Gravel-Running: Abseits der Straße laufen

Trendsport Gravel-Running
Warum jetzt alle abseits der Straße laufen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 07.08.2025
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Gravel-Running
Foto: Getty Images

Bestimmt hast du schon einmal von einem Gravel-Bike gehört – einer Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Klar ist: Gravel-Biking liegt im Trend. Doch nicht nur Radfahrer zieht es auf die unbefestigten Wege zwischen Asphalt und Trail. Auch unter Läuferinnen und Läufern wächst das Interesse an genau diesem Terrain. Wir klären, was wirklich dahintersteckt, welche Ausrüstung du brauchst und welche Vorteile und Neuheiten Gravel-Running bieten kann.

Was ist Gravel-Running?

Beim Gravel-Running läufst du auf unbefestigten, aber gut begehbaren Wegen. Konkret ist es eine Mischung aus asphaltierten Straßen und Trails, also z. B. Erdwegen oder Waldpfaden. Diese sind in der Regel aber weniger steil als beim reinen Trail-Running. Das Ziel besteht darin, dass du einerseits von den Gegebenheiten und der Freiheit in der Natur profitierst, andererseits aber auch einfache Wege über die Straße nutzen kannst. Deshalb ist Gravel-Running extrem flexibel. Du kannst spontan entscheiden, wohin es geht – ob durch den Park oder durch den Wald. Das Motto dabei lautet immer: weniger anspruchsvoll als Trail-Running, aber herausfordernder als das Laufen auf asphaltierten Straßen.

Gravel- vs. Trail-Running: Die wichtigsten Unterschiede

Trail-Running ist längst eine feste Größe in der Laufszene. Beim Gravel-Running hingegen handelt es sich um einen vergleichsweise jungen Trend, der erst vor kurzem aufkam. Doch worin unterscheiden sich die beiden eigentlich?

Was sind die besten Untergründe für Gravel-Running?

Anders als beim klassischen Trail-Running bleibst du beim Gravel-Running meist auf breiten, stabilen Wegen und musst dich nicht mit steilen Anstiegen, Wurzeln oder Felsen auseinandersetzen. Typische Gravel-Untergründe und -Strecken sind zum Beispiel:

  • Schotter- und Kieswege
  • Wald- und Forstwege mit festem Boden
  • Feld- und Wirtschaftswege
  • Parkwege mit gemischtem Belag
  • Wege entlang von Flüssen
  • Flache Schotterpisten
  • Meist gut befahrbare Naturpfade ohne größere Hindernisse

Welche Ausrüstung brauche ich fürs Gravel-Running?

In puncto Ausrüstung sind die Laufschuhe natürlich am wichtigsten. Sie sollten eine griffige, aber nicht zu stark profilierte Sohle haben, um auf Schotterwegen guten Halt zu bieten, ohne dass sich kleine Steinchen festsetzen. Die Dämpfung sollte ähnlich wie bei Straßenschuhen ausfallen, um Stöße auf Abschnitten wie Straße oder Schotter abzufangen. Achte außerdem auf die Stabilität. Die Sohle sollte so gestaltet sein, dass sie unregelmäßige Auftritte ausgleicht und du dennoch relativ flüssig laufen kannst. Wenn du bereits leichte Trailschuhe mit moderatem Profil besitzt, kannst du diese wahrscheinlich problemlos nutzen. Wenn das Profil deiner Trailschuhe zu grob ist und die Dämpfung zu wenig, kann sich die Investition in spezielle Gravel-Modelle oder Hybridschuhe lohnen. Bei den meisten Wetterlagen bist du aber auch mit deinen ganz normalen Laufschuhen auf Gravel-Strecken gut unterwegs.

Wer länger unterwegs ist, kann eine Laufweste mitnehmen, um Trinken, Snacks und eventuell eine leichte Jacke zu verstauen. Eine GPS-Uhr kann hilfreich sein, falls du zu viele unbekannte Wege genutzt hast und eine schnelle Route nach Hause benötigst.

Was sind die Vorteile von Gravel-Running?

Gravel-Running erfindet das Rad nicht neu – schließlich sind Läuferinnen und Läufer schon immer über Schotterwege und Waldwege gelaufen. Und doch bringt der Trend ein paar Vorteile mit sich, die für einige Läuferinnen und Läufer interessant sein könnten:

1

Abwechslungsreiches Training

2

Freies Laufen

3

Niedriges Verletzungsrisiko

4

Einfache Zugänglichkeit

Wie finde ich die besten Routen fürs Gravel-Running?

Der Sinn des Gravel-Runnings besteht natürlich darin, neue Wege und Strecken, abseits der Straße, zu erkunden und einfach dorthin zu laufen, wo du möchtest. Du kannst jederzeit entscheiden, ob du in einfachem Gelände laufen willst oder die nächsten Kilometer mithilfe eines Trails etwas anspruchsvoller gestaltest – ganz frei und ohne Streckenplanung.

Wenn du bisschen mehr Planung brauchst, dann sind Radstrecken für Gravelbikes eine gute Orientierung, schließlich nutzen sie genau die Wege, die auch fürs Gravel-Running perfekt sind. Alternativ kannst du auch die lokalen Wander- oder Nordic-Walking-Strecken nutzen.

Trainingstipps fürs Gravel-Running: So bereitest du dich vor

Damit du gut vorbereitet mit deinem ersten Gravel Run starten kannst, ist eine starke Fuß- und Beinmuskulatur wichtig. Übungen wie Wadenheben, Einbeinstand oder leichtes Balance-Training helfen dir dabei, deine Stabilität zu verbessern und später das Verletzungsrisiko zu senken. Auch deine Lauftechnik spielt eine Rolle: Ein etwas kürzerer Schritt und eine aufrechte Haltung sorgen für besseren Halt und Reaktionsfähigkeit, vor allem bei plötzlichen Veränderungen des Untergrunds.

Außerdem solltest du es zu Beginn ruhig angehen lassen und den Fokus auf Technik und Körpergefühl legen, statt Tempo oder Distanz in den Vordergrund zu stellen. Tempowechsel oder längere Anstiege kannst du später immer noch in dein Training einbauen.

FAQ: Häufige Fragen zum Gravel-Running

Fazit: Einfach laufen

Gravel-Running ist kein völlig neuer Trend – schließlich waren Läuferinnen und Läufer schon immer mal offroad unterwegs. Wenn du aber auf der Suche nach einer unkomplizierten, aber dennoch effektiven Alternative zum Straßenlauf bist, findest du im Gravel-Running eine vielseitige Möglichkeit, dein Training zu bereichern. Das Ziel ist, die Vorteile der Natur und ihre Freiheit zu genießen, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit zu haben, unkompliziert Straßenpassagen in deine Strecke zu integrieren.

Ein großer Vorteil: Im Vergleich zum Trail-Running ist das Verletzungsrisiko geringer, da Gravel-Running meist auf breiten, gut laufbaren Wegen stattfindet. Dazu kommt: Du kannst direkt vor der Haustür loslaufen, ohne aufwändige Streckenplanung oder Gedränge auf viel befahrenen Wegen. Auch die Ausrüstung ist nicht kompliziert: Trailschuhe mit leichtem Profil oder eigens entwickelte Gravel-Modelle bieten dir ausreichend Halt.

Vielleicht ist Gravel-Running kein völlig neuer Trend. Doch gerade in Zeiten, in denen Laufen oft leistungsorientiert, strukturiert und durchgetaktet ist, kann uns Gravel-Running daran erinnern, dass wir wieder mehr so laufen, wie wir Lust haben.