BMI Richtwert
Das sollten Sie über den Body-Mass-Index (BMI) wissen

Der BMI ist eine Orientierungshilfe für das Körpergewicht. Nicht mehr und nicht weniger. Warum er allein nicht aussagekräftig ist, erklären wir hier.
BMI berechnen
Foto: Getty Images
In diesem Artikel:
  • Was ist der Body-Mass-Index und welche Bedeutung hat er?
  • Geschlechterabhängige Einordnung des BMI
  • Altersabhängige Einordnung des BMI
  • Der BMI ist nicht immer aussagekräftig
  • Ein Ansatz zur Lösung des BMI-Problems: die Trefethen-Formel
  • Ein zweiter Lösungsansatz: Die Berücksichtigung des Bauchumfangs
  • Fazit: Nicht der BMI, sondern die Gesamtkonstitution ist entscheidend

Lange wurde der Body-Mass-Index, kurz: BMI, als Hauptbeurteilungswert eingesetzt, wenn es darum ging, das Körpergewicht in Übergewicht, Normalgewicht und Untergewicht einzuteilen. Mittlerweile dient die berechnete Zahl aus Körpergröße und Körpergewicht nur noch als orientierender Wert in Kombination mit weiteren Messungen und Untersuchungen. Wer sich trotzdem einen kurzen Überblick über den BMI verschaffen möchte, findet ihn hier.

Was ist der Body-Mass-Index und welche Bedeutung hat er?

Eines vorweg: Der BMI ist lediglich eine Orientierungshilfe, die gerade bei Ausdauer- und Spitzensportlern nur eine begrenzte Aussagekraft hat. Der BMI berechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat:

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Die Formel für den BMI

BMI = Gewicht in kg / (Größe in m)²

Rechnen Sie Ihren BMI aus, ergibt sich in der Regel eine Zahl zwischen 17 und 39. Der BMI berücksichtigt keine Unterschiede in der Körperzusammensetzung wie beispielsweise Fett, Muskelgewebe und Wasseranteil. Eine moderne Waage zeigt neben dem Gewicht oft auch den BMI und weitere Messwerte an.

Geschlechterabhängige Einordnung des BMI

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Männer und Frauen eine Tabelle zur orientierenden Einordnung des BMI erstellt.

Einordnung des BMI bei Frauen und Männern

Einordnung

BMI-Bereich (Frauen)

BMI-Bereich (Männer)

Untergewicht

unter 17,49

unter 18,49

Normalgewicht

17,5 bis 23,99

18,5 bis 24,99

Übergewicht Stufe 1

24 bis 26,49

25 bis 27,49

Übergewicht Stufe 2

26,5 bis 28,99

27,5 bis 29,99

Adipositas Grad 1, Stufe 1

29 bis 31,49

30 bis 32,49

Adipositas Grad 1, Stufe 2

31,5 bis 33,99

32,5 bis 34,99

Adipositas Grad 2, Stufe 1

34 bis 36,49

35 bis 37,49

Adipositas Grad 2, Stufe 2

36,5 bis 38,99

37,5 bis 39,99

Adipositas Grad 3

über 39

über 40

Altersabhängige Einordnung des BMI

Vom American National Research Council (NRC) gibt es eine Einordnung des BMI in Abhängigkeit vom Lebensalter, davon ausgehend, dass das Körpergewicht mit zunehmendem Alter insgesamt steigt.

Idealer BMI-Bereich nach Altersstufen

Alter

Idealer BMI

19 bis 24

19 bis 24

25 bis 34

20 bis 25

35 bis 44

21 bis 26

45 bis 54

22 bis 27

55 bis 65

23 bis 28

über 65

24 bis 29

Der BMI ist nicht immer aussagekräftig

Es gibt viele Personengruppen, bei denen die Berechnung des BMI möglich, aber nicht sinnvoll oder aussagekräftig ist. Grundsätzlich bestehen zwischen einzelnen Ländern bereits Unterschiede: Äthiopier und Chinesen haben unabhängig von ihrer sportlichen Aktivität durchschnittlich einen geringeren BMI als Menschen, die in Deutschland leben. Diese wiederum weisen einen niedrigeren BMI auf als Afroamerikaner.

Groß oder klein, Kraftsportler oder Ausdauerathlet?

Wer im Kraftsport aktiv ist, besitzt deutlich mehr Muskelmasse als ein Ausdauersportler auf dem gleichen Leistungsniveau. Nach einer Berechnung des BMI würde sich jedoch herausstellen, dass der Kraftsportler übergewichtig und der Ausdauersportler untergewichtig ist. Für beide Sportler hätte die Berechnung des BMI dementsprechend wenig Aussagekraft.

Auch besonders kleinen und besonders großen Menschen macht der BMI einen Strich durch die Rechnung: Der BMI macht nämlich kleine Menschen schlanker und große Menschen übergewichtig, weil beim BMI das Körpergewicht und das Quadrat der Körpergröße ins Verhältnis gesetzt werden. Ist ein Mensch größer im Sinne von länger, ist er aber in der Regel auch in den beiden anderen Dimensionen größer.

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Ein Ansatz zur Lösung des BMI-Problems: die Trefethen-Formel

Menschen mit einer Körpergröße von mehr oder weniger als 1,69 Meter haben nach der herkömmlichen Berechnung des BMI entweder einen im Verhältnis zu hohen oder zu niedrigen BMI. In der Trefethen-Formel wurde zur Tilgung dieser Problematik der Exponent "2" durch eine "2,5" ersetzt. Dadurch erhöht sich rein rechnerisch der BMI kleiner Menschen, während der von großen Menschen kleiner wird. Um den BMI nach Trefethen auf die bekannten klassischen BMI-Werte zu skalieren, multipliziert man ihn noch mit dem Faktor 1,3. So ergibt sich ein mit dem herkömmlichen BMI vergleichbarer Wert, der aber für kleine und große Menschen realistischere Werte ergibt.

Ein Beispiel: Der BMI einer Person mit einer Körpergröße von 1,89 Meter und 88 Kilogramm Körpergewicht läge nach der herkömmlichen Berechnung bei 24,62, nach Berechnung mit der Trefethen-Formel jedoch bei 23,6. Ob und wo diese Person Fetteinlagerungen besitzt, die einen Einfluss auf die Gesundheit haben können (Stichwort: abdominales Bauchfett), klärt auch dieser BMI-Problemlösungsversuch nicht.

Ein zweiter Lösungsansatz: Die Berücksichtigung des Bauchumfangs

Eine weitere Möglichkeit, das Körpergewicht einzuordnen, ist die rechnerische Kombination von Körpergröße und Bauchumfang. Teilt man den Bauchumfang, gemessen auf Höhe des Bauchnabels in Zentimetern, durch die Körpergröße in Zentimetern, erhält der Durchschnittsdeutsche einen Wert zwischen 0,4 und 0,7. Grundsätzlich sollte dieser Wert für ein "normales" Körpergewicht unter der Marke von 0,51 bleiben.

Fazit: Nicht der BMI, sondern die Gesamtkonstitution ist entscheidend

Der Body-Mass-Index (BMI) berücksichtigt neben der Körpergröße und dem Körpergewicht weder Fettanteil, noch Muskel- oder Wasseranteil des menschlichen Körpers. Dadurch wird seine Aussagekraft für die Beurteilung von Übergewicht, Untergewicht und Normalgewicht deutlich eingeschränkt. Unter Einbeziehung von Geschlecht und Alter kann der BMI jedoch als orientierender Richtwert dienen.