Bewegung an der frischen Luft stärkt das Herz-Kreislauf-System, kurbelt die Fettverbrennung an und hebt die Stimmung. Doch welche Ausdauersportart ist für dich besser geeignet und was ist eigentlich anstrengender – das klassische Joggen oder Speed Hiking, eine Art Turbowandern mit Stöcken? Wir erklären, wie sich Laufen und Speed Hiking gesundheitlich unterscheiden und wann welche Form des Trainings sinnvoll ist.
Was ist Speed Hiking eigentlich?
Speed Hiking, oder auch Speed-Wandern, ist im Grunde genau das, was der Name verspricht: schnelles Wandern. Dabei gehst du zügig, meist mit aktivem Armeinsatz, aber ohne in den Laufschritt zu wechseln. Typisch ist ein gleichmäßiges, kraftvolles Gehtempo auf befestigten Wegen oder Trails, gern in profiliertem oder auch bergigem Gelände. Meist werden Trekkingstöcke eingesetzt, um mit den Armen die Beine zu unterstützen und um die Gelenke zu entlasten. Im Vergleich zum Trailrunning ist Speed Hiking weniger intensiv. Beim Speed-Wandern trainierst du deine Ausdauer, Bein- und Rumpfmuskulatur.
Was sind die Vorteile von Speed Hiking?
In dem Intensitätsbereich des Speed Hikings nutzt der Körper vor allem Fett als Energiequelle, weil ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. So verbrennst du über längere Zeit hinweg effektiv Kalorien, ohne dich zu überlasten. Das macht es dann besonders interessant für dich, wenn du deinen Stoffwechsel effektiv anregen, deine Fettverbrennung verbessern und abnehmen möchtest.
In hügeligem Gelände stärkt das ständige Bergauf- und Bergabgehen deine Bein- und Rumpfmuskulatur. Durch den Einsatz von Stöcken kräftigst du zusätzlich deine Arme und entlastest gleichzeitig die Gelenke. Auch für die Koordinationsfähigkeit und den Gleichgewichtssinn ist Speed Hiking, besonders auf technisch anspruchsvollen Trails, eine effektive Trainingsform. Ein weiterer Pluspunkt: Du bist in der Natur und den Bergen unterwegs – ideal, um auch deinem Kopf etwas Gutes zu tun.
Das kann jedoch gleichzeitig auch ein Nachteil des Speed Hiking sein. Wenn du beim Wandern in den Bergen vor allem das Naturerlebnis und die Entspannung suchst, ist das Bergwandern in normalem Tempo eventuell besser für dich.
Laufen und Speed Hiking im Vergleich
Beide Sportarten trainieren Ausdauer, Kraft und Herz-Kreislauf-System, doch sie unterscheiden sich deutlich in Tempo, Technik und Belastung. In der folgenden Tabelle findest du alle wichtigen Unterschiede und Ähnlichkeiten auf einen Blick:
Für wen ist Laufen besser geeignet, für wen Speed Hiking?
Laufen ist ideal, wenn du deine Ausdauer und Kondition gezielt steigern oder Kalorien verbrennen möchtest. Regelmäßiges Lauftraining setzt eine gewisse Fitness voraus, aber grundsätzlich kannst du auf jedem Fitnesslevel einsteigen. Laufen kannst du überall: Auch auf der Straße direkt bei dir zuhause kannst du abwechslungsreiche Trainingseinheiten durchführen.
Speed Hiking dagegen ist die richtige Wahl, wenn du eine gelenkschonende, aber dennoch fordernde Ausdauersportart suchst. Durch den Einsatz der Stöcke werden zusätzlich deine Arme, Schultern und dein Rücken trainiert. Die gleichmäßige Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System und reduziert Stress. Speed Hiking machst du typischerweise in der Natur – dafür hast du zwar meistens eine kleine Anreise, aber das Naturerlebnis bereichert dein Training und hat daneben auch positive Wirkungen auf die Psyche.
Gerade für Einsteiger und Menschen mit mehr Gewicht ist eine langsamere Variante des Speed Hikings der ideale Einstieg in den Ausdauersport. Du kannst zunächst mit moderatem Wandern beginnen und das Tempo mit der Zeit steigern, bis du schließlich richtiges Speed Hiking betreibst. So baust du kontinuierlich Kondition auf, ohne deinen Körper zu überfordern.
Eignet sich Speed Hiking als Ergänzung zum Lauftraining?
Speed Hiking eignet sich hervorragend als ergänzendes Training zum Laufen, weil es ähnliche Muskelgruppen beansprucht, aber deutlich gelenkschonender ist. Durch das schnelle Wandern im Gelände, kannst du deine Grundlagenausdauer verbessern, ohne deinen Körper zu überlasten.
