Laufökonomie verbessern: Mit diesen drei Tipps läufst du effizienter

Drei Tipps für effizienteres Laufen
So verbesserst du deine Laufökonomie

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 15.09.2025
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So verbesserst du deine Laufökonomie
Foto: iStockphoto

Viele Läuferinnen und Läufer möchten beim Laufen besonders viele Kalorien verbrennen, um ihr Gewicht zu halten oder ein wenig abzunehmen. Doch durch das ganze Lauftraining passiert eigentlich etwas anderes: Unser Körper lernt, mit seiner Energie (also den zugeführten Kalorien und dem eingeatmeten Sauerstoff) möglichst sorgsam umzugehen. Wir können mit der eingesetzten Energie möglichst weit und schnell laufen. Wir laufen effizienter bzw. ökonomischer. Das ist besonders für fortgeschrittene Läuferinnen und Läufer wichtig, die es auf gute Zeiten im Rennen abgesehen haben. Doch was genau steckt hinter dem Begriff Laufökonomie? Wie lässt sie sich verbessern? Hier erfährst du, was die wichtigsten Einflussfaktoren sind und wie du deine persönliche Laufökonomie gezielt steigern kannst.

Was ist Laufökonomie überhaupt?

Die Definition ist folgende: Unter Laufökonomie versteht man das Verhältnis zwischen einer vorgegebenen Laufleistung und dem Sauerstoffverbrauch, also wie effizient dein Körper beim Laufen mit Energie umgeht. Je weniger Sauerstoff eine Läuferin oder ein Läufer bei gleichem Tempo benötigt, desto besser ist die Laufökonomie.

Zur Erklärung: Anders als bei der VO2max, die bemisst, wie viel Sauerstoff man in einer Minute maximal verwerten kann, geht es bei der hier gemessenen Laufökonomie darum, wie viel Sauerstoff man in einem gegebenen Tempo tatsächlich verwertet (und wie viel Energie man somit umsetzt). Das kann man übrigens nur im Labor testen, aber in der Praxis gilt: Haben zwei Läufer die gleiche VO2max, wird der ökonomischere Läufer gewinnen.

Die Bedeutung der Laufökonomie für deine Leistung ist daher enorm. Eine kleine Verbesserung kann über viele Kilometer einen großen Unterschied machen. Schon wenige Prozentpunkte mehr Effizienz können im Wettkampf Minuten auf der Uhr sparen und das Laufen wird sich insgesamt leichter für dich anfühlen.

Hin und wieder werden auch Laufökonomie und Lauftechnik in einen Topf geworfen. Damit meint man jedoch unterschiedliche Dinge. Die Lauftechnik beschreibt, wie du läufst, also zum Beispiel deine Körperhaltung, deinen Armzug oder den Fußaufsatz. Die Laufökonomie dagegen zeigt, wie effizient dein Körper diese Bewegungen umsetzt, also: wie viel Sauerstoff du pro Minute bei einer bestimmten Geschwindigkeit verbrauchst.

Warum ist eine gute Laufökonomie wichtig?

Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Eine gute Laufökonomie reduziert deinen Sauerstoffverbrauch, was natürlich besonders in der Endphase eines Rennens von Vorteil ist. Sie hilft dir dabei, deine Geschwindigkeit länger aufrechtzuerhalten, spart Energie und du ermüdest nicht so schnell.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Laufökonomie

Deine Laufökonomie wird von vielen Faktoren beeinflusst. Im Wesentlichen lassen sie sich in fünf Bereiche einteilen:

  • Metabolische Leistungsfähigkeit / Effizienz: Wie gut dein Körper Energie bereitstellt und nutzt. So verbesserst du sie: Lange, lockere Läufe und Tempodauerläufe verbessern die „Verbrennung“, eine passende Kohlenhydrat- und Eiweißzufuhr unterstützt sie dabei.
  • Kardiopulmonale Leistungsfähigkeit: Wie stark Herz und Lunge Sauerstoff aufnehmen, transportieren und an die Muskeln bringen. So verbesserst du sie: Regelmäßiges Grundlagentraining und gelegentliche Intervalle erhöhen das Schlagvolumen und die Atemökonomie.
  • Training (Umfang, Intensität, Qualität): Wie oft, wie lang und wie klug du trainierst, inklusive Kraft- und Technik-Training. Eine Mischung aus lockeren Läufen, gezielten schnellen Reizen und Erholung macht dich effizienter. Beispiel: Dauerläufe als Ausdauerbasis, eine schnellere Einheit pro Woche (Intervalle/Tempotraining), dazu Krafttraining, Mobilisation & Lauf-ABC.
  • Biomechanische Effizienz: Wie du läufst, macht einen großen Unterschied. Eine aufrechte Haltung, eine passende Schrittfrequenz und ein sauberer Fußaufsatz helfen, Energie zu sparen. Beispiel: Etwas höhere Schrittfrequenz, Fuß direkt unter der Hüfte aufsetzen, den Körper leicht aus dem Sprunggelenk nach vorn kippen und auf leise Schritte achten.
  • Neuromuskuläre Effizienz: Damit ist gemeint, wie gut Nerven und Muskeln zusammenspielen. Je besser Timing, Rhythmus und Kraftübertragung passen, desto leichter und energiesparender wird jeder Schritt. Beispiel: Übungen wie Lauf-ABC, kurze Steigerungsläufe, kleine Bergsprints oder dosierte Sprungübungen verbessern deine Koordination. Auch spezielles Neuroathletiktraining wirkt sich positiv aus.

