Triathlonschuhe für den perfekten Lauf

Schnell, stabil und bequem
Laufschuhe für den Triathlon im Test

Zuletzt aktualisiert am 18.08.2023
Laufschuhe für den Triathlon im Test
Foto: Hersteller

Triathlonschuhe sollen im Wesentlichen denselben Nutzen bringen wie „normale“ Laufschuhe. Doch einige Eigenarten besitzen die Modelle, die im zweiten Wechselbeutel landen und Triathleten nach dem Radfahren über die dritte Teilstrecke bis ins Ziel bringen sollen. Wir zeigen, worauf es beim Kauf von Triathlonschuhen zu achten gilt, und stellen die aktuell besten und beliebtesten Modelle vor.

Unterscheiden sich Triathlonschuhe von anderen Laufschuhen?

Wie es der Name unschwer vermuten lässt, sind Triathlonschuhe für Triathlons gedacht – das bedeutet für den Wettkampftag. Eine klassische Einteilung, wie man sie von Laufschuhen kennt, gibt es hier nicht. Triathlonschuhe sollen mehr oder weniger all die Eigenschaften eines schnellen, leichten und komfortablen Schuhs erfüllen. Während frühere Wettkampfmodelle, die auch die meisten Triathletinnen und Triathleten genutzt haben, möglichst direkt waren, liegt der Fokus heute gerade auf den längeren Distanzen auf der Dämpfung. In Kombination mit einer Carbonplatte beziehungsweise Carbonelementen in der Mittelsohle bieten moderne Wettkampfschuhe ein hohes Maß an Komfort und Vortrieb.

Nicht außer Acht gelassen werden sollte bei der Triathlonschuhwahl die fortgeschrittene Ermüdung im Fuß während des Wettkampfs. Schließlich besteht bereits vor dem Laufstart eine gewisse Müdigkeit – sowohl direkt in der Fußmuskulatur als auch in den Muskeln im ganzen Stützapparat. Daher sollten Triathlonschuhe besonders bei Läuferinnen und Läufern mit Hang zu Verletzungen oder instabilem Fußgewölbe eine ausreichende Stabilität aufweisen. Auch über eine Einlagenversorgung kann nachgedacht werden, insbesondere bei schwerwiegenden Fehlstellungen. Denn dem Fundament allen Erfolgs, dem Fuß, kann gar nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Worauf sollte ich beim Kauf von Triathlonschuhen achten?

Traditionell verfügten klassische Triathlonschuhe über Drainagen und eine nahtlose Verarbeitung des Innenfutters. Drainagen ermöglichen durch Öffnungen der Sohle ein Ablaufen von Wasser, das sich während des Rennens im Schuh sammeln kann. Möglichst trockenen Fußes über die Ziellinie zu kommen, senkt die Blasengefahr und erhöht das Wohlgefühl. Dennoch setzen mittlerweile nahezu alle Triathletinnen und Triathleten auf herkömmliche Wettkampfschuhe mit Sohlen ohne Drainagen.

Eine nahtlose Verarbeitung spielt besonders über Sprint-Distanzen oder bei Elite-Athleten wie etwa in der World Triathlon Series (WTS) eine Rolle, da hier beim Wechsel jede Sekunde entscheidet und auf Socken verzichtet wird. Freizeit-Triathleten und Hobby-Triathletinnen, aber auch Profis auf längeren Distanzen nehmen sich in aller Regel spätestens nach dem Radfahren die Zeit, um sich Laufsocken anzuziehen und damit den Komfort auf den abschließenden bis zu 42,195 Kilometern ungemein zu erhöhen. Zudem bieten inzwischen fast alle hochwertigen Laufschuhe eine nahtlose oder nahtarme und äußerst reibungsarme und komfortable „Innenausstattung“.

Schnürsysteme für schnelle Wechsel

Bis vor einigen Jahren erkannte man spezielle Triathlonschuhe häufig an besonderen Schnürsystemen, wie etwa dem BOA-Drehverschluss. Unter den aktuellen Rennmodellen hat sich die klassische Schnürung mit Senkeln wieder durchgesetzt. Eine Alternative fürs schnelle Anziehen und Fixieren sind Schnell-Schnürsysteme mit elastischen Senkeln, die man nachrüsten kann, indem man sie mit den Standard-Schnürsenkeln tauscht.

