Triathlonschuhe sollen im Wesentlichen denselben Nutzen bringen wie „normale" Laufschuhe. Doch einige Eigenarten besitzen die Modelle, die im zweiten Wechselbeutel landen und Triathleten nach dem Radfahren über die dritte Teilstrecke bis ins Ziel bringen sollen. Wir zeigen, worauf es beim Kauf von Triathlonschuhen zu achten gilt, und stellen die aktuell besten und beliebtesten Modelle vor.
Triathlonschuhe sind Wettkampfschuhe
Wie es der Name unschwer vermuten lässt, sind Triathlonschuhe für Triathlons gedacht – das bedeutet für den Wettkampftag. Eine klassische Einteilung, wie man sie von Laufschuhen kennt, gibt es hier nicht. Triathlonschuhe sollen mehr oder weniger all die Eigenschaften eines schnellen, leichten und komfortablen Schuhs erfüllen. Während frühere Wettkampfmodelle, die auch die meisten Triathletinnen und Triathleten genutzt haben, möglichst direkt waren, liegt der Fokus gerade auf den längeren Distanzen auf der Dämpfung. In Kombination mit einer Carbonplatte beziehungsweise Carbonelementen in der Mittelsohle bieten moderne Wettkampfschuhe ein hohes Maß an Komfort und Vortrieb.
Nicht außer Acht gelassen werden sollte bei der Triathlonschuhwahl die fortgeschrittene Ermüdung im Fuß während des Wettkampfs. Schließlich besteht bereits vor dem Laufstart eine gewisse Müdigkeit – sowohl direkt in der Fußmuskulatur als auch in den Muskeln im ganzen Stützapparat. Daher sollten Triathlonschuhe besonders bei Läuferinnen und Läufern mit Hang zu Verletzungen oder instabilem Fußgewölbe eine ausreichende Stabilität aufweisen. Auch über eine Einlagenversorgung kann nachgedacht werden, insbesondere bei schwerwiegenden Fehlstellungen. Denn dem Fundament allen Erfolgs, dem Fuß, kann gar nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Komfort nicht nur in der Zwischensohle wichtig
Traditionell verfügten klassische Triathlonschuhe über Drainagen und eine nahtlose Verarbeitung des Innenfutters. Drainagen ermöglichen durch Öffnungen der Sohle ein Ablaufen von Wasser, das sich während des Rennens im Schuh sammeln kann. Möglichst trockenen Fußes über die Ziellinie zu kommen, senkt die Blasengefahr und erhöht das Wohlgefühl. Dennoch setzen mittlerweile viele Triathletinnen und Triathleten auf herkömmliche Wettkampfschuhe mit Sohlen ohne Drainagen. Klassische Triathlonschuhe sind immer weniger auf den Strecken zu sehen – das gilt umso mehr, je länger die Renndistanz ist.
Eine nahtlose Verarbeitung spielt besonders über Sprint-Distanzen oder bei Elite-Athleten wie etwa in der World Triathlon Series (WTS) eine Rolle, da hier beim Wechsel jede Sekunde entscheidet und daher auf Socken verzichtet wird. Freizeit-Triathleten und Hobby-Triathletinnen, aber auch Profis auf längeren Distanzen nehmen sich in aller Regel spätestens nach dem Radfahren die Zeit, um sich Laufsocken anzuziehen und damit den Komfort auf den abschließenden bis zu 42,195 Kilometern ungemein zu erhöhen. Zudem bieten inzwischen fast alle hochwertigen Laufschuhe eine nahtlose oder nahtarme und äußerst reibungsarme und komfortable „Innenausstattung".
Schnürsysteme für schnelle Wechsel
Bis vor einigen Jahren erkannte man spezielle Triathlonschuhe häufig an besonderen Schnürsystemen, wie etwa dem BOA-Drehverschluss. Unter den aktuellen Rennmodellen hat sich die klassische Schnürung mit Senkeln wieder durchgesetzt. Eine Alternative fürs schnelle Anziehen und Fixieren sind Schnell-Schnürsysteme mit elastischen Senkeln, die man nachrüsten kann, indem man sie mit den Standard-Schnürsenkeln tauscht.
Welche Triathlonschuhe sind die beliebtesten?
Generell kann jeder Laufschuh im Triathlon getragen werden. Ein gutes Gefühl, genügend Komfort und Stabilität sollte der Triathlonschuh mitbringen. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl von aktuell besonders beliebten und empfehlenswerten Modellen vor. Interessant wird hierbei die weitere Entwicklung der jüngsten Entscheidungen zur Reglementierung von Laufschuhen im Triathlon zu beobachten sein. Während der internationale Leichtathletik-Dachverband World Athletics schon vor einigen Jahren u.a. die maximale Höhe der Mittelsohle und die Anzahl integrierter, versteifender Elemente begrenzt hatte, zog nun auch der internationale Triathlon-Dachverband World Triathlon nach. Anfang Februar 2023 verkündete nun auch Ironman, sich diesen Regeln anzuschließen. Somit werden etwa der Prototyp des On Cloudboom Echo 3, den Gustav Iden bei seinem Hawaii-Sieg 2022 trug, sowie der ebenfalls zu hoch aufgebaute Adidas Adizero Prime X, den Patrick Lange kurz darauf bei seinem Rekordlauf beim Ironman Israel trug, zukünftig nicht mehr an den Füßen der Profis zu sehen sein. Mehr als 40 Millimeter darf die Mittelsohle nun auch bei Ironman-Events nicht aufgebaut sein. Dies trifft in der folgenden Vorstellung der beliebtesten Triathlonschuhe nur auf den am Ende gezeigten Adidas Adizero Prime X zu – alle weiteren Modelle liegen unter dieser Grenze.
Asics Metaspeed Sky+

