Sie sind zum Laufen verabredet, doch Ihr Trainingspartner sagt mit dünner Begründung ab. Oder Sie selbst wollten heute eigentlich die Laufschuhe binden – aber es soll doch regnen, und eigentlich haben Sie auch gar keine Zeit. Sie verschieben das Training also auf morgen, ein Tag mehr Pause macht ja schließlich keinen Unterschied. Kommt Ihnen das bekannt vor? Falls ja, keine Angst, denn Sie sind nicht allein damit. Besonders, wenn man bereits Familie und Arbeit unter einen Hut bekommen muss, bleibt für den Sport oft nicht mehr viel Zeit. Falls Sie sich aber doch jedes Mal ärgern, wenn Sie das Training verschieben, haben wir die häufigsten Laufausreden für Sie gesammelt und geben Tipps, wie Sie sie entkräften und sich trotzdem aufraffen – oder Ihre Mitläuferin doch motivieren, mitzukommen.
Wie entkräfte ich Laufausreden?
Dass man mal ein kleines Motivationstief hat, ist vollkommen normal und etwas, das wohl jeder und jede kennt. Da kommt eine Ausrede wie „Ich habe heute einfach keine Zeit.“ oder „Mein Hund hat meine Laufschuhe kaputt gemacht.“ gerade gelegen. Häufen sich die Ausreden aber, gibt es ein paar Dinge, die Sie tun oder sich ins Gedächtnis rufen können, um sich doch noch die Laufschuhe zu schnappen und auf die Laufrunde aufzumachen.
Grundsätzlich sollten Sie für sich überlegen, was Ihre persönliche Motivation für das Laufen eigentlich ist. Das sollten Sie nicht im Fall akuter Unlust tun, sondern sich einmal Zeit dafür nehmen, die Gründe in Ruhe zu reflektieren, um später darauf zurückkommen zu können. Trainieren Sie auf ein Rennen hin? Möchten Sie etwas für Ihre Gesundheit tun? Genießen Sie die Bewegung in der Natur und das Spüren der Elemente? Möchten Sie sich durch das Laufen körperlich und mental besser fühlen?
Auch das Zeitmanagement ist ein entscheidender Punkt, an dem man ansetzen kann – schließlich ist „Keine Zeit“ eine der häufigsten Ausreden gegen Sport. Haben Sie wirklich keine Zeit oder greifen Sie nach der Arbeit erstmal nach dem Handy? Setzen Sie (vielleicht unbewusst) Ihre Prioritäten nicht so, wie Sie es eigentlich möchten? Könnte eine andere Organisation Ihres Tagesablaufs helfen? Vielleicht versuchen Sie mal, abends früher ins Bett zu gehen und morgens Ihre Laufrunde zu absolvieren – eventuell macht Ihnen das sogar mehr Spaß als gestresst am Abend eines langen Arbeitstages.
Bei allen Tipps und Tricks, um den inneren Schweinehund zu überwinden, ist es aber immer noch wichtig, dass Sie sich oder Ihre Laufpartner nicht zu sehr unter Druck setzen und dadurch möglicherweise den Spaß am Laufen verlieren. Sollten Sie in einem ausgewachsenen Motivationsloch feststecken, haben wir hier ein paar Strategien für Sie, um das Tief zu überwinden.
Was sind häufige Ausreden fürs Laufen?
Ausreden sind deshalb so verlockend, weil sie oft die bequemere Variante darstellen. Meistens sind die Gründe, nicht laufen zu gehen, nur wenig gravierend und können ganz einfach entkräftet werden. Wir haben die häufigsten Ausreden von Läuferinnen und Läufern zusammengestellt und geben Ihnen die passenden Argumente an die Hand, wie Sie sich oder andere doch zum Training motivieren können.
Das Wetter stimmt nicht
Draußen ist es zu heiß, zu nass, zu kalt oder zu windig? Das Wetter kann einem schonmal einen Strich durch die Rechnung machen, allerdings gibt es ein paar Tricks, mit denen das Laufen auch bei Hitze, Regen, Kälte oder Wind Spaß macht.
Im Sommer sollten Sie unbedingt genug trinken und am besten helle, luftige Kleidung tragen. Und, wenn möglich, wählen Sie möglichst schattige Strecken, da Sie sich so nicht nur vor der Sonne schützen, sondern hier oft angenehmere Temperaturen herrschen. Gegen Regen gibt es natürlich Caps und Regenjacken, aber sogar auch Regenhosen und wasserdichte Laufschuhe.
Bei Kälte und Dunkelheit gilt: lassen Sie die überflüssigen Kilometer weg und absolvieren Sie lieber ein kürzeres, aber effektives Training. Mit dem richtigen Zwiebel-Look und reflektierender Kleidung müssen Sie sich auch keine Gedanken um Frieren oder Ihre Sichtbarkeit machen.
Bei Wind kann es hilfreich sein, die gleiche Strecke hin und zurückzulaufen. Das ist zwar nicht so spannend, dafür haben Sie auf einer Hälfte aber garantiert Rückenwind und können sich Ihre Kräfte entsprechend einteilen. Und wenn der Wind nicht zu stark ist, können Sie auch in den Wald ausweichen und sich hier den Windschatten der Bäume zu Nutze machen.
