Unangenehme Sache
Die häufigste Sportverletzung: Bänderriss

Normalerweise halten Bänder große Belastungen aus. Bis es zu einem Riss kommt, muss das Band ungewohnt hohen Krafteinwirkungen ausgesetzt worden sein.
Die häufigste Sportverletzung: Bänderriss
Foto: iStockphoto

Ein Bänderriss ist eine unangenehme Sache. Allerdings handelt es sich bei Schmerzen nicht immer um einen Bänderriss. Es kann auch eine Bänderdehnung bedeuten, die häufig sogar schmerzhafter verlaufen kann als ein Bänderriss. Wie Sie auf einen Bänderriss am besten reagieren sollten und was genau Sie tun können um davon verschont zu bleiben, haben wir im Folgenden festgehalten.

Welche Ursache kann ein Bänderriss haben?

Eine plötzliche oder unverhältnismäßig große Krafteinwirkung, die die Bänder stark überdehnt, sodass sie reißen. Der größte Risikofaktor im Laufen ist das Umknicken mit dem Fuß. Auch das Verdrehen des Knies oder Schläge auf das entsprechende Gelenk, wie es bei anderen Sportarten der Fall sein kann, können einen Abriss der Bänder zur Folge haben. Der Bänderriss ist die häufigste Sportverletzung überhaupt.

Welche Symptome hat man bei einem Bänderriss?

Sobald ein Band gerissen ist, spürt der Betroffene einen starken Schmerz. Zudem kann ein krachendes Geräusch zu hören sein. Schon nach wenigen Minuten kommt es im Bereich des Risses zu Hämatombildung und Schwellungen. Sind durch den Riss die verorgenden Blutgefäße geschädigt, kann es auch nach Stunden noch zu einem blauen Anlaufen des Gelenkes kommen. Bei Kreuzbandrissen ist das im Normalfall nicht.

Die Schmerzen sind sowohl bei aktiven als auch bei passiven Bewegungen und Funktionsausfällen des betroffenen Gelenks spürbar. Es kann zur sogenannten „Aufklappbarkeit“ des Gelenks kommen. Bei einem Kreuzbandriss schwillt in der Regel das ganze Knie an. Bei einem Bänderriss am Sprunggelenk schwillt normalerweise nur der Knöchel an.

Wie behandelt man einen Bänderriss?

Die erste Maßnahme sollte nach der PECH-Regel erfolgen: Pause, Eis, Kompression und Hochlegen. Nach der ersten Hilfe sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Fragen zu dem Unfallgeschehen und Ihren Symptomen stellen. Durch Untersuchen der betroffenen Stelle lässt sich anhand von Äußerlichkeiten – Bluterguss und Schwellung – als auch mit dem Ausprobieren der Bewegungsfreiheit recht viel erkennen und feststellen. In der Regel wird jedoch noch eine Röntgenuntersuchung oder ein MRT gemacht, um sicher zu gehen.

Ist die Diagnose gestellt, verschreibt der Arzt Ihnen gegebenenfalls eine Bandage oder ähnliches. So kann das Band ohne Komplikationen heilen. Eine andere Möglichkeit zur Behandlung ist das gerissenes Band mittels einer Operation wieder zusammen zu nähen. Das wird zum Beispiel häufig bei einem Bänderriss im Daumen gemacht.

Bevor Sie mit dem Laufsport, beziehungsweise allgemein mit Sport fortfahren muss der Bänderriss vollständig ausgeheilt sein, da es sonst zu einer dauerhaften Instabilität der Gelenke kommt. Dies kann eine Arthrose nach sich ziehen. Der Heilungsprozess kann bis zu mehreren Monaten dauern. Meistens wird der Heilungsprozess mit Krankengymnastik und Physiotherapie unterstützt und die Bewegung des Gelenkes aufrecht erhalten.

Wie kann man einem Bänderriss vorbeugen?

Wirklich vorbeugen kann man einen Bänderriss nicht. Das Einzige was Sie machen können, ist das Risiko auf einen Bänderriss zu reduzieren, idem sie regelmäßig Sport machen. Achten Sie dabei vor allem auf die richtige Bewegungsausführung. Falls Sie unsicher sind, können Sie sich einen Trainer zur Seite nehmen, der Ihnen die richtige Ausführung zeigt. Zudem eignen sich Kräftigungs- und Koordinationsübungen die Muskeln rund um die Gelenke zu stärken wodurch unnatürliche Gelenkbewegungen kaum möglich sind. Die richtige Sportausrüstung kann zusätzlich helfen, einen Bänderriss zu vermeiden. Achten Sie bei Ihrem Laufschuh darauf, dass er einen niedrigen Absatz hat. Am besten ist eine Laufanalyse beim Kauf, bei der Sie sehen, wie Ihr Fuß auf den angezogenen Schuh "reagiert".

Fazit: Nach einem Bänderriss sofort kühlen und zum Arzt – Koordinationsübungen beugen vor

Ein Bänderriss entsteht durch eine zu große oder plötzliche Krafteinwirkung auf das Band, wodurch es so stark gedehnt wird, dass es reißt. Beim Laufen ist das größte Risiko vor allem beim Umknicken mit dem Fuß. Haben Sie sich einen Bänderriss zugezogen, spüren Sie sofort Schmerzen im betroffenen Gelenk. Möglicherweise haben Sie sogar das Band anhand eines krachendes Geräusches reißen hören. Kurz drauf schwillt das Gelenk an und kann bläulich unterlaufen. Die erste Maßnahme ist die PECH-Regel: Pausieren, mit Eis kühlen, Compression erzeugen, z.B. durch einen Verband und das Bein hochlegen. Der nächste Schritt ist eine ärztliche Untersuchung. Je nach Diagnose bekommen Sie eine Schiene oder ähnliches verschrieben. In manchen Fällen wird eine Operation in Betracht gezogen. Bevor Sie wieder Sport machen, muss der Bänderriss komplett verheilt sein.

Um einem Bänderriss vorzubeugen eignen sich Koordinations- und Kräftigungsübungen, wodurch die Muskeln rund um das Gelenk gestärkt und unnatürliche Bewegungen vermieden werden. Zudem sollten Sie auf eine saubere und richtige Bewegungsausführung achten.

Die aktuelle Ausgabe
04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

Abo ab 41,49 €