Drei wirksame Methoden zur Verbesserung der Laufökonomie

Der einfachste Weg, seine Laufökonomie zu verbessern, besteht darin, viel zu laufen. Wenn du aber schon so viel läufst wie möglich und dein Training variantenreich gestaltest, dann haben wir noch ein drei Tipps, wie du beim Laufen aus jedem Atemzug noch mehr Tempo herausholst.

Tipp 1: Sprünge machen

Beine sind wie Federn: Sie pumpen Energie in jeden einzelnen Schritt. Wie gut oder schlecht sie das tun, hängt auch von ihrer Stärke und Geschmeidigkeit ab. Beides kann man trainieren. In einer Studie konnten Läufer, die plyometrische Übungen in ihr Training einbauten, ihre Laufökonomie nachweislich verbessern und ihre 5000-m-Zeiten um 2,7 Prozent steigern.

Sprünge
Andrea Manzati

Tipp 2: Rote-Beete-Saft trinken

Rote-Bete-Saft wird unter Läufern „gehypt“, seit eine Studie gezeigt hat, dass er die Ausdauer verbessert. Hohe Nitratanteile und weitere Mikronährstoffe senken den Sauerstoffbedarf der Muskeln um bis zu drei Prozent. Eine Studie mit Radfahrern ergab, dass diese nach dem Genuss des Saftes ein 10-Meilen-Rennen 2,7 Prozent schneller fuhren. Aber Vorsicht: Zu viel davon kann auf den Magen schlagen.

Rote-Beete-Saft trinken
Andrea Manzati

Tipp 3: Locker bleiben

Laufökonomie hat auch mit dem Laufstil zu tun: Je „sauberer“ man läuft, desto weniger Energie geht verloren. Eine Studie zeigte allerdings, dass Läufer, die bewusst sauber laufen sollten, unökonomischer liefen als sonst. Es ist also besser, nicht ständig seinen Laufstil zu beäugen, sondern eine Bewegungsanalyse durchführen zu lassen und Laufstildefizite durch Lauf-ABC, Kraft- und Mobilisationstraining auszugleichen.

Locker bleiben
Andrea Manzati

Laufökonomie verbessern: Die häufigsten Fehler

Diese Methoden und Anpassungen in Technik, Haltung und Rhythmus können deine Laufökonomie deutlich verbessern. Häufig schleichen sich aber bestimmte Fehler ein, durch die das nicht möglich ist. Im Folgenden findest du typische Stolperfallen und wie du sie vermeidest.

1

Zu viel Vorwärtsneigung

2

Zu wenig Rumpfstabilität

3

Kein Lauf-ABC

4

Die falsche Atmung

5

Zu geringe Schrittfrequenz

6

Zu viel „Hüpfen“

7

Die falsche Ernährung

FAQ: Häufigste Fragen zur Laufökonomie

Fazit: Ökonomischer laufen heißt schneller laufen

Damit du noch effizienter läufst, solltest du deinen Trainingsumfang erhöhen. Zudem kannst du drei Tipps beachten: 1. Baue plyometrische Übungen in dein Training ein. 2. Trinke Rote-Beete-Saft. 3. Bleibe beim Laufen stets locker, um nicht zu verkrampfen und somit unökonomischer zu laufen. Statt permanent auf den Laufstil zu achten und somit zu verkrampfen, solltest du eher auf Kraft- und Mobilisationstraining setzen.

Wichtig ist aber auch, typische Fehler zu vermeiden. Dazu gehören eine zu geringe Schrittfrequenz, zu viel Vorwärtsneigung, die falsche Atmung oder eine fehlende Rumpfstabilität. Das alles kann deine Laufökonomie verschlechtern und wertvolle Energie kosten.