Welche Triathlonschuhe sind die besten?

Generell kann jeder Laufschuh im Triathlon getragen werden. Ein gutes Gefühl, genügend Komfort und Stabilität sollte der Triathlonschuh mitbringen. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl von aktuell besonders beliebten und empfehlenswerten Modellen vor. Interessant wird hierbei die weitere Entwicklung der jüngsten Entscheidungen zur Reglementierung von Laufschuhen im Triathlon zu beobachten sein. Während der internationale Leichtathletik-Dachverband World Athletics schon vor einigen Jahren u. a. die maximale Höhe der Mittelsohle und die Anzahl integrierter, versteifender Elemente begrenzt hatte, zog inzwischen der internationale Triathlon-Dachverband World Triathlon nach. Anfang Februar 2023 verkündete Ironman, sich diesen Regeln anzuschließen. Somit wird etwa der zu hoch aufgebaute Adidas Adizero Prime X Strung, den Patrick Lange bei seinem Rekordlauf von 2:30:27 Stunden beim Challenge Roth 2023 trug, zukünftig nicht mehr an seinen Füßen zu sehen sein. Mehr als 40 Millimeter darf die Mittelsohle nicht aufgebaut sein.

Asics Metaspeed Sky+

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Das Nachfolger-Modell des Schuhs, mit dem Flora Duffy und Kristian Blummenfelt zum Triathlon-Olympiasieg liefen, darf in unserer Vorstellung nicht fehlen. Der 2021 auf den Markt gekommene Asics Metaspeed Sky überzeugt – auch im Test bei RUNNER’S WORLD. Der 2022 erschiene Metaspeed Sky+ wurde nur minimal verändert. Im Praxistest konnte ein nur marginal verändertes Laufgefühl festgestellt werden. Doch mehr ist auch gar nicht nötig, denn der Metaspeed Sky+ baut auf ein gelungenes Konzept und funktioniert als Wettkampf- sowie Triathlonschuh ideal.

Gewicht: 205 Gramm (Unisex)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 250 Euro

Nike ZoomX Alphafly Next% 2

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Äußerlich hebt sich der Alphafly von seinem Schwester-Modell, dem Vaporfly, sehr ab. Auch in Sachen Laufgefühl eröffnet der auffällig gebaute Carbonschuh nochmals neue Gefühlswelten. Ausgestattet ist der Schuh mit zwei Air-Zoom-Luftkissen unter dem Vorfuß, einer breiten durchgängigen Carbonplatte und jeder Menge ZoomX-Schaum. Trotz seines sehr voluminösen Aufbaus ist der Nike ZoomX Alphafly Next% 2 recht leicht, wenn auch etwas schwerer als der Vaporfly Next% 2. In seiner zweiten Auflage ist der Alphafly auch für weniger Ambitionierte laufbarer geworden und spricht somit eine breite Zielgruppe an.

Gewicht: 210 Gramm
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 299,99 Euro

Hoka One One Rocket X 2

Hoka Rocket X 2
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Prominentester Träger des Hoka-Schuhs ist sicherlich Jan Frodeno. Wenn der dreifache Hawaii-Champion seine Rennen im Rocket X 2 bestreitet, kann der Schuh nicht so schlecht sein – das denken sich bestimmt viele Hobby-Athletinnen und -Athleten. Wir finden: Der Hoka Rocket X 2 ist definitiv auf Augenhöhe mit anderen Top-Carbon-Wettkampfschuhen. Er läuft sich zwar nicht ganz so federnd wie der Nike Vaporfly Next% 2, bringt aber ebenso viel Dynamik und deutlich mehr Stabilität mit. Vergleichbar ist er wohl am ehesten mit dem Asics Metaspeed Sky+, der ebenfalls die Abrollbewegung gut unterstützt und nie kippelig ist. Einzige Schwäche: Die Performance bei Nässe ist echt schlecht.