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Das Nachfolger-Modell des Schuhs, mit dem Flora Duffy und Kristian Blummenfelt zum Triathlon-Olympiasieg liefen, darf in unserer Vorstellung nicht fehlen. Der 2021 auf den Markt gekommene Asics Metaspeed Sky überzeugt – auch im Test bei RUNNER’S WORLD. Der 2022 erschiene Metaspeed Sky+ wurde nur minimal verändert. Im Praxistest konnte ein nur marginal verändertes Laufgefühl festgestellt werden. Doch mehr ist auch gar nicht nötig, denn der Metaspeed Sky+ baut auf ein gelungenes Konzept und funktioniert als Wettkampf- sowie Triathlonschuh ideal.
Gewicht: 205 Gramm (Unisex)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 250 Euro
Adidas Adizero Adios Pro 3

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Einer der prominentesten Träger des Adizero Adios 3 dürfte der zweifache Hawaii-Champion Patrick Lange sein, der für seine Laufstärke bekannt ist. Die dritte Version des Schuhs ist ein guter, schneller und im Vergleich zu anderen Carbonmodellen flexibler Wettkampfschuh für Straßenwettkämpfe von fünf Kilometer über Marathon bis hin zu Ultradistanzen.
Gewicht: 230 Gramm
Sprengung: 6,5 Millimeter
UVP: 250 Euro
Nike ZoomX Vaporfly Next% 2

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Mit dem Nike ZoomX Vaporfly Next% 2, dem Nachfolger des ZoomX Vaporfly Next%, lassen sich auch im Triathlon Rekorde aufstellen – zumindest theoretisch. Gelaufen werden muss trotz Carbon-Unterstützung immer noch selbst. Doch viele, besonders ambitionierte Athletinnen und Athleten oder Profis setzen auf diesen Schuh. Selbst unter den weltbesten Kurzdistanzlern findet sich der Nike Vaporfly Next% 2. Im Wesentlichen hat sich die zweite Version des Vaporfly nur in Sachen Obermaterial verändert. Mittel- und Außensohle haben keine Veränderung erfahren, sodass der Laufeindruck im Großen und Ganzen derselbe bleibt. Der nennenswerteste Unterschied ist der Preis, denn dieser wurde um 25 Euro gesenkt.
Gewicht: 184 Gramm
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 249,99 Euro
Nike ZoomX Alphafly Next% 2

