Lauftechnik: Die besten Tipps, um deinen Laufstil zu verbessern

Lauftechnik: Darauf sollten Läufer achten
So verbesserst du deinen Laufstil

Zuletzt aktualisiert am 19.06.2025
Mit einer optimierten Lauftechnik laufen Sie schöner und schneller. Dazu sinkt Ihr Verletzungsrisiko.
Foto: Marcus Vogel

Beobachte einmal vorbeilaufende Jogger und Läuferinnen. Von zehn laufen vermutlich acht „unrund“. Gemeint ist damit ein Laufstil, der nicht ökonomisch aussieht und daher mehr Kraft zu kosten scheint, als nötig. Eventuell ruft er sogar mit der Zeit orthopädische Beschwerden hervor. In erster Linie verantwortlich für einen unrunden Laufstil ist eine unsaubere Beinbewegung in Verbindung mit einer schlechten Oberkörper-Haltung. Erst in zweiter Linie sind die Arme für einen „eckigen“ Laufstil verantwortlich. Sie balancieren meist lediglich falsche Beinbewegungen aus. Beine, Hüfte, Oberkörper, Kopf und Arme bilden beim Laufen ein zusammenhängendes Ganzes und lassen sich nicht völlig unabhängig voneinander betrachten.

Ein Mensch mag sich normal bewegen, wenn er geht. Sobald er joggt oder schnell läuft, ist es häufig aus mit der Harmonie. Achte nur einmal auf Menschen, die im Laufschritt versuchen, einen Bus oder eine Straßenbahn zu erreichen. Hauptverantwortlich für eckige und unharmonische Bewegungen sind kleinere oder größere statische Fehlstellungen, muskuläre Unausgeglichenheit (Dysbalancen), Koordinationsschwierigkeiten oder eine untrainierte Muskulatur.

Gibt es die perfekte Lauftechnik?

Wir stellen in diesem Artikel die verschiedenen Komponenten eines guten Laufstils vor und erklären dabei jeweils, wie du sie verbessern kannst. Aber Achtung: Den ganz perfekten Laufstil gibt es nicht und selbst mit einem offensichtlich „schlechten“ Stil können viele Läufer schnell und auch verletzungsfrei laufen. Das bestätigt auch eine Studie des International Journal of Sports Physiology and Performance. Bei der Analyse konnte herausgefunden werden, dass egal, ob du flach oder sogar schlurfend über den Boden läufst oder dich vorbildhaft mit starkem Beinhub agil vom Boden abdrückst: Die Menge des verbrauchten Sauerstoffs bleibt annähernd gleich. Also keine Sorge, du findest deinen effizientesten Laufstil automatisch – indem du viel läufst und der Körper so den für dich optimalen Bewegungsablauf findest.

Wann sollte ich meine Lauftechnik ändern?

Dennoch lohnt es sich, deinen Laufstil und deine Lauftechnik einmal zu betrachten, um herauszufinden, ob du deinen Bewegungsablauf durch bestimmte Lauf- oder Kräftigungsübungen optimieren und Verletzungsrisiken durch Fehlbelastungen minimieren kannst. Wenn du zum Beispiel regelmäßig unter Verletzungen leidest oder Schmerzen hast, dann kann eine fehlerhafte Technik eine der Ursachen sein. Auch bei starker muskulärer Dysbalance oder auffälliger Ermüdung im Laufstil lohnt sich eine Anpassung des Laufstils.

Zudem gilt: Wer ambitionierte Ziele verfolgt, etwa schneller werden oder effizienter laufen möchte, profitiert oft von kleineren Korrekturen. Wichtig ist dabei, behutsam vorzugehen und die Lauftechnik schrittweise, idealerweise mit professioneller Begleitung, zu verändern. Denn eine abrupte Umstellung kann deinen Körper überfordern und neue Beschwerden verursachen. Um dem vorzubeugen, kannst du zunächst eine Laufanalyse oder einen Check machen lassen, bei dem dein Laufstil bewertet wird – so kannst du gezielt an deinen individuellen Schwächen arbeiten.

Wie optimiere ich meine Lauftechnik? 9 Tipps

Als Einsteiger lässt sich die eigene Lauftechnik oft schon mit kleinen Anpassungen verbessern, zum Beispiel durch bewusst eingesetzte Armarbeit oder eine leicht erhöhte Schrittfrequenz. Auch fortgeschrittene Läufer profitieren davon, ihre Technik zu optimieren. Denn selbst wer seit Jahren läuft, schleift unbewusst Bewegungsmuster ein, die ineffizient sind oder sogar zu Schmerzen oder anderen Auswirkungen führen können.