Gewicht: 227 Gramm (Männer), 183 Gramm (Frauen)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 250 Euro

On Cloudboom Echo 3

On Cloudboom Echo 3
RUNNER’S WORLD

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Der On Cloudboom Echo 3 ist ein toller Schuh, der mit einer eher direkteren Mittelsohle einen etwas anderen Weg geht als die Konkurrenzmodelle. Ob er dennoch genauso schnell oder gar schneller ist, müssen Labortests und Wettkampfergebnisse zeigen. Spaß macht der Schuh aber allemal. Seine Eigenschaften, eben jenes direkte Laufverhalten und das hervorragende Kurvenverhalten, mag er unserer Einschätzung nach, vor allem auf kürzeren Strecken (5, 10 und 21 Kilometer) auf der Straße ausspielen. Für einen überragenden Marathon- bzw. Langdistanz-Schuh fehlen ihm im Vergleich sowohl Reaktivität als auch Dämpfung. Wer in der dritten Disziplin wie die norwegischen Weltklasse-Triathleten Kristian Blummenfelt und Gustav Iden unterwegs sein möchte, muss für die aktuelle dritte Version nochmal 50 Euro mehr hinlegen als für den Vorgänger.

Gewicht: 215 Gramm (Männer), 188 Gramm (Frauen)
Sprengung: 9 Millimeter
UVP: 299,95 Euro

New Balance FuelCell SC Trainer 2

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Die zweite Iteration des FuelCell SC Trainer 2 kommt mit einer großen Veränderung daher: Die Mittelsohle ist mit 40 Millimetern im Rückfuß deutlich flacher aufgebaut als noch das ursprüngliche Modell (47 Millimeter) – und somit ist der SC Trainer 2 auch nach den neuen Triathlon-Regeln noch offiziell für den Renneinsatz erlaubt. Der New Balance FuelCell SC Trainer 2 ist ein sehr schneller Trainingsschuh für ambitionierte Athletinnen und Athleten. Er eignet sich als „Daily Trainer“, aber genauso auch für den Renneinsatz besonders über längere Distanzen. Im Test erwies er eine hohe Dynamik durch seine integrierte Carbonplatte, jedoch ein schwammiges Gefühl um spitze Kurven oder auf unebenem Geläuf. Wer nicht auf jedes Gramm verzichten muss und beim abschließenden Lauf lieber etwas mehr Komfort unter dem Fuß möchte, trifft mit dem New Balance FuelCell SC Trainer 2 eine gute Wahl.

Gewicht: 282 Gramm (Männer), 226 Gramm (Frauen)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 230 Euro

Saucony Endorphin Pro 3

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Spätestens in seiner dritten Version ist der Saucony Endorphin Pro ein Top-Wettkampfschuh sowohl im reinen Laufsport als auch im Triathlon. Die PWRRUN-Dämpfung und die Carbonplatte geben eine runde Mischung ab, mit der man richtig Tempo machen kann. Primär ist der Endorphin Pro 3 ein auf Leistung getrimmtes Modell. Dennoch zeichnet er sich durch seine recht breite Zielgruppe aus. Auch weniger ambitionierte Athletinnen und Athleten dürften mit dem Endorphin Pro 3 nicht überfordert sein.

Gewicht: 204 Gramm (Männer), 176 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 250 Euro

Adidas Adizero Adios Pro 3

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Die dritte Version des Adidas Adizero Adios Pro 3 ist ein guter, schneller und im Vergleich zu anderen Carbonmodellen flexibler Wettkampfschuh für Straßenwettkämpfe von fünf Kilometer über Marathon bis hin zu Ultradistanzen. Auch im Triathlon setzen von den Kurzdistanz-Profis in der World Triathlon Series bis hin zu den Langdistanz-Top-Athleten auf die neueste Iteration des Adios Pro.

Gewicht: 230 Gramm
Sprengung: 6,5 Millimeter
UVP: 250 Euro

Nike ZoomX Vaporfly Next% 2

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Mit dem Nike ZoomX Vaporfly Next% 2 lassen sich auch im Triathlon Rekorde aufstellen – zumindest theoretisch. Viele besonders ambitionierte Athletinnen und Athleten oder Profis setzen auf diesen Schuh. Selbst unter den weltbesten Kurzdistanzlern findet sich der Nike Vaporfly Next% 2. Im Wesentlichen hat sich die zweite Version des Vaporfly nur in Sachen Obermaterial verändert. Mittel- und Außensohle haben keine Veränderung erfahren, sodass der Laufeindruck im Großen und Ganzen derselbe bleibt. Der nennenswerteste Unterschied ist der Preis, denn dieser wurde um 25 Euro gesenkt.