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Äußerlich hebt sich der Alphafly von seinem Schwester-Modell, dem Vaporfly, sehr ab. Auch in Sachen Laufgefühlt eröffnet der auffällig gebaute Carbonschuh nochmals neue Gefühlswelten. Ausgestattet ist der Schuh mit zwei Air-Zoom-Luftkissen unter dem Vorfuß, einer breiten durchgängigen Carbonplatte und jeder Menge ZoomX-Schaum. Trotz seines sehr voluminösen Aufbaus ist der Nike ZoomX Alphafly Next% 2 recht leicht, wenn auch etwas schwerer als der Vaporfly Next% 2. In seiner zweiten Auflage ist der Alphafly auch für weniger Ambitionierte laufbarer geworden und spricht somit eine breite Zielgruppe an.
Gewicht: 210 Gramm
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 299,99 Euro
Brooks Hyperion Elite 3

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Zum Frühjahr 2020 brachte auch Brooks einen komplett neuen Rennschuh auf den Markt. Das inzwischen zweite Nachfolgemodell des Klassikers Hyperion trägt den Zusatz „Elite“ im Namen. Der Hyperion Elite 2 hatte mit dem Vorgänger nur noch wenig gemeinsam, beim Update auf den Hyperion Elite 3 wurden weniger Änderungen vorgenommen. Am meisten unterscheiden sich die beiden Versionen im Obermaterial. Zudem reduzierte auch Brooks den Preis um 25 Euro auf 225 Euro. Das leichte Zwischensohlenmaterial DNA FLASH sorgt beim Brooks Hyperion Elite in Kombination mit einer Carbonplatte und der Rapid-Roll-Technologie für ein komfortables und reaktives Laufgefühl.
Gewicht: 230 Gramm
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 225 Euro
New Balance FuelCell SC Elite 3

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Das Vorgängermodell des Laufschuh-Spezialisten aus Boston hat mit dem aktuellen Modell ein Facelift bekommen. Während der Vorgänger selbst unter den ohnehin schon recht komfortablen Carbonschuhen als besonders weich herausstach, zeigt sich der FuelCell SC Elite 3 als etwas aggressiverer Wettkampfschuh. Insgesamt läuft sich der SC Elite 3 trotz viel Vortrieb ein wenig unaufgeregter als vergleichbare Konkurrenten. Auf den Superschuh aus dem Hause New Balance setzen etwa mit Laura Philipp und Sebastian Kienle ebenso einige der besten Triathleten der Welt.
Gewicht: 229 Gramm (Männer), 179 Gramm (Frauen)
Sprengung: 4 Millimeter
UVP: 240 Euro
Hoka One One Rocket X

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Besonders Hoka One One sprang 2019 auf den Zug der Integration von Carbonplatten auf. Neben dem etwas komfortablerem Carbon X3 richtet sich der Rocket X besonders an Wettkämpferinnen und Wettkämpfer. Prominentester Triathlet, der hierauf vertraut, ist mit Sicherheit Jan Frodeno. Mit seinem Preis von 160 Euro liegt er zudem weit unter seinen Mitstreitern. Dennoch generiert der Rocket X spürbar Vortrieb. Größter Unterschied zu seinen hochpreisigeren Carbon-Konkurrenten ist der weniger reaktive Mittelsohlen-Schaum.
Gewicht: 210 Gramm
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 160 Euro
Hoka One One Carbon X3

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Wer etwas mehr Support und Ausdauer unter seinen Füßen mag, der wählt Hoka-intern womöglich den Carbon X. Der ausgewiesene Ultra-Marathon-Schuh ist für viele Triathletinnen und Triathleten ideal für die Langdistanz geeignet. Schon in seiner dritten Auflage bietet der Carbon X3 mit einer Carbonplatte und dem ProFlyX-Mittelsohlen-Schaum genau das, was besonders auf dem abschließenden Marathon einer Langdistanz benötigt wird.
Gewicht: 222 Gramm (Männer), 188 Gramm (Frauen)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 200 Euro
On Cloudboom Echo