Hier findest du 9 wichtige Tipps für eine optimierte und gesunde Lauftechnik – von Kopf bis Fuß:

1

Kopf hoch: Mit aufrechter Körperhaltung laufen​

2

Die Arme effizient schwingen​

3

Die Hüfte strecken und nach vorn bringen​

4

Nur die Beine kreisen​

5

Fußaufsatz unter dem Körperschwerpunkt​

6

Vorfuß-, Mittelfuß- oder Fersenaufsatz?​

7

Den Fuß behutsam aufsetzen​

8

Abrollen: mit Hüfte und Becken führen​

9

Den eigenen Rhythmus finden​

Wie trainiere ich für die optimale Lauftechnik?

Viele Läuferinnen und Läufer haben Schwächen im Laufstil, die sich mit gezieltem Training deutlich verbessern lassen. Der erste Schritt: sich den eigenen Laufstil bewusst machen. Wenn du weißt, wie du läufst, kannst du mögliche Schwachstellen erkennen. Darauf aufbauend lassen sich gezielt Übungen in den Trainingsalltag integrieren, mit denen du ungünstige Bewegungsmuster Schritt für Schritt verändern und optimieren kannst. Hilfreich ist dabei auch regelmäßiges Lauf-ABC. Dazu zählen unter anderem Technikübungen wie Kniehebelauf, Anfersen oder Fußgelenkslauf. Sie schulen dein Bewegungsgefühl, Koordination und Fußaufsatz und verbessern so deine Laufökonomie.

Auch die oben genannten Tipps zur Lauftechnik bieten dafür eine gute Orientierung. Das Ergebnis ist schließlich nicht nur ein ökonomischerer und effizienterer, sondern auch ein gesünderer Laufstil, was heißt: gelenk- und rückenschonend.

Was ist ein guter Laufstil? Was die beste Lauftechnik?

Die beste Lauftechnik oder den richtigen Laufstil für alle gibt es, wie gesagt, nicht. Trotzdem gibt es einige Aspekte, auf die es sich beim Training zu achten lohnt. Wenn etwa dein Laufschritt zu groß ist und dein Fuß weit vor dem Körperschwerpunkt aufsetzt, wird Energie vergeudet. Denn der Schwung der Laufbewegung wird bei jedem Schritt gebremst. Weil dabei bei jedem Schritt hohe Kräfte auf Muskulatur, Sehnen, Gelenke und Knochen einwirken, erhöht sich zudem das Verletzungsrisiko. Vor allem bei Menschen, die über die Ferse abrollen, besteht die Gefahr, den Fuß zu weit vorn aufzusetzen. Geringer ist sie bei solchen, die mit dem Mittelfuß landen und den Fuß damit automatisch näher unterhalb des Körperschwerpunkts aufsetzen.

Diesen und andere Lauffehler findest du zusammengefasst in folgender Tabelle:

Fazit: Den perfekten Laufstil gibt es nicht – aber durchaus Tipps für eine bessere Lauftechnik

Viele Läuferinnen und Läufer fragen sich, ob sie ihren Laufstil ändern können oder sollten. Dazu ist zuerst zu sagen: Jeder Körper ist individuell und findet den für sich effizientesten Laufstil ganz automatisch, indem du – ganz einfach – viel läufst. Es ist aber sinnvoll, sich den eigenen Bewegungsablauf bewusst zu machen und gezielt die Dinge zu erkennen, die eine effiziente Laufbewegung stören. In erster Linie ist hier ein Fußaufsatz gemeint, der zu weit vor dem Körper erfolgt. Dieser bremst deine Vorwärtsbewegung ab und erhöht gleichzeitig die Aufprallkräfte und damit auch dein Verletzungsrisiko. Wenn du zusätzlich darauf achtest, seitliche Ausgleichsbewegungen durch einen sauberen Armschwung und einen stabilen Oberkörper zu minimieren, bist du schon sehr gut unterwegs. Und gerade wenn du viel sitzt, solltest du deine Hüfte dehnen und beim Laufen bewusst das Gesäß aktivieren sowie die Hüfte nach vorn bringen. Das sorgt nicht nur für mehr Dynamik, sondern beugt auch Rückenschmerzen vor.