allem wenn zuckrige Getränke in den Flaschen/in der Blase waren, müssen sie gründlich gereinigt werden, da sich ansonsten Schimmel und Bakterien bilden können. Bei starker Verschmutzung kann eine Flasche-/Zahnbürste helfen. Die Ventile können mit Zahnstochern oder Wattestäbchen geputzt werden. Spezielle Reiningungstabletten für Trinksysteme oder Gebissreiniger können dabei helfen, festsitzenden Dreck zu lösen. Und sollte sich doch mal Schimmel gebildet haben, ist Essigessenz ein probates Hausmittel.
Und ganz egal, wie die Trinkblasen und Soft Flasks gereinigt wurden: Nach dem Putzen müssen sie vollständig trocknen können. Da manche Modelle in sich zusammenfallen, ist es während des Trocknungsprozesses hilfreich, einen Gegenstand (Löffel, Holstäbchen, …) zu verwenden, um sie offen zu halten
Wie wasche ich Laufwesten/Laufrucksäcke am besten?
Zunächst einmal solltest du die Herstellerhinweise lesen, denn so kannst du sicherstellen, dass deine Anschaffung möglichst lange hält. Manche Modelle können problemlos bei geringer Temperatur in die Waschmaschine, während andere Modelle nur behutsam von Hand gewaschen werden sollten.
In jedem Fall muss vor dem Waschen alles aus den vielen Taschen raus, denn die ein oder andere Kleinigkeit (Gelpackung, Taschentuch, …) findet sich meist noch. Gerade beim Waschen in der Maschine ist es wichtig, dass Reißverschlüsse und Schnallen geschlossen werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Wir empfehlen die Verwendung eines Wäschesacks, der die meist sehr empfindlichen Materialien der leichten Laufwesten schützt.
Bei der Wäsche von Hand reicht ein lauwarmes Wasserbad und ein wenig Flüssigwaschmittel. Am besten lässt du die Weste/den Rucksack darin eine halbe Stunde einweichen. Das sollte die meisten Verschmutzungen (Salzreste, Dreck) lösen. Grobe Verschmutzungen kannst du mit einer weichen Bürste oder einem Lappen entfernen. Anschließend gut ausspülen, damit keine Waschmittelreste zurückbleiben – das kann bei Regen oder starkem Schwitzen sonst zu Schaumbildung führen. Wringe das Material nicht aus, sondern hänge es (am besten in der Dusche) auf und lasse es trocknen. Einen Trockner sollte man wegen der hohen Temperaturen und der empfindlichen Materialien nicht verwenden.
Fazit: Laufwesten/Laufrucksäcke sind der ideale Begleiter bei Rennen, im Sommer und für den Weg zur Arbeit
Beim Trailrunning in den Bergen, beim Run Commute in der Stadt oder beim Dauerlauf in der Hitze: Es gibt viele Laufszenarien und Situationen, in denen ein Laufrucksack, oft auch Laufweste oder Trinkrucksack genannt, nützlich oder gar unentbehrlich ist. Sie ermöglichen es Läufern Wasser, Verpflegung, Kleidung oder sonstige Ausrüstung mitzunehmen. Dabei gilt es neben der richtigen Passform vor allem die richtige Größe (Volumen) zu finden.