- Muskelverspannungen als Ursache für Rückenschmerzen
- Welche Symptome treten bei Muskelverspannungen auf?
- Was sind die Ursachen von Muskelverspannungen?
- Wie sind Muskelverspannungen zu behandeln?
- So können Sie Muskelverspannungen vorbeugen
- Welche Übungen helfen bei Muskelverspannung?
- Fazit: Muskelverspannungen lassen sich durch Bewegung und Krafttraining lindern
Eine Nacht falsch gelegen, acht Stunden verkrampft am Schreibtisch gesessen, neue Übungen ins Athletikprogramm integriert oder beim Laufen verkühlt: Muskelverspannungen können durch viele verschiedene Umstände ausgelöst werden. Die Ursache ist jedoch fast immer ähnlich: einseitige oder monotone Bewegungen. Und ganz analog lautet die Lösung gegen die meisten Muskelverspannungen: Bewegen!
Muskelverspannungen als Ursache für Rückenschmerzen
Untrainierte Menschen besitzen einen Muskelanteil von etwa 43 Prozent am Gesamtkörpergewicht. Bei Läuferinnen und Läufern und anderen Sportlern liegt diese Prozentzahl in der Regel höher. Die Anzahl der Muskeln ist bei jedem Menschen gleich. Regelmäßiges Training führt jedoch dazu, dass Muskelfasern und Muskelbündel sich verstärken. Muskelverspannungen gehören mittlerweile zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden Europas und sind die häufigste Ursache für Rückenschmerzen.
Welche Symptome treten bei Muskelverspannungen auf?
Muskelverspannungen machen sich hauptsächlich durch ziehende oder dumpfe Schmerzen, vor allem im Bereich des Nackens oder der Lendenwirbelsäule, bemerkbar. Auch Bewegungseinschränkungen können auftreten. So kann es beispielsweise passieren, dass Sie Ihren Kopf beim Laufen nicht mehr nach hinten drehen können, um über die Schulter zu blicken. Kopfschmerzen treten häufig in Kombination mit Nackenverspannungen auf.
Muskelverspannungen sind außerdem selbst ein Symptom beim HWS-Syndrom, Bandscheibenvorfall, LWS-Syndrom, bei Ischiasbeschwerden, Muskelkater und bei Plantarfasziitis.
Was sind die Ursachen von Muskelverspannungen?
Die einfachste Ursache für Muskelverspannungen ist, dass Sie eine bestimmte Bewegung sehr oft wiederholt haben und ein bestimmter Muskel oder eine Muskelgruppe durch diese Beanspruchung überlastet wurde. Häufiger sind jedoch Muskelverspannungen, die durch eine dauerhafte Fehlbelastung auf funktioneller Ebene bedingt sind. Für eine Fehlbelastung muss man sich nicht einmal viel bewegen – auch langes Sitzen oder Liegen mit ungünstiger Kopf- oder Schulterlagerung kann zu schmerzhaften Verspannungen führen.
Obwohl in der Gegenwart bereits sehr großer Wert auf eine ergonomische Sitzposition am Arbeitsplatz gelegt wird, ist das lange Sitzen doch meist die Ursache für Muskelverspannungen. Eine schiefe Sitzhaltung, konsequenter Nicht-Gebrauch der Stuhllehne, ständiges Überschlagen der Beine (stets in die gleiche Richtung) oder eine ungünstige Position des Computerbildschirms können zu Muskelverspannungen führen. Auf struktureller Ebene sollten Fehlstellungen wie Plattfuß, Senkfuß, X- oder O-Beine, Hüftfehlstellungen oder Blockaden als Ursache für Muskelverspannungen ausgeschlossen werden.
Wie sind Muskelverspannungen zu behandeln?
Raus aus der Monotonie lautet das Erfolgsrezept gegen Muskelverspannungen. Wenn Sie einen sitzenden Beruf ausüben, sollten Sie den Feierabend nutzen, um Ihren Körper genau der gegenteiligen Belastung des Berufsalltags auszusetzen. Wer ganztägig am Schreibtisch sitzt, fällt nach vorne in sich zusammen und die Rückenmuskulatur wird schwach. Hier hilft es am besten, den Rücken stark zu machen und die Gesäßmuskulatur zu trainieren. In Ihr Kräftigungsprogramm sollten Sie immer auch Dehnübungen integrieren, um die Beweglichkeit der Muskulatur zu erhalten.
Sollten bei Ihnen im Alltag immer wiederkehrend zu einem bestimmten Zeitpunkt Muskelverspannungen auftreten, macht es Sinn, Ihre Haltung bei dieser speziellen Tätigkeit genauer zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren. Eine Arbeitsplatzanamnese beispielsweise kann durch einen Physio- oder Ergotherapeuten durchgeführt werden.
Fehlstellungen sollten durch einen Arzt oder Physiotherapeuten genauer untersucht werden. In einer physiotherapeutischen Behandlung werden Sie in Folge durch asymmetrische Übungen ein muskuläres Gleichgewicht wiedererlangen. Im Akutfall können Ihnen Wärmeanwendungen mit einem Körnerkissen oder der Heißen Rolle helfen. Auch leichtes Dehnen nach oder während einer Wärmeapplikation kann hilfreich sein.
So können Sie Muskelverspannungen vorbeugen
Um Muskelverspannungen zu vermeiden, sollten Sie sich regelmäßig bewegen und im Optimalfall ein Kräftigungsprogramm für den ganzen Körper durchführen. Monotone Bewegungen, ständiges Sitzen sowie das Überschlagen der Beine im Sitzen sollten Sie so gut es geht vermeiden.
Welche Übungen helfen bei Muskelverspannung?
Ganz klar: Abwechslungsreiche Übungen. Was viele Läufer nicht wissen, ist: Muskulatur, die ständig verspannt ist, wird irgendwann schwach. Das ist ein Grund dafür, dass man beispielsweise den Trapezmuskel, der häufig zu Muskelverspannungen im Nackenbereich führt, regelmäßig trainieren und nicht nur dehnen sollte.
Fazit: Muskelverspannungen lassen sich durch Bewegung und Krafttraining lindern
Muskelverspannungen entstehen durch monotone Bewegungen, einseitige körperliche Belastung und Ausweichmechanismen beim Laufen, wenn eine starke Asymmetrie der Muskulatur zwischen den Körperhälften besteht. Kurzfristig hilft es, sich zehn bis 30 Minuten kontinuierlich und betont locker zu bewegen und die verspannte Muskulatur im Wechsel anzuspannen und wieder locker zu lassen. Langfristig sollten Sie Übungen in Ihren Alltag integrieren, mit denen Sie diejenige Muskulatur trainieren, die Sie aus Ihrer alltäglichen Arbeitshaltung herausbringt.