Zudem trainierst du beim Speed Hiking durch das Bergauf- und Bergabgehen deine Koordination und Trittsicherheit. Das sind wichtige Fähigkeiten, die dir auch beim Laufen zugutekommen.
FAQ: Häufige Fragen zum Speed Hiking
Laufschuhe eignen sich nur dann fürs Speed Hiking, wenn du ausschließlich auf festen Wegen oder Forststraßen unterwegs bist. Sobald das Gelände jedoch technischer oder steiler wird, solltest du dich nicht mehr mit gewöhnlichen Laufschuhen zufriedengeben. Auf nassem, steinigem oder unebenem Untergrund fehlt es ihnen meist an der nötigen Profilsohle und Stabilität. In solchen Fällen sind leichte Wanderschuhe oder Trailschuhe die bessere Wahl, da sie dir mehr Grip, Schutz vor Nässe und seitlichen Halt bieten, ohne dass sie deine Bewegungsfreiheit einschränken.
Wenn du meist auf technisch einfacheren Wegen unterwegs bist und deinen Schuh auch auf der Straße nutzen möchtest, sind Hybridschuhe wahrscheinlich die richtige Wahl für dich – sie vereinen Grip fürs Gelände mit Dämpfung für Asphalt.
Der größte Unterschied zwischen Speed Hiking und klassischem Wandern liegt im Tempo und Trainingsansatz. Beim Speed Hiking bewegst du dich deutlich schneller und gleichmäßiger und legst den Fokus stärker auf Ausdauer, Kondition und Fettverbrennung. Auch die Technik ist dynamischer: Durch den aktiven Einsatz der Stöcke unterstützt du deinen Rhythmus, entlastest die Gelenke und aktivierst zusätzlich Arme und Rumpf.
Außerdem fordert Speed Hiking das Herz-Kreislauf-System deutlich stärker. Achte deshalb darauf, deine Herzfrequenz im Blick zu behalten, um im optimalen Belastungsbereich zu bleiben. Ideal ist eine Laufuhr mit Pulsmessung, mit der du deine Intensität gezielt steuern kannst. Die richtige Belastung liegt in der Regel zwischen 60 und 85 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz – also im aeroben Bereich, in dem du Fett verbrennst und gleichzeitig deine Grundlagenausdauer verbesserst. Gerade am Anfang gilt: lieber etwas langsamer starten. Eine zu hohe Intensität bringt nicht automatisch bessere Trainingseffekte, sondern kann sogar kontraproduktiv sein. Und keine Sorge: Tempowechsel und kurze Pausen gehören beim Speed Hiking dazu. Sie helfen, dass du dich dem Gelände anpassen kannst und zwischendurch auch mal die Natur bewusst genießt.
Ja! Speed Hiking ist ein sehr gutes Ausdauertraining. Du bleibst durch das zügige Gehen in gleichmäßigem Tempo über längere Zeit im aeroben Bereich, also in einer Intensität, bei der dein Körper vor allem Fett als Energiequelle nutzt. Genau dieser Bereich ist entscheidend, um die Grundlagenausdauer zu verbessern.
Da Speed Hiking weniger Stoß- und Sprungbelastung als Laufen mit sich bringt, kannst du längere Einheiten absolvieren, ohne deine Gelenke, Sehnen und Muskeln zu überlasten. Gleichzeitig wird das Herz-Kreislauf-System kontinuierlich gefordert, wodurch sich dein Herzvolumen, deine Sauerstoffaufnahme und deine Ermüdungsresistenz verbessern.
Welche Ausrüstung brauchst du fürs Speed Hiking?
Neben guten Schuhen gibt es noch ein paar andere Dinge, die das Training deutlich angenehmer und sicherer machen. Dazu zählen vor allem die Speedhiking-Stöcke. Am besten greifst du hierbei zu Nordic-Walking– oder Trail-Running-Stöcken. Einfache Wanderstöcke eignen sich fürs Speed Hiking nur bedingt, da sie meist keine ergonomisch geformten Handschlaufen besitzen. Bei klassischen Trekkingstöcken sind die Schlaufen so gestaltet, dass man schnell herausgleiten kann, das ist zwar praktisch beim Bergwandern, aber hinderlich beim zügigen Gehen. Speed Hiker brauchen dagegen speziell geformte Schlaufen, die fest und bequem am Handgelenk sitzen. So lässt sich der richtige Gehrhythmus besser halten und die Kraftübertragung auf den Stock ist effizienter.
Auch ein atmungsaktives Funktionshirt, das den Schweiß schnell abtransportiert und dich trotzdem wärmt, solltest du immer dabei haben. Denke auch an einen leichten Rucksack, der Platz für Wasser, Snacks, Erste-Hilfe-Set und eine dünne Jacke hat.