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Weniger aggressiv könnte man das Laufgefühl mit dem On Cloudboom Echo im Vergleich zu Modellen wie dem Vaporfly Next% von Nike bezeichnen. Nicht ganz so steif und reaktiv ist das Carbon-Modell aus der Schweiz. Dennoch fühlt er sich am Fuß schnell an, rollt gut und vor allem komfortabel. Der Nachfolger des Cloudboom Echo, den man das ganze Jahr 2022 bereits an den Füßen der Profis sah, kommt allerdings komplett ohne „Cloud“-Elemente und mit einer dickeren Mittelsohle daher. Prominenteste Träger des neuen Cloudboom Echo 3 dürften Ironman-Hawaii-Champion Gustav Iden und sein norwegischer Landsmann Kristian Blummenfelt sein. Wer wie die beiden Überflieger unterwegs sein möchte, muss für den neuen Cloudboom Echo 50 Euro mehr und somit 299,95 Euro investieren.
Gewicht: 220 Gramm (Männer), 190 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 249,95 Euro
Saucony Endorphin Pro 3

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Spätestens in seiner dritten Version ist der Saucony Endorphin Pro ein Top-Wettkampfschuh sowohl im reinen Laufsport als auch im Triathlon. Die PWRRUN-Dämpfung und die Carbonplatte geben eine runde Mischung ab, mit der man richtig Tempo machen kann. Primär ist der Endorphin Pro 3 ein auf Leistung getrimmtes Modell. Dennoch zeichnet er sich durch seine recht breite Zielgruppe aus. Auch weniger ambitionierte Athleten und Athletinnen dürften mit dem Endorphin Pro 3 nicht überfordert sein.
Gewicht: 204 Gramm (Männer), 176 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 250 Euro
Adidas Adizero Prime X Strung

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Bestes Beispiel für die Eignung des Adizero Prime X aus dem Hause Adidas dürfte Patrick Langes Sieg beim Ironman Israel 2022 gewesen sein. Mit einer Laufzeit von 2:30:32 Stunden stellte er einen neuen Rekord für den schnellsten Marathon innerhalb eines Langdistanz-Triathlons auf. Die Strung-Version ist eine im Obermaterial aktualisierte Variante der originalen Version des Prime X. Anfang 2023 wurde von Ironman jedoch verlautbart, dass man sich den Regeln von World Triathlon, dem internationalen Triathlon-Dachverband, anpasst und Laufschuhe zukünftig unter anderem auf eine Zwischensohlendicke von 40 Millimetern beschränkt sein müssen. Der Adidas Adizero Prime X besitzt jedoch satte 50 Millimeter des Lightstrike-Pro-Materials im Rückfüß.
Gewicht: 255 Gramm
Sprengung: 8,5 Millimeter
UVP: 280 Euro
Fazit: Auf die individuellen Bedürfnisse achten
Den perfekten Triathlonschuh gibt es genauso wenig wie den perfekten Marathonschuh oder Laufschuh im Allgemeinen. Jeder Fuß ist individuell, jeder Laufstil auch. Bei der Auswahl sollten Sie auf jeden Fall ein gutes Maß an Komfort und Stabilität berücksichtigen – das Credo, dass ein möglichst leichter, direkter Schuh für ein Rennen ideal ist, gilt heute nicht mehr. Im reinen Marathonlauf ermüden die Füße gegen Ende der Strecke auch immer mehr, was leichte Fehlstellungen präsenter werden lassen kann. Im Triathlon spielt das in der Regel schon deutlich früher eine Rolle. Wenn Sie etwa bei einer Mitteldistanz nach 90 Kilometern Radfahren absteigen und noch einen Halbmarathon vor sich haben, sind Ihre Füße auf diesen 21,0975 Kilometern auch nicht wesentlich erholter als auf den zweiten 21,0975 Kilometern eines Marathons.

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