Gewicht: 184 Gramm
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 249,99 Euro

New Balance FuelCell SC Elite 3

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Das Vorgängermodell des Laufschuh-Spezialisten aus Boston hat mit dem aktuellen Modell ein Facelift bekommen. Während der Vorgänger selbst unter den ohnehin schon recht komfortablen Carbonschuhen als besonders weich herausstach, zeigt sich der FuelCell SC Elite 3 als etwas aggressiverer Wettkampfschuh. Insgesamt läuft sich der SC Elite 3 trotz viel Vortrieb ein wenig unaufgeregter als vergleichbare Konkurrenten. Auf den Superschuh aus dem Hause New Balance setzen etwa mit Laura Philipp und Sebastian Kienle ebenso einige der besten Triathleten der Welt.

Gewicht: 230 Gramm (Männer), 183 Gramm (Frauen)
Sprengung: 4 Millimeter
UVP: 240 Euro

Hoka One One Carbon X 3

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Wer etwas mehr Support und Ausdauer unter seinen Füßen mag, der wählt Hoka-intern statt des Rocket X womöglich den Carbon X. Der ausgewiesene Ultra-Marathon-Schuh ist für viele Triathletinnen und Triathleten ideal für die Langdistanz geeignet. Schon in seiner dritten Auflage bietet der Carbon X 3 mit einer Carbonplatte und dem ProFlyX-Mittelsohlen-Schaum genau das, was besonders auf dem abschließenden Marathon einer Langdistanz benötigt wird. In Sachen Dynamik ist der Carbon X 3 seinen Top-Konkurrenten zwar unterlegen, doch manche schätzen genau das am Hoka – ein unaufgeregteres und etwas direkteres Laufverhalten.

Gewicht: 222 Gramm (Männer), 188 Gramm (Frauen)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 200 Euro

Adidas Adizero Prime X Strung

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Bestes Beispiel für die Eignung des Adizero Prime X aus dem Hause Adidas dürfte Patrick Langes Sieg beim Ironman Israel 2022 gewesen sein. Mit einer Laufzeit von 2:30:32 Stunden stellte er einen neuen Rekord für den schnellsten Marathon innerhalb eines Langdistanz-Triathlons auf, den er beim Challenge Roth 2023 mit dem noch nicht erhältlichen Nachfolger nochmals um fünf Sekunden verbesserte. Die Strung-Version ist eine im Obermaterial aktualisierte Variante der originalen Version des Prime X. Anfang 2023 wurde von Ironman jedoch verlautbart, dass man sich den Regeln von World Triathlon, dem internationalen Triathlon-Dachverband, anpasst und Laufschuhe unter anderem auf eine Zwischensohlendicke von 40 Millimetern beschränkt sein müssen. Der Adidas Adizero Prime X besitzt jedoch satte 50 Millimeter des Lightstrike-Pro-Materials im Rückfüß. Somit war der Rother Rekordlauf von Lange der letzte große Auftritt des Prime X Strung im Profi-Triathlon.

Gewicht: 255 Gramm
Sprengung: 8,5 Millimeter
UVP: 280 Euro

Fazit: Auf die individuellen Bedürfnisse achten

Den perfekten Triathlonschuh gibt es genauso wenig wie den perfekten Marathonschuh oder Laufschuh im Allgemeinen. Jeder Fuß ist individuell, jeder Laufstil auch. Bei der Auswahl sollten Sie auf jeden Fall ein gutes Maß an Komfort und Stabilität berücksichtigen – das Credo, dass ein möglichst leichter, direkter Schuh für ein Rennen ideal ist, gilt heute nicht mehr. Im reinen Marathonlauf ermüden die Füße gegen Ende der Strecke auch immer mehr, was leichte Fehlstellungen präsenter werden lassen kann. Im Triathlon spielt das in der Regel schon deutlich früher eine Rolle. Wenn Sie etwa bei einer Mitteldistanz nach 90 Kilometern Radfahren absteigen und noch einen Halbmarathon vor sich haben, sind Ihre Füße auf diesen 21,0975 Kilometern auch nicht wesentlich erholter als auf den zweiten 21,0975 Kilometern eines Marathons.

Damit auch Ihr Körper gut für den Triathlon gerüstet ist, bietet unser RUNNER`s WORLD ERNÄHRUNGSCOACHING eine individuelle Unterstützung.