Welche wetterbedingte Ausrede wir zählen lassen, ist: es blitzt und donnert. Hier lesen Sie, was Sie übers Laufen bei Gewitter wissen sollten.
Ich habe zu wenig Zeit
Besonders ein stressiger Tag kann einem die Motivation für das Laufen nehmen. Allerdings verstecken sich im Alltag viele kleine Möglichkeiten, doch noch Zeit für das Training zu finden.
So können Sie die Laufrunde fest einplanen und sozusagen eine Verabredung mit sich selbst ausmachen. Und apropos Verabredung: Schlagen Sie Ihren Freundinnen und Freunden doch mal vor, sich nicht bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein, sondern bei einer Laufrunde zu treffen. Ihre Kinder können Sie beispielsweise neben sich mit dem Fahrrad fahren lassen oder aber sie laufen selbst mit.
Durch Joggen bauen sich die Muskeln ab
Entgegen vieler Annahmen kann Ausdauertraining langfristig den Muskelaufbau tatsächlich fördern. Dadurch weiten sich nämlich die Blutgefäße, wodurch die Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen erleichtert wird, und das löst wiederum einen Wachstumsreiz im Muskel aus. Zusätzlich fördert Laufen den Muskelstoffwechsel, was wiederum zu einer besseren Regenerationsfähigkeit führt. Und wer das Laufen mit Kraft- und Stabilitätstraining kombiniert, muss sich keineswegs Gedanken um das Abbauen der Muskeln machen.
Laufen ist schlecht für die Gelenke
Einer der Hauptrisikofaktoren für Arthrose stellt ein zu hohes Gewicht dar, weil die Gelenke stärker belastet werden und damit auch das Risiko für den Verschleiß der Gelenke steigt. Laufen ist eine der Sportarten mit dem höchsten Energieverbrauch und hält den Knorpel gesund, da der Transport von Abfallprodukten und die Versorgung mit Nährstoffen besser funktionieren. Ausdauertraining kann das Risiko für Arthrose also sogar verringern. Und auch das Laufen auf Asphalt stellt kein gesundheitliches Risiko dar, da es mittlerweile eine Bandbreite an Schuhen mit sehr guter Dämpfung gibt, die den harten Untergrund ausgleichen.
Ich kann nicht laufen
Tatsächlich kann fast jeder Mensch ohne schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen laufen. Auch wenn Sie bislang gänzlich unsportlich waren! Außer einem Paar Laufschuhe und Sportbekleidung braucht es nicht viel mehr, um mit dem Laufen anzufangen. Dass das Training vor allem anfangs noch anstrengend ist und Ihnen schwerfallen mag, ist vollkommen normal. Das Gute ist: Besonders Laufanfängerinnen und -anfänger werden schnell eine Verbesserung der eigenen Kondition bemerken, wodurch dann auch der Spaßfaktor steigt. Fangen Sie erstmal mit kleineren Etappen an, gerne auch mit einem Laufpartner zusammen, und legen Sie auch ruhig Gehpausen ein – die sind zu Beginn nämlich förderlich! Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass es immer leichter geht und Sie irgendwann gar keine Pausen mehr brauchen.
Joggen ist mir peinlich
Gerade als Neuling kann das Joggen peinlich sein, da man noch nicht so weit laufen kann oder sich vielleicht wegen des eigenen Laufstils unsicher ist. Und auch, wenn sich das leicht sagt, gibt es aber wirklich überhaupt keinen Grund dafür!
Egal, wie schnell oder langsam Sie laufen, sind Sie in dem Moment immer noch sportlicher als alle, die zum Beispiel gerade auf dem Sofa liegen. Auch Gehpausen sind zu Beginn ganz normal und oft sogar Teil eines Trainingsplans, müssen Ihnen also überhaupt nicht unangenehm sein. Und wenn Sie erfahrene Läuferinnen und Läufer einschüchtern, rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass gerade die Sie am wenigsten verurteilen werden. Jeder Läufer war mal an dem Punkt, an dem Sie sich jetzt auch befinden und weiß genau, wie sich das anfühlt. Falls Sie doch mal Zweifel haben sollten, kann es helfen, sich die eigenen Fortschritte vor Augen zu führen, wie etwa mit einem Trainingstagebuch.
Fazit: Ausreden sind verlockend, lassen sich aber einfach entkräften!
Ab und zu mal keine Lust auf das Lauftraining zu haben, ist vollkommen normal und passiert jedem mal. Dann kommen Ausreden wie gerufen, allerdings haben sie meistens keinen festen Bestand und lassen sich mit ein paar Tipps und Argumenten ganz einfach entkräften.
Bei „falschem Wetter“ kann man sich entsprechend anziehen und beispielsweise schattige oder windgeschützte Strecken wählen. Bestimmte Mythen – wie etwa durch Joggen würden sich Muskeln abbauen oder es wäre schädlich für die Gelenke – lassen sich ebenfalls leicht widerlegen und mit ein paar Kniffen lässt sich auch im stressigen Alltag noch Zeit für eine schnelle Laufrunde finden.
Dennoch sollten Sie sich nicht zu viel Druck machen, wenn Ihnen trotz unserer Tipps die Lust am Laufen fehlt. Bewegen Sie sich auf eine andere Art und Weise, wie zum Beispiel mit einem Spaziergang, dann kommt auch irgendwann das Verlangen, die Laufschuhe wieder zu binden!