Das Wichtigste zuerst: Essen Sie immer nur das, was Sie auch wirklich kennen, was an sauberen Stellen wächst und keine Schmutzspuren aufweist. Geschmack und Geruch können täuschen – nicht jede giftige Pflanze schmeckt oder riecht gleichzeitig unangenehm. Das können Sie beim Streifzug durch heimische Wälder finden.
Beeren und Früchte
Heidelbeeren, Brombeeren oder Walderdbeeren liefern komplexe Kohlenhydrate für den lang anhaltenden Energieschub sowie sättigende Ballaststoffe. Hagebutten stärken die Abwehrkräfte und punkten mit einer großen Portion Vitamin C. Die Gefahr, dass vorher Tiere an den Beeren waren sinkt, wenn Sie ab einer Höhe von 80 bis 100 cm pflücken.
Obst
Bäume mit Äpfeln, Birnen, Pflaumen oder Mirabellen tauchen manchmal unverhofft an Feldwegen auf. Diese Obstsorten lassen sich in der Regel bedenkenlos verzehren. Empfehlenswert ist dennoch immer, sie vor dem Verzehr zu waschen.
Kräuter und Gräser
Grünzeug kann mehr, als Sie glauben: Brennnesseln schmecken als Salat, wirken entzündungshemmend und lindernd bei Darmbeschwerden. Brunnenkresse ist reich an Eisen und schützt damit vor Ermüden. Vom Löwenzahn sind aus Geschmacksgründen nur die jungen, grünen Blätter zu empfehlen. Finden Sie Sauerampfer, sollten Sie wegen des hohen Oxalsäuregehalts keine zu großen Mengen davon verspeisen. Da die Kräuter nah am Boden wachsen, waschen Sie sie vor dem Essen möglichst gründlich.
Pilze
ACHTUNG: NUR ZUGREIFEN, WENN SIE SICH AUSKENNEN!
In Nadelwäldern finden Sie von Juni bis Oktober den Pfifferling. Er ist gelb, trocken, glatt und hat einen welligen Rand. Zu verwechseln ist er am ehesten mit dem falschen Pfifferling, der zwar ungiftig ist, aber nicht verzehrt werden darf.
Nüsse
Nüsse sind durch ihre gesunden Fette besonders gehaltvoll: Hasel- und Walnüsse kennen Sie, aber auch Bucheckern kann man essen.
Getreide
So verlockend es auch sein mag: Plündern Sie vor lauter Hunger nicht das nächstbeste Getreidefeld – nicht nur, weil das verboten ist. Obwohl Getreide ernährungsphysiologisch ideal ist, enthält es in roher Form sogenannte Phytine, die unter anderem die Aufnahme von Eisen, Kalzium und Magnesium in den Körper behindern.
Und zu trinken?
Um Wasser auf Trinkbarkeit zu überprüfen, machen Sie unseren Trinkquellen-Check in vier Schritten:
- Umgebung wählen: Potenzielle Trinkwasserquellen sollten oberhalb von jeder Siedlung, Hütte oder Viehweide fließen.
- Wasser prüfen: Je klarer und kälter das Wasser, desto eher ist es trinkbar. Im Idealfall fließt es zügig und über sandigen oder steinigen Grund. Meiden Sie stehende Gewässer! Tipp: Mit pH-Teststreifen aus der Apotheke lässt sich der Säuregrad ermitteln. Bei Werten unter 6,5 haben Sie gute Chancen auf sicheres Trinkwasser.
- Entkeimen und Verunreinigungen herausfiltern: Wer sichergehen will, sollte Wasser immer entkeimen. Für Trailrunner gibt es dafür spezielle Trinkhalme, die Krankheitserreger, Bakterien und Verunreinigungen herausfiltern und das Wasser ganz einfach und direkt vor Ort genießbar machen. Die Firma Lifestraw bietet solche Trinkhalme beispielsweise an.
- Ohne Filter Verunreinigungen herausfiltern: Vermuten Sie Krankheitserreger im Wasser und haben keinen speziellen Filter zur Hand, gibt es zwei Methoden, mit denen Sie sich in der Not behelfen können. Eine Methode gegen Bakterien ist, das Wasser in einer durchsichtigen, farblosen PET-Flasche (Etikett entfernen!) für mindestens sechs Stunden in die pralle Sonne zu stellen. Die deutlich bessere Methode ist jedoch, das Wasser